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Thema: gerade durchgespielt

  1. #4141
    The Alters



    Wenn "This War of Mine" und die Filme "Mickey 17" sowie "Der Marsianer - Rettet Mark Watney" kombiniert würden, käme wohl The Alters dabei heraus. Besonders die Nähe zu This War of Mine ist spürbar - kein Wunder, stammt es doch vom gleichen Studio. Man schlüpft in die Rolle des Astronauten Jan Dolski, der auf einem fremden Planeten gestrandet ist und ums Überleben kämpft. Um seine Chancen zu erhöhen, erschafft er Klone von sich selbst - die sogenannten „Alters“. Diese Alters sind keine bloßen Kopien, sondern eigenständige Persönlichkeiten mit eigener (imaginären) Vergangenheit, eigenen Motiven und Konflikten. Genau darin liegt die große Stärke des Spiels: Die Dialoge sind hervorragend geschrieben, es gibt Streit, aber auch Humor, und man wird immer wieder mit moralischen und philosophischen Fragen konfrontiert. Wie weit darf man gehen, um zu überleben? Was ist noch vertretbar - und was nicht? Entscheidungen haben Konsequenzen, und gerade dieser Aspekt macht das Spiel so besonders. Ein besonderes Lob verdient hierbei der Synchronsprecher Alex Jordan, der allen Alters einen eigenen, unverkennbaren Sprechstil verleiht.
    Gleichzeitig bleibt es ein Survival-Mix: Ressourcen sammeln, Gebäude errichten und die Gruppe versorgen - dabei stets ein Auge auf Vorräte, Zeit und das Wohl der Alters. Dieses erreicht man nicht nur über Nahrung und Unterkunft, sondern auch durch Gespräche, gemeinsame Aktivitäten oder kleine Gesten, die Vertrauen schaffen. Vernachlässigt man ihre Bedürfnisse, entstehen schnell Konflikte, die das gesamte Projekt gefährden können. Der Zeitdruck ist dabei spürbar, wenn auch nicht übertrieben - dürfte aber manche Spielern trotzdem eher abschrecken. Audiovisuell überzeugt das Spiel ebenfalls. Der Sci-Fi-Stil ist echt schön, die Welt atmosphärisch und die Musik verstärkt die Wirkung vieler Szenen. Besonders im Kopf geblieben ist mir dabei die Gitarren-Szene, die einen emotionalen Moment schafft.

    Unterm Strich ist The Alters ein spannendes Erlebnis zwischen Survival und Erzählspiel, das nicht nur spielerisch fordert, sondern vor allem moralisch. Wer tiefgründige Geschichten und Entscheidungen mag, bekommt hier ein intensives, ungewöhnliches Abenteuer geboten. Es ist kein klassisches Action-Spiel, sondern eines, das zum Nachdenken bringt - und genau solche Titel gibt es heutzutage nur noch selten.

  2. #4142
    Monument Valley

    Das dieswöchige Gratisspiel bei Epic.
    Man steuert Prinzessin Ida und das Ziel ist es, bei jedem Level durch Laufen an das Ziel zu kommen. Zusätzlich dazu, dass man die Prinzessin steuert, kann man an vorgegebenen Stellen mit dem Level selbst interagieren. Besonders auffällig ist hierbei, dass die Optik beim Laufen eine große Rolle spielt: Wenn ein Weg durch die Perspektive aussieht, als könnte man in begehen, dann kann man ihn auch begehen, selbst wenn in Wirklichkeit gar kein Weg vorhanden ist. Bin nicht sicher, ob ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hier eine Hilfe oder eher ein Hindernis darstellt .
    Ganz unterhaltsam, aber ziemlich einfach und auch recht kurz - lässt sich (inklusive enthaltenen DLCs) bequem an einem Abend durchspielen.
    Wie gesagt, diese Woche gratis bei Epic, nächste Woche gibt es dann die Fortsetzung.

  3. #4143

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Shinobi: Art of Vengeance (JP PlayStation 5)
    Ich hatte bereits im KOTT ein bisschen was zum Spiel geschrieben. Eben flimmerte der Abspann über den Bildschirm und ich habe etwas um die 15 Stunden gebraucht, viele davon weil ich wenige Bosse wiederholen musste (was dennoch immer recht fix ging, mit Ausnahme des geheimen Bosses) oder bestimmte Stellen immer und immer wieder machen musste, weil ich laufend verreckt bin. Geschicklichkeitspassagen sind neben der Erkundung der Stages der Punkt, der wohl - zumindest mich - am meisten bei Laune gehalten hat. Besonders die Ankou Rifts, die VIEL Geduld benötigen, waren einfach genial und ich will nicht wissen, wie oft ich kurz vor Schluss mal wieder gestorben bin.
    Nach Beendigung des Spiels wird der Boss Rush und der Arcade Mode freigeschaltet, aber wer weiß ob ich mich damit beschäftigen werde.
    Eigentlich hätte ich Lust mal wieder die ersten drei Teile zu spielen, da die einfach grandios sind.

  4. #4144
    @Knuckles

    Dann kann ich mich ja noch auf was freuen.
    Wenn es so gut bleibt, zocke ich nächste Woche passend dazu Ninja Gaiden: Ragebound.

    Steel Seed (Playstation 5) - ca. 17 Std.

    Eigentlich war ich sehr gespannt auf das Spiel und habe ein tolles AA-Game erwartet.
    Ganz so überzeugend war die investierte Zeit dann leider doch nicht.
    Die Charaktere bleiben alle ziemlich flach, aus der Handlung hätte man viel mehr rausholen können und vom Gameplay her wiederholt sich nach jedem Samen das Spielprinzip.
    Es hat seine Momente und Schleichen führt eher zum Sieg als Draufkloppen, doch irgendwie wirkt nichts so wirklich rund.
    Das Spiel hat noch viele Bugs, die Steuerung wirkt etwas unruhig und die paar Gegner, die es gibt, wiederholen sich ständig.
    Mehr Feinschliff und Charaktertiefe hätten bereits einiges retten können, denn auf dem Papier liest sich Steel Seed gut, so als „Stealth-Action-Abenteuer in einer dunklen Sci-Fi-Welt“.


    Mafia: The Old Country (Xbox Series X) - 13:41 Std.

    Hatte ich immer wieder aufn Schirm und meine Befürchtungen waren riesig.
    Denn Bugs kann Hangar 13 gut.
    Nachdem die ersten Rezensionen eine weitestgehende Bug-Entwarnung gegeben haben, wollte ich bei dem niedrigen Preis einen Blick riskieren.
    Innerhalb der Reihe würde ich Mafia: The Old Country auf Platz 2 setzen.
    Mafia: Definitive Edition war vor einigen Jahren eine ziemliche Überraschung, aber Teil 2 und 3? Vergiss es.
    Jetzt bekommt der Spieler ein sicheres Spiel, das wirklich nie überrascht.
    Ich wusste in etwa immer, wie es weitergeht, und so bleiben Überraschungen leider aus, aber es wird immer richtig gut präsentiert.
    Dazu keine nervige Open World und Gameplay ist nichts Neues und funktioniert.
    Schleichen macht mehr Spaß als Ballern, ist aber fast immer relativ simpel gehalten.
    Was ich hingegen furchtbar fand, war die Zielfunktion.
    Eine absolute Katastrophe, was hier abgeliefert wurde.
    Und diese Ausrüstungsgegenstände und das Kaufen von Autos und Pferden hätte Hangar 13 gerne ganz weglassen können.
    Füllte sich wie dummes Füllmaterial an.
    Aber für einen Durchgang und den Preis ist Mafia: The Old Country ein tolles und sehr sicheres Spiel.

    Geändert von Ὀρφεύς (05.10.2025 um 12:23 Uhr)

  5. #4145
    Xenoblade Chronicles X Definitive Edition

    Ich habe vor einigen Tagen endlich, nach mehrmonatiger Pause, das letzte Drittel von Xenoblade Chronicles X durchgespielt. Das Problem, was ich mit dem Spiel lange hatte: Ich konnte mich trotz Spielen der nummerierten Teile nicht so wirklich mit den ganzen Systemen anfreunden. Es hat erst um die Stundenmarke 60-70 rum klick gemacht, nachdem ich mich online nochmal mit einigen Builds auseinandergesetzt hatte.

    Insgesamt habe ich die letzten 40 Stunden sehr genossen, das Postgame hat mir inklusive des neuen Kapitel 13 in der DE so viel Spaß gemacht, dass ich auch noch fast alle Tyrannen / Superbosse gelegt habe. Die WiiU Version habe ich damals nicht gespielt. Man erkennt aber mit dem Wissen, dass die Devs bei Breath of the Wild in der Entwicklung geholfen haben, eindeutig, wie viel von der grundsätzlichen Design-Philosophie in die beiden Switch-Zeldas eingeflossen sind. Mira ist eine unglaublich tolle Spielwelt, bei der mir die Erkundung großen Spaß gemacht hat. Insbesondere das Belohnungsgefühl, wenn man seinen ersten Skell und vor allem nochmal 10 Stunden später das Flugmodul erhält, war ein unglaublich befriedigender Moment (dass ich Fan von Mechas bin trägt in dem Fall natürlich dazu bei).

    Die Story betrachte ich etwas gemischt. Man merkt in Kapitel 13 schon sehr stark, dass das Spiel retrospektiv in die Xenoblade Lore hineingezwängt wurde. Dennoch gefällt mir der Ansatz und die Verknüpfung ziemlich gut und wie bereits Future Redeemed wird auch hier noch mehr verdeutlicht, dass es wohl auf eine Inklusion der übrigen Xeno-Teile (insbesondere Xenosaga) hinausläuft. Ich bin sehr gespannt, was von Monolith als nächstes angekündigt wird – ein Chronicles 4 oder ein X2, wobei 4 theoretisch auch die offenen Handlungspunkte von X mit aufgreifen könnte.

    Meine Wertung pendelt irgendwo zwischen 8,5 und 9 / 10. Spielzeit betrug 110 Stunden.

  6. #4146
    Monument Valley 2

    Statt Prinzessin Ida spielt man diesmal eine Frau namens Ro und ihre Tochter, die teils einzeln, teils getrennt und teils automatisch agieren. Ansonsten hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts Wesentliches geändert.
    Umfang ist geringer als beim ersten Teil, da diesmal keine DLC-Kamapagne dabei ist (keine Ahnung, ob es die nicht gibt, oder ob sie bloß nicht teil des Epic-Angebots war). Und der Schwierigkeitsgrad ist sogar noch niediger als beim Vorgänger ausgefallen.
    Noch bis nächsten Donnerstag gratis bei Epic.

  7. #4147
    Shinobi: Art of Vengeance (Playstation 5) - ca. 12 Std.

    Ein kleines Juwel unter den 2D-Action-Plattformern.
    Mir ist Shinobi zwar ein Begriff, aber ich habe nie einen Teil gespielt.
    Und auch wenn die Story zum Vergessen ist, so punktet es in allen anderen Bereichen.
    Die Grafik ist ein Traum und jedes Level so einzigartig in Szene gesetzt, dass ich am liebsten nur stehenbleiben und mich umschauen möchte.
    Gameplay könnte kaum flüssiger sein und wird stetig fordernder.
    Ich habe zwar nie Momente wie in The Messenger oder Prince of Persia: The Lost Crown erlebt, wo ich mich echt fragte, wie lange ich an einer Stelle wohl festhängen mag, doch ist Shinobi angenehm fordernd.
    Gerade die flotten Bossfights sind cool und war der gegen Kijima mein Highlight.
    Empfand es unterm Strich zudem etwas besser als Ninja Gaiden: Ragebound.


    Cronos: The New Dawn (Playstation 5) - ca. 27 Std.

    Puh, schwieriges Spiel.
    Cronos ist in vielerlei Hinsicht das exakte Gegenteil von dem, was ich erwartete.
    Denn Bloober Team steht in meinen Augen für geschichtsreiche Horrorspiele, die beim Gameplay immer etwas schwächeln.
    Das Silent Hill 2 Remake klammere ich hier aus, einfach weil es ein Remake ist.
    Und gerade die Trailer sahen extrem vielversprechend aus und ich wollte direkt wissen, was da los ist
    Tja, leider muss ich gestehen, ich finde die Handlung weitestgehend langweilig.
    Denn für die Spielzeit passiert zum einen viel zu wenig und zum anderen bleiben die Charaktere blass, es entstehen viel zu wenige Fragen zum Zustand der Welt und alle drei Endings sind Mist.
    Mit der Spielzeit hat es Bloober Team ebenfalls maßlos übertrieben.
    Mein Spielstand zeigte 18 Stunden an und meine Konsole 27 Stunden.
    Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte, wenn ich einen besonderen Bug und einige Game Overs draufpacke und gleichzeitig Kaffeepausen abziehe.
    Doch selbst wenn es nur knapp über 20 Stunden gewesen sein sollten, es passiert unglaublich wenig.
    Manche Tagebucheinträge retten diese Durststrecke manchmal ganz gut und da es eine leichte Knappheit an Ressourcen gibt, ist Erkundung halbwegs motivierend, nur eben alles zu lang.
    Auf der anderen Seite empfand ich das Gameplay als überraschend gelungen für ein Survival-Horror-Spiel.
    Denn die Atmosphäre ist meistens richtig klasse und die vielen Orte mit den etwas hartnäckigeren Gegnern sind anspruchsvoll genug.
    Dazu kommen einige leichte Rätsel und so kann der Spieler durchaus in einigen Bereichen gut versinken.
    Bleibt ein ganz gutes Survival-Horror-Spiel, wovon ich dennoch etwas mehr erwartete.


    Ninja Gaiden: Ragebound (Playstation 5) - 10:22 Std.

    Von der Handlung vielleicht nicht besser als Shinobi: Art of Vengeance, dafür geben Kenji und Kumori ein tolles Team ab.
    Die kleinen Sticheleien und das Miteinander haben mir gut gefallen.
    Vom Gameplay her ist es aber simpler gehalten, was so nicht schlecht sein muss, und ich empfand es auch etwas schwieriger als die direkte Konkurrenz.
    Spielzeit ist perfekt, die Bosse sind flott und der OST kann sich hören lassen.
    Kaum zu glauben, dass passend dazu in wenigen Wochen Ninja Gaiden 4 erscheint, was mir gar nicht so aufgefallen ist in den letzten Monaten.
    Hach, dieser Monat wird ein Fest für Zocker.


    Astro Bot (Playstation 5) - ca. 14 Std.

    Ich brauchte dringend wieder ein richtig gutes Jump ’n’ Run und mein letztes, welches ich stark fand, müsste Ratchet & Clank: Rift Apart gewesen sein.
    Astro Bot ist auch stark, nur nicht so sehr, wie ich es gerne hätte.
    Es ist charmant, umfangreich, hat wirklich tolle Welten und doch fehlt immer dieses gewisse Etwas.
    So ist es mir über weite Strecken zu leicht ausgefallen, manche Fähigkeiten kommen viel zu selten zum Einsatz, wie zum Beispiel das Schrumpfen, die Story ist kaum existent und es nervte mich ein wenig, wie sehr die Marke Sony glorifiziert wird.
    Ich weiß, Astro Bot ist wie ein neues Sony-Maskottchen, nur irgendwie sind mir alle drei großen Konsolenhersteller in letzter Zeit so unsympathisch, dass ich mir weniger fliegende PS5-Controller und ein PS5-Mutterschiff gewünscht hätte.


    Post Trauma (Playstation 5) - ca. 7 Std.

    Es kostete zum Release bloß 14,99 Euro.
    Alleine deswegen habe ich nur wenig erwartet und ja, der Preis ist gerechtfertigt.
    Post Trauma erinnert stark an die alten Silent Hill und Resident Evil Spiele.
    Die Rätsel stehen im Vordergrund und die Action kann man vergessen.
    Für die kurze Spielzeit entsteht aber eine spannende und abwechslungsreiche Welt, die einen schon neugierig auf die Handlung macht.
    Diese wird leider nur recht halbherzig zum Abschluss gebracht, doch in manchen Rätseln und Kameraperspektiven habe ich mich regelrecht verliebt.
    Bereut habe ich keine Sekunde bei dem Preis, selbst wenn es hätte so viel besser sein können.


    Silent Hill f (Playstation 5) - 10:40:07 Std.

    Und das dritte Survival-Horror-Spiel der letzten Wochen.
    Wie bei so einigen Games in diesem Jahr, habe ich den Release komplett verpennt und hat mich Silent Hill f im Vorfeld überhaupt nicht interessiert.
    Dennoch blind gekauft und joa, ist ein ziemlich gutes Spiel geworden und locker der beste Horror-Trip seid langer, langer Zeit.
    Sei es die ziemlich gut in Szene gesetzte Handlung, die allgegenwärtig ist und ein immer neue Häppchen zuwirft, was Cronos nicht von sich behaupten kann, über eine interessante Protagonisten + deren verstörende Freunde, macht es in Sachen Story und Charaktertiefe gut was her.
    Dazu gesellen sich viele kleine Rätsel, die leider nicht so herausfordernd sind, dafür sind die Kämpfe ansprechender.
    Ich sehe hier aber kein Resident Evil 4, was anscheinend die große Befürchtung einiger Spieler war.
    Würde vielmehr behaupten, das Kampfsystem passt gut zum Charakter von Hinako.
    Die ist eben nicht so trottelig und lässt sich von jedem Monster plattmachen.
    Kein Witz, ich finde es realistisch, wie sie auf die Monster einprügelt mit dem, was sie hat.
    Denn zum Glück gibt es keine Schusswaffen im Spiel, was den Actionpart bereits deutlich reduziert.
    Ja, man kann ausweichen und im richtigen Moment höheren Schaden verursachen.
    Und ja, es gibt auch deutlich mehr Heilobjekte und ich bin nur 2x krepiert, aber auch das hat im Nachhinein seinen Grund.
    Aber mehr Action als in den anderen Teilen? Nicht wirklich, eher fühlen sich die Kämpfe brachialer an.

    Nur die Handlung und die Atmosphäre sind die wirklichen Highlights im Spiel, und ich fand das reguläre Ende bereits gut genug.
    Die anderen Enden schaue ich mir allerdings auf YouTube an, da ich keine Lust habe, ein Spiel 3x durchzuspielen.

    Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann, dass ich hier überhaupt kein Silent Hill sehe und wenn überhaupt, dann eher ein Project Zero.
    Für mich wäre Silent Hill f der perfekte Neustart einer frischen Reihe gewesen, aber leider musste ein großer Name herhalten.
    Dabei wäre eine neue Horror-Reihe unter Konami im AAA-Bereich der Hit gewesen.
    Ach ja, die USK-Freigabe ist diesmal sogar mehr als gerechtfertigt.

    Geändert von Ὀρφεύς (05.10.2025 um 16:02 Uhr)

  8. #4148
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Silent Hill f (Playstation 5) - 10:40:07 Std.

    Und das dritte Survival-Horror-Spiel der letzten Wochen.
    Wie bei so einigen Games in diesem Jahr, habe ich den Release komplett verpennt und hat mich Silent Hill f im Vorfeld überhaupt nicht interessiert.
    Dennoch blind gekauft und joa, ist ein ziemlich gutes Spiel geworden und locker der beste Horror-Trip seid langer, langer Zeit.
    Dem kann ich mich anschließen. Bin durch einen Kumpel an das Spiel "gekommen" (weil Konami). Habe meinen ersten Durchgang auf Hard / Lost in the Fog hinter mir und fand das Spiel durchaus überzeugend. Was ich seit langem von keinem Silent Hill mehr sagen konnte und ich denke, das reiht sich für mich an die vierte Stelle direkt vor Teil 4 ein. Es hat auch meinen Glauben an Konami ein kleines wenig wiederhergestellt, da das hier endlich mal was neues und nicht ein billiger Port oder ein Remake ist. Dass man es nun Silent Hill genannt hat, hat absolut Marketinggründe, obwohl man kleinere Verbindungen mutmaßen kann. Aber sagen wir mal: Würde es nicht "Silent Hill" heißen, dann würde man bei diesen "Verbindungen" auch nicht mit der Wimper zucken *g*

    Bin gerade in meinem zweiten Durchgang, aber das will ich auch gleich mal kritisieren: Ich finde definitiv nicht, dass sich NG+ bisher so stark vom Hauptspiel unterscheidet, dass ein weiterer Durchgang sich echt lohnt. Klar, es gibt ein paar neue Cutscenes (bin gerade im 2. Schreinabschnitt), aber bisher nichts Weltbewegendes (vor allem, wenn man zu den Leuten gehört hat, die im ersten Durchgang aufgepasst und das Kernthema verstanden haben - was nicht mal besonders subtil präsentiert wird). Ein paar neue Gegnerplatzierungen und Räume / Häuser, in die man vorher nicht reingehen konnte ändern am Spielfluß jetzt IMO auch nicht so viel. Man spielt halt wirklich das Game einfach noch mal durch. Da wären meiner Meinung nach wesentlich größere Änderungen nötig gewesen, damit man das wirklich empfehlen kann.



    Dann natürlich noch Silksong. Fazit aus dem vollständigen Bericht, den man hier nachlesen kann:
    Wenn ich die größte Stärke von Silksong für mich nennen würde, wäre es "Kohärenz". Das Spiel fühlt sich intentional an, die Entwickler wussten genau, mit welchem Gameplay sie welche Konsequenzen verbinden wollen und haben dies kompromisslos umgesetzt. Dabei ist nicht nur ein sehr gutes, anspruchsvolles Spiel herausgekommen, sondern ein sehr immersives Erlebnis. Da für mich Immersion und eine konsistente Spielwelt enorm wichtig sind, trifft das Spiel bei mir genau richtig.

    Silksong ist für mich ein Erfolg auf ganzer Linie. Es gibt kleinere Nitpicks, aber diese verschwinden darin, wie stark der Rest dagegen wirkt. Würde ich noch Wertungen vergeben, so wäre das hier eine 10/10. Und dabei bin ich im Review auf so viele Sachen nicht im Detail eingegangen, die großartig sind: Das allgemein starke Gegner- und Bossdesign, einige der anspruchsvolleren Plattforming Passagen (wobei da mit DLC sicher noch deutlich mehr kommen wird) und sogar relevante Elemente für die Lore, wie Cogworker Dancers und Lost Verdania. Ich habe auch das Gefühl, nur die Oberfläche der Themen vom Spiel überhaupt durchschaut zu haben.

    Es ist auch eine Seltenheit, dass man ein so gut durchdachtes Spiel erleben darf. Besonders im Metroidvania-Genre, wo gerne einfach alles an die Wand geworfen wird ohne zu bedenken, was wirklich relevant ist. Letztendlich ist es aber einfach schön, dass so ein Spiel heutzutage so erfolgreich sein darf.

  9. #4149

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Mir ist Shinobi zwar ein Begriff, aber ich habe nie einen Teil gespielt.
    Das erste Shinobi (hier die Arcade-Version) sowie die beiden Mega Drive-Shinobis solltest du zwingend nachholen, sind echt großartige Spiele (wobei sich das Arcade-Spiel doch anders als die Nachfolger spielt). Die beste Fassung die du vom ersten Shinobi zocken kannst ist auf dem 3DS erschienen (entsprechende Möglichkeiten sollten denke ich bekannt sein).

  10. #4150
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Dem kann ich mich anschließen. Bin durch einen Kumpel an das Spiel "gekommen" (weil Konami). Habe meinen ersten Durchgang auf Hard / Lost in the Fog hinter mir und fand das Spiel durchaus überzeugend. Was ich seit langem von keinem Silent Hill mehr sagen konnte und ich denke, das reiht sich für mich an die vierte Stelle direkt vor Teil 4 ein. Es hat auch meinen Glauben an Konami ein kleines wenig wiederhergestellt, da das hier endlich mal was neues und nicht ein billiger Port oder ein Remake ist. Dass man es nun Silent Hill genannt hat, hat absolut Marketinggründe, obwohl man kleinere Verbindungen mutmaßen kann. Aber sagen wir mal: Würde es nicht "Silent Hill" heißen, dann würde man bei diesen "Verbindungen" auch nicht mit der Wimper zucken *g*

    Bin gerade in meinem zweiten Durchgang, aber das will ich auch gleich mal kritisieren: Ich finde definitiv nicht, dass sich NG+ bisher so stark vom Hauptspiel unterscheidet, dass ein weiterer Durchgang sich echt lohnt. Klar, es gibt ein paar neue Cutscenes (bin gerade im 2. Schreinabschnitt), aber bisher nichts Weltbewegendes (vor allem, wenn man zu den Leuten gehört hat, die im ersten Durchgang aufgepasst und das Kernthema verstanden haben - was nicht mal besonders subtil präsentiert wird). Ein paar neue Gegnerplatzierungen und Räume / Häuser, in die man vorher nicht reingehen konnte ändern am Spielfluß jetzt IMO auch nicht so viel. Man spielt halt wirklich das Game einfach noch mal durch. Da wären meiner Meinung nach wesentlich größere Änderungen nötig gewesen, damit man das wirklich empfehlen kann.
    Ich persönlich will noch kein ausführliches Review zu einem so neuen Spiel schreiben, da ich es eigentlich immer ganz gerne mag, meine Gedanken und Meinungen noch ein paar Monate reifen zu lassen, da durch den recency bias oftmals viel Neues erstmal gut und schön und toll wirkt oder aber alles absolut scheiße und total doof ist, das merkt man häufig bei Leuten, die Reviews über neue Spiele schreiben, da gibt es selten Nuancen. Bevor ich aber gar nichts zu schreibe, will ich zumindest ein paar kleine Sachen zu Silent Hill f sagen. Insgesamt bin ich ehrlich gesagt ganz glücklich, dass hier mal etwas Neues probiert wird, denn eigentlich war Silent Hill schon immer sehr dafür bekannt, dass jeder Teil der Reihe Neuerungen mit sich bringt. Als Silent Hill 3 raus kam, war es eine große Überraschung für alle, dass das Spiel mehr mit dem ersten Teil verbunden ist als man auf den ersten Blick sieht, da das Spiel als was komplett Neues beworben wurde und der Schauplatz auch auf den ersten Blick nicht Silent Hill ist. In 4 hat man ja auch dasselbe Schema und obwohl es im Gameplay sehr viel Negatives zu 4 gibt, fand ich die Mechanik mit dem Apartment zusammen mit der eigentlichen Geschichte und Symbolik insgesamt extrem stark und mit eine der besten Geschichten in der Serie. Was leider nicht viel hilft, wenn das Spiel ansonsten langweilig ist. Es wäre sehr einfach für Konami gewesen hier auf sogenannten "Nostalgiabait" zu setzen, einfach wieder ein Spiel nach Schema F zu machen, wieder irgendeine Form von Pyramid Head reinzusetzen, wie sie es mit Silent Hill Origins, Homecoming und Downpour gemacht haben, und darauf zu setzen, dass das schon genug sein wird, damit alle drauf zeigen, sich freuen und glücklich sind. Viele Serien machen das seit Jahren so und fahren damit zumindest eine finanziell sichere Schiene. Leider auch viele Franchises, die ich eigentlich mal sehr liebte, wie beispielsweise Star Wars, was dazu führt, dass ich viele der neueren Sachen noch nie gesehen habe, weil es eben nur das ist: billiger Nostalgiabait, der Versuch so viel Fanservice der alten, guten Teile der Reihe rein zu bringen, damit Fans glücklich drauf zeigen, ohne den Anspruch zu haben mal was Neues, was Frisches zu machen.

    Stattdessen bin ich ganz glücklich, dass sie sich hier an ein neues Setting gewagt haben, welches aber genug Gemeinsamkeiten mit alten Silent Hill Spielen mit sich bringt. Es gibt wieder extrem viel Symbolik, die dazu einlädt zwischen den Zeilen zu lesen und dir wird nicht alles vom Spiel vorgekaut. Ich mag es sehr, dass das Spiel sein Publikum respektiert und es dem Spieler zutraut, dass man die Lücken der Story schon selbst ausfüllen kann, dass man sein Gehirn nutzt, statt einem eben alles wortwörtlich zu sagen oder 1:1 zu zeigen was passiert. Für jeden, der mehr Lücken ausgefüllt haben möchte, gibt es dann noch New Game+ mit neuen Szenen, neuen Dokumenten, neuen Endings, aber wenn man gerne zwischen den Zeilen liest, hat man schon aus dem ersten Durchlauf genug Informationen und generell genug gesehen, um sich ein Bild von allem machen zu können. Das ist etwas, was ich seit jeher sehr an Silent Hill schätze, dass viel vom Horror und der Geschichte subtil unter der Oberfläche statt findet statt dass es extrem viel Exposition gibt. Ich mag es wenn ein Spiel mich als erwachsene Person ernst nimmt und mir sowas zutraut. Außerdem mag ich es, dass das Gefühl von Hilflosigkeit wieder etwas zurück ist. Ein Grund, wieso ich Resident Evil 4-6 nicht wirklich im Survival Horror Genre sehe, ist der riesige Fokus auf "over the top" Action. Um richtig Atmosphäre aufkommen zu lassen ist es für mich in Horrorspielen schon sehr wichtig, dass die ludonarrative Dissonanz nicht zu groß wird. Und hier habe ich Silent Hill 1-4 immer sehr geliebt. Kämpfen hat sich immer schwierig und bedrohlich angefühlt, wenn es ging bin ich Kämpfen immer aus dem Weg gegangen und habe eine Konfrontation nur dann zugelassen, wenn es sich nicht verhindern lies. Gerade der Anfang ist hier in Silent Hill f richtig stark. Man will hier Gegnern immer aus dem Weg gehen, weil sie zu bedrohlich, zu gruselig wirken, die Gefahr ist zu groß dass man mehr Ressourcen verliert als dass man etwas dazu bekommt. Das verstärkt das Gefühl von Hilflosigkeit und Angst sehr und es baut immens Stimmung auf. Leider ist hier auch das größte Manko des Spiels verborgen, zumindest aus meiner Sicht. In der zweiten Hälfte des Spiels gibt es immer weniger Gelegenheiten Kämpfen aus dem Weg zu gehen und man wird mit so viel Ressourcen zugeworfen, sodass genau dieses Gefühl von Hilflosigkeit verschwindend gering wird. Da hilft auch das System nicht, das Waffen nach gewisser Zeit kaputt gehen, weil man eh immer genug Werkzeuge hat, sodass man seine Lieblingswaffen immer weit oben halten kann. Und wenn doch mal eine kaputt geht, ist die nächste Ersatzwaffe auch meist nicht weit. Auch der begrenzte Inventarplatz trägt später nicht mehr dazu bei, dass man Ressourcenknappheit wirklich spürt, da man vor und nach jedem großen Kampf mehr als genug Items findet, um sich die Taschen wieder voll zu machen. Es gibt sogar eine Stelle im Spiel, wo ich für mehrere Stunden nicht mehr wirklich Sorge oder Angst vor Kämpfen, nicht mal vor größeren, schwierigeren Gegnern, hatte, weil der Kampf einfach so leicht geworden ist, dass er fast schon Spaß gemacht hat. Da hat sich das Spiel für meinen Geschmack zu sehr in die Actionriege gelehnt, obwohl es auch zur Narrative zu dem Zeitpunkt des Spiels passt, ohne zu viel spoilern zu wollen.

    Insgesamt hatte ich auch keine Probleme mit dem Kämpfen. Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten mich an das Kampfsystem zu gewöhnen, aber da es ohnehin nicht sehr viele Gegnertypen gibt, lernt man deren Repertoire an Angriffen sehr schnell gut zu lesen und ich habe zum Ende hin nur noch perfekte Konterangriffe gemacht, weil das Zeitfenster für diese eben super großzügig ist. Lediglich die 3-4 Bosskämpfe verlangen einem da ein kleinen Wenig mehr ab, ohne dabei aber jemals super anspruchsvoll zu sein. Im späteren Spielverlauf waren diese meine Highlights und die einzigen Momente, in denen für mich noch wirklich dieses Gefühl von Hilflosigkeit aufkam, welches den atmosphärischen Horror des Spiels unterstreichen sollte, und gerade der Endboss ist sehr stimmungsvoll und alles was ich mir von den Bossen in diesem Spiel erhofft habe. Wie gesagt, dass man später nahezu in Gauntletkämpfe von zig Zombies geschmissen wird, zieht für mich etwas von der Atmosphäre ab, was ich echt schade finde. Insgesamt mag ich auch sehr die Liebe zum Detail hier. Das Design jedes Monsters trägt zur Handlung und zum Unbehagen Hinakos extrem bei beispielsweise gibt es ein Monster, welches aussieht wie ein Bündel aus Geschwüren, aus welchen es kleinere Monster gebärt, was sehr zeigt, wie extrem die Angst Hinakos ist vor Schwangerschaft und vor Kontrollverlust und vor Verlust der Selbstbestimmung über den eigenen Körper und über das eigene Leben. Die Veränderung des Körpers, die damit einhergeht, ist für sie gleichbedeutend mit einer vollständigen Deformation. Generell gibt es die gesamte Symbolik hinter der Blume, welche dafür sorgt, dass die Leute sterben, zu Monstern werden und auch dafür sorgt, dass ihr Gesicht sich abpellt. Das Verlieren des Gesichtes steht direkt dafür die eigene Identität zu verlieren und Aufgeben zu müssen, in voller Blüte zu stehen ist insgesamt eine Metapher für die Folgen der Pubertät und wird gerade häufig benutzt, um junge hübsche Frauen zu beschreiben. Auch die Fruchtbarkeit einer Frau wird damit beschrieben und die Frau damit, ob absichtlich oder nicht, auch sehr auf ihre Rolle als Frau reduziert. Zeitgleicht steht die rote Spinnenlilie in Japan für das Jenseits und den Tod, was nochmal verdeutlicht, dass für Hinako eine Veränderung bevorsteht, die für sie auch direkt mit dem Tod vergleichbar ist. Das Naginata, eine Waffe, welche Hinako im Spielverlauf bekommt, wurde in der japanischen Geschichte traditionell von Ehefrauen von Samurai benutzt, damit diese ihre Familie und ihr Haus beschützen können, wenn der Mann nicht da ist und weil diese natürlich auch vermehrt gezielt angegriffen wurden. Ich könnte noch unendlich weitere Sätze schreiben, da es so viel Symbolik in allen Details dieses Spiels gibt, welche die Narrative und Geschichte rund um Hinako untermalen und komplementieren. Man kann hier so viel finden und das ist für mich schon immer die Essenz von Silent Hill. Ich erinnere mich als ich das erste Mal Silent Hill 2 gespielt habe und das Spiel immer und immer wieder durch gespielt habe, um so viele kleine Dinge zu finden wie es nur möglich ist und so vieles in der Spielwelt zu sehen, welches zu einem großen Ganzen beiträgt, hebt für mich die Atmosphäre und damit auch den atmophärischen Horror auf eine ganz neue Ebene. Selbiges habe ich dann auch bei Silent Hill 3 und 4 getan und als langjähriger Fan der Reihe, bin ich einfach so glücklich, dass genau diese Sachen hier wieder kommen. Natürlich ist das alles Inhalt, der einem nur geboten wird, wenn man denn auch gewillt ist auf so einer Ebene mit dem Spiel, welches vor einem liegt zu interagieren. Für viele Spieler wird das nichts sein, sehr viele Leute mögen es sehr, wenn man sowas nicht explizit suchen muss, sondern es direkt serviert bekommt. Ich persönlich suche immer und überall in meinen Spielen nach genau diesen Dingen (wahrscheinlich hat mich deswegen der erste Durchlauf 14 Stunden gekostet) und solche Kleinigkeiten machen mich immens glücklich und tragen zu einem runden Gesamteindruck bei.

    Zudem liebe ich es auch, dass Rätsel zurück sind. Sowohl welche in kleinen Dimensionen, bei denen man ein direktes Problem vor sich hat, welches man mit wenigen Hinweisen direkt lösen muss bis hin zu Rätseln, die mehrere Gebiete umfassen. Beispielsweise gibt es in der letzten Hälfte des Spiels ein Gebiet, welches es in 3 verschiedenen Iterationen gibt, so wie es in 3 verschiedenen Zeiten der Narrative mal aussah. Hier muss man mehrere Gegenstände in verschiedenen Versionen der Umgebung finden, diese Umgebungen dabei gut navigieren und diese Gegenstände dann richtig einsetzen. Solche Problematiken gibt es ein paar Mal im Spiel zu lösen. Sie waren dabei für mich niemals zu schwierig oder unfair (ich habe auf hard gespielt) und es war für mich der größere Spaß diese Puzzle zu haben im Vergleich zu den Kämpfen. Achja, ein großer Pluspunkt sind auch die wunderschönen Illustrationen auf der Karte sowie in Hinakos Journal. Es ist ein kleiner, schöner, persönlicher Touch den die Karte dadurch bekommt, da es Zeichnungen sein sollen, die Hinako selbst anfertigt (auch wenn ich mich frage, wann sie in so kurzer Zeit so aufwendig wunderschöne Zeichnungen macht) und trägt auch positiv zum Gesamtgefühlt bei. Insgesamt muss ich sagen, dass ich sowohl das Creature Design als auch die Art Direction des Spiels super gut und stimmig finde und sich alles wunderschön zu einem großen Ganzen fügt.

    Zum Schluss will ich natürlich noch erwähnen, wie gut das Sounddesign und der Soundtrack von Akira Yamaoka mal wieder sind. Es ist alles wunderschön gruselig, häufig kommt es vor, dass alles furchtbar still ist und genau diese Stille eine innere Anspannung aufbaut, die einen fast erdrückt, nur um dann von ekligen Geräuschen im Hintergrund durchbrochen zu werden, welches das Gefühl des Grusels wirklich noch betont. Soundeffekte und auch Musik werden sehr sparsam genutzt und wirken dadurch deutlich effektiver und haben einen höheren Effekt auf die Gefühle des Spielers und die Musikstücke, die es gibt rangieren von tragisch schön über herzzerreißend bis hin dazu, dass sie ein Gefühl des Unbehagens und Unwohlseins auslösen. Ich persönlich liebe alles daran. So, ich glaube ich habe deutlich länger und deutlich mehr geschrieben, als ich ursprünglich wollte. Ich weiß gar nicht so wirklich ob ich dann nochmal jemals ein ausführlicheres Review schreiben werde. Vielleicht eher so in einem Jahr als Retrospektive, wenn die Gefühle und Gedanken insgesamt mehr Zeit hatten sich zu festigen und mehr zu formen. Insgesamt ist es für mich ein sehr gutes Spiel und es könnte eine Rückkehr zur alten Form für Konami sein. Ich finde es auch gut, dass sie bereits sagten, dass sie in neuen Silent Hill Spielen auch mehr neue Sachen probieren. Ich mag es immer nicht so, wenn ich über Jahre hinweg, dasselbe Spiel mit anderem Skin immer und immer wieder bekomme.

    Geändert von poetBLUE (Gestern um 12:32 Uhr)

  11. #4151


    Trine

    Ein Spiel was mich an die wohlig, bescheidenen X-Box Live Arcade Zeiten erinnert, als der Begriff "Indie-Spiel" noch neu war und plötzlich jeder verwendet hat.

    Trine fühlt an wie eine Tech-Demo, das meine ich nicht nur im negativen Sinne.
    Die Physik-Engine und das systemische Zusammenwirken all der Levelelemente ist auch heutzutage noch beeindruckend.

    Dem gegenüber steht ein uninspiriertes, wenig abwechslungsreiches. wenn auch hübsch mit anzusehendes Leveldesign, welches ständig seine Ideen wiederholt und nur 2 verschiedene Gegnertypen besitzt: allerdhand Arten von Skelette und Spinnen.
    Da es nicht wirklich Nuance beim Trefferfeedback und den Animationen der Nahkampfangriffe gibt, arten die Kämpfe mit dem Ritter Spielcharakter in rumgefuchtel aus, was meistens auch erfolgsversprechend ist. Viel spaßiger ist es jedoch die verschiedenen Physik-Spielereien zu nutzen um die Gegner mithilfte der Umgebung zu töten. "Play smarter, hot harder" ist es, so lange man zu Beginn des Spiels noch wenig Möglichkeiten hat. Später werden die Charaktere jedoch so übermächtig, dass man einfach schneller ist, wenn man mit Zofya den Bogen durch flicken des rechten Stick zigfach anspannt und so ziemlich alles mit einem Sperrfeuer aus tieffliegenden Pfeilen zerdeppert.
    Auch das macht immer noch auf eine primitive Weise Spaß, doch am Ende übertreibt es das Spiel etwas mit dem Gegner-gespamme wodurch es an Spielfluss verliert.

    Die "Rätsel" sind dahingehend leider auch nur Physik-Spielereien die zwar durchaus motivieren, wenn noch alles neu ist, sich aber irgendwann nur noch wiederholen und zunehmend mit steigenden Repertoire des Zauberers und den Umstand, dass man die meisten Rätsel mit allen Charakteren irgendwie lösen kann, relativierbar sind.
    Irgendwie nen paar Blöcke und nen paar Balken zu beschwören reicht schon, trotzdem kann man theoretisch versuchen kreativ zu sein, aber von "Rätseln" würde ich nie sprechen, eher "umweltliche Umstände".

    Obwohl Trine kein langes Spiel ist, könnte es gefühlt 2-3 Level kürzer sein, weil es wie gesagt sein Pulver schnell verschießt. Für kurze Sessions ist es jedoch ok und nahtloser Coop kann zusätzlich motivieren.

    Gespielt habe ich im sogenannten "Hardcore Modus", ist aber auch nicht so, als hätte ich eine zufriedenstellende Wahl gehabt, denn abseits des Hardcore Modus, spawned einem das Spiel unendlich vom letzten Checkpoints ohne den Zustand der Level zurückzusetzen, besiegte Gegner bleiben erledigt usw.
    Ich erinnere mich dass ich damals eine alte Demo auf Steam gespielt habe und vom Spiel eher angeödet war, sicherlich war das, eben weil man ständig respawned, gut dass es also diesen Modus gibt.

    Da die Level höchstens 15 Minuten lang sind und die EXP-Collectibles eingesammelt bleiben, ist das jedoch völlig verschmerzbar und sorgt in der Anfangsphase für etwas Spannung. Nur hat man nicht wirklich sowas wie eine spürbare Schwierigkeitskurve, weil die Level einfach so vor sich hindümpeln ohne näheres Konzept. Wenn man die Spielmechaniken erst mal gemeistert hat geht man eher "through the motions". Selbst der Endboss existiert nur als Charaktermodell, schickt einem aber durch einen klischeehaften "oh die Lava steigt" Gauntlet, ohne dass man je gegen ihn kämpft. Ich vermute hier war einfach nicht mehr Budget drin.

    Zusammenfassend kann man sagen dass Trine eine beeindruckende Physik-Demo ist, die mit einigen Beispielleveln daher kommt, die lose durch eine Vertonung miteinander verbunden werden, denn die Präsentation einer Handlung kann man das wohl kaum nennen, noch interessiert es einem großartig beim Spielen. Trine ist auch sonst mit allem bog Standard, agressivst klischeehaft. Aber das macht wohl auch irgendwo den Charme aus, das ganze für anno dazu mal auf Hochglanz in einer 2D-Perspektive zu spielen.

    Im Grunde hat man eine solide Basis, worauf ein Nachfolger aufbauen kann. Wenn man das Prinzip um mehr Inhalte bereichert, die für tatsächliche Kopfnüsse in Form von Rätseln sorgen, dem Kampfsystem die nötige strategische Tiefe und Varianz an Gegnertypen vereiht und vielleicht das ganze etwas "direkter" in eine Handlung einwebt, hat man hier einen Garant für einen großartigen Titel. So wie jetzt, war die Erfahrung unterm Strich allenfalls unterhaltsam, wenn auch eintönig.

    Geändert von Klunky (Gestern um 21:49 Uhr)

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