gerade durchgespielt

[Byder]

9 Hours 9 Persons 9 Doors


Also, ich weiß garnicht, wo ich anfangen soll. Ersteinmal hab ich das Spiel durchgespielt und bin dann dem True-Ending-Pfad gefolgt, welches mir dann ein höchstgradig beschissenes Ending gab und ich das spiel ne Woche nicht anrührte. Tja, True-Ending gibts erst, wenn man das "neutrale" Ending durch hat. Mir fiel es so schwer, das Spiel nochmal zu spielen (obwohl man nen fast forward hatte, der alle bekannten texte schneller abspulen - aber nicht überspringen - lies), da besonders zu Beginn des Spiels (Wenn man durch die eine Tür geht) man sich durch ne Menge Bullshit kämpfen muss, der eigentlich nichts mit der eigentlichen Story zutun zu haben scheint und das Storytelling etwas unrealistisch macht.

...Nachdem ich mich also durch das Spiel 7 mal gekämpft hatte (hatte ein Ende doppelt, meh ) kam das True Ending. HOLY FUCKING SHIT!

Ersteinmal wechselste das bei mir ständig zwischen "Das ist totaler bullshit!" und "Ah, so ist das, HEFTIG!". Dann nahm die Story eine dicke Komplexität an, mit der man fast überrumpelt wurde. Ich glaube, damit hat wohl keiner gerechnet, als dann plötzlich dieses ganze Zeit-Paradoxum auftrat und der untere Bildschirm in Wahrheit das ist, was Akane sieht und dann die Lösung des letzten Rätsels, welches 9 Jahre in die Vergangenheit geschickt wird, um Akane zu retten. o___o

...umso heftiger war es dann, als das Spiel vorbei war und man eigentlich nur noch im Hinterkopf hatte "Wow, die ganze Zeit hat Akane Junpei und den Rest nur ausgenutzt, um sich selbst zu retten. In Wahrheit ist sie eigentlich ne gefühlskalte Person, die mit Rache besessen ist und nur am rummanipulieren ist." Das ist aber damit verbunden, dass das letzte Rätsel eigentlich nur so stattfinden konnte, weil Junpei und Akane (vor 9 Jahren) so ein starkes Gefühlsband hatten. Und die ganze Zeit war sie auch total lieb und knuffig und dann kommt die Konklusion, dass das alles seit dem Ende des ersten Nonary-Games nicht mehr ernst ist und Akane eben... ja, sich wohl nen Dreck für andere interessiert.

Genauso geil auch, dass Sevens Erinnerung sich auch der Gegenwart mit dem letzten Rätsel und der Rettung Akanes anpasst. Oder, er steckte mit Snake unter einer Decke und sie wussten davon, was ich allerdings albern find.

UND MIR IST DA AUCH EGAL, OB DA IRGENDWELCHE LOGIKFEHLER SIND! MICH HAT DAS OHNE ENDE GEFLASHT! Außerdem steh ich auf Kitsch. Der Kitsch war in meinen Augen übrigens wunderbar passend, auch wenn das auf den ersten Blick nen ziemlich over-the-top Eindruck machte.

Zwei Kritikpunkte hab ich allerdings:

1. Ist es wichtig, welche Endings man abgrast. Ich hatte mich glücklicher Weise recht früh deswegen informiert und konnte so das Spiel wesentlich besser genießen. Jeder, der das Spiel spielt, sollte zuerst damit anfangen, die schlechten Enden abzuarbeiten. Wenn man nämlich zuerst das "neutrale" Ende abgrast, verlieren die Bad Endings stark an Spannung. Sollte imho nicht so sein, vorallem, da man nicht weiß, wie sich die Entscheidungen auswirken werden.

2. Das Ende ist im Spiel zu offen dargestellt. Erst im Internet (der Entwickler hatte Fragen zum Spiel beantwortet) findet man dann die endgültigen Antworten. Finde ich auch etwas ungeschickt gemacht, da die ganze Story ja fest steht und man es auch ruhig ins Spiel hätte integrieren können.

Gebe dem Spiel 8.5/10.
Liegt nämlich daran, dass

Akane z. B. beim Submarine-Ending in ihrem Sterben gesagt hat, dass sie sich eigentlich freute, Junpei wiederzusehen n' stuff. Ist das nicht ein Widerspruch mit ihrer Entwicklung zur kalten Persönlichkeit, welche ja auch im True Ending mit ihrem Verschwinden untermauert wird? Darauf hätte ich gerne eine Antwort. oO