Zuerst das Positive: In Sachen Denksport hat es meinen Geschmack verdammt gut getroffen. Es erwartet einem kein Casual-Adventure; die Rätsel sind stellenweise richtig haarig für Adventure-Laien, aber Fans von Monkey Island (1-3) & Co. werden hier ihre helle Freude haben. In Sachen Humor hab ich schon lange kein lustigeres Adventure mehr gespielt (das Rätsel mit dem Dia-Projektor war einfach köstlich und verdammt originell). Wer den Vorgänger gespielt hat, wird eine deutliche Steigerung in Sachen Absurdität bemerken - ob einem das gefällt, ist Geschmackssache (bei mir pers. wars stellenweise grenzwertig, weil die Glaubwürdigkeit mMn. etwas drunter gelitten hat). Ein Hauptmerkmal bei Daedalic-Adventures, was schon seit ihrem Erstling "Edna bricht aus" auftrat: Trotz allem Humor gibts immer mal wieder Einsprengsel von teils tiefgründigen und philosophisch angehauchten Themen, und in solchen Momenten nehmen sich die Charaktere auch alle sehr ernst. Aber gerade das ist es, was Daedalic deutlich besser hinbekommt als sämtliche im Markt befindliche Adventures. Meiner Meinung nach hat selbst LucasArts nie diesen philosoph-Touch gehabt... (ich finde es übrigens äußerst interessant, dass sich scheinbar kein einziger Redakteur irgendeines Spieleblattes od. -Blogs niemals über dieses Thema auslässt - wenn man "Daedalic" liest, liest man ausschließlich vom Humor, der natürlich auch großartig ist...)
Aber gerade da muss ich auch ein wenig Kritik ablassen:Dennoch ist das alles Kritik auf hohem Niveau. Der Humor spielt definitiv in einer Liga mit den besten Adventuregames, die es gibt. Wer Adventures mag, dem kann ich "Chaos auf Deponia" ohne schlechtes Gewissen nur empfehlen...