Zitat von ~Jack~
The Entropy Centre
Ein Rätselspiel in dem eine Frau namens Aria im verlassenen Entropy Center auf dem Mond erwacht und dort Rätsel mit dem tragbaren Entropy Device lösen muss, welches ihr erlaubt die Zeit zurück zu drehen, allerdings nur um jeweils 30 Sekunden. Wobei das nicht immer logisch umgesetzt ist, weil man auch kollabierte Strukturen zurückdrehen kann die garantiert schon länger als 30 Sekunden auf dem Boden liegen. Es gibt außerdem Rollbänder die man erst aus der Wand herausfahren muss indem man auf einen Schalter tritt, aber wenn man das Rollband anschließend zurückspult, dann fährt es nicht wieder in die Wand rein, sondern bewegt sich einfach in die entgegengesetzte Richtung.
Wenn man darüber hinwegsehen kann, dann ist es aber ein unterhaltsames und gut designtes Rätselspiel das allerdings für einen Großteil der Spielzeit viel zu einfach ist. Erst in den letzten Kapiteln musste ich länger über die Lösungen nachdenken und hing auch mal eine Weile fest. In einem Raum ist mir außerdem eine Lösung eingefallen die vermutlich funktioniert hätte, aber nicht in das 30 Sekunden Fenster gepasst hätte, da ich stattdessen 40 Sekunden gebraucht hätte. Ich habe anschließend zwar eine andere Lösung gefunden, die war aber garantiert nicht so geplant, da man in dem Raum zwei Arten von Blöcken verwenden soll, meine Lösung aber nur eine davon verwendet hat. Den letzten Schalter habe ich außerdem gerade so mit der Ecke des Blocks aktiviert, was eine freudige Überraschung war, aber nicht zum restlichen Designs des Spiels passt.
Ich muss außerdem sagen dass sich das Gameplay sehr vertraut anfühlt. Die Zeit zurück zu drehen ist zwar ein nettes Features, aber auch das einzige Feature das irgendwie mit Zeitmanipulation zu tun hat. Darüber hinaus gibt es noch so innovative Gameplay Elemente wie ... Lichtbrücken, Katapulte die einen durch den Raum schleudern, Blöcke die einen Lasterstrahl abfeuern, Laserbarrieren die Blöcke bei Kontakt zerstören, und natürlich unzählige Schalter mit denen man zum Beispiel Aufzüge aktivieren muss. Also viele Features die fast 1:1 aus Portal übernommen wurden. Das macht das Spiel keineswegs schlecht, aber ein bisschen mehr Kreativität wäre ganz nett gewesen.
Im Gegensatz zu Chell kann Aria aber tatsächlich reden und hat einige unterhaltsame Gespräche mit der künstlichen Intelligenz Astra, die in ihr Entropy Device eingebaut ist. Darüber hinaus wird hier aber eine wesentlich ernstere Story als in Portal erzählt die eigentlich verlangt dass Aria sich so schnell wie möglich durch das Entropy Center rätselt. Stattdessen folgt hier Rätsel über Rätsel über Rätsel, wodurch ich knapp 9 Stunden gebraucht habe um endlich das Finale zu erreichen. Und das war für meinen Geschmack ein bisschen zu viel des Guten, vor allem wenn Astra einem sagt dass man fast am Ziel ist, anschließend aber noch mehrere Rätselkammern hintereinander folgen. Die Story ist aber zumindest sehr gut inszeniert und hat auch einen packenden Soundtrack zu bieten.
Das Ende fand ich allerdings enttäuschend.
Wer solche Rätselspiele mag, dem würde ich das Spiel aber durchaus empfehlen.
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