The Callisto Protocol
Mit The Callisto Protocol wollte Dead Space Schöpfer Glen Schofield in dessen Fußstapfen treten, was er aber nur teilweise schafft. Obwohl ich ein Riesen Dead Space-Fan bin, mochte ich TCP auf seine Art und Weise. Es kommt bei weitem nicht an seinen geistigen Urvater heran, mit der richtigen Erwartungshaltung (die ich hatte, nach den vielen negativen Kritiken), kann man durchaus Spaß haben. Audiovisuell ist das Spiel eine Wucht, die Inszenierung macht was her und auch die technischen Macken beim Launch hat man größtenteils gefixt. Die Story ist leider ziemlich schwach, keine Aha oder Wow Momente. Ich fand das Spiel auch kaum gruselig, auch wenn die düstere und brutale Atmosphäre doch was hergibt (TCP ist bei weiten Strecken sehr actionlastig). Die größte Schwäche ist und da kann ich der Masse da draußen recht geben, das beschissene Nahkampfsystem. Mittlerweile sind zwar einige Bedienungshilfen implementiert worden, die es angenehmer machen, aber es spielt sich trotzdem beschissen. Da die Kamera recht steif ist und Jacobs Bewegung eingeschränkter ist als die der Monster, können Fights mit vielen Gegner um einen herum, sehr anstrengend werden. Und wehe man muss sich heilen, die Animation dauert ewig und ist daher keine Option in hektischen Fights (oder Boss-Fights). Es gibt auch keine genialen Waffen wie in Dead Space und trotz des Fokus auf den Nahkampf, gibt es nur eine einzige Nahkampfwaffe. Besonders schlimm fand ich auch den Story-DLC, der zwar die Geschichte endgültig abschließt, aber komplett unnötig war (und spielerisch ein echter Graus war). Warum man die 2h nicht gleich ins Hauptspiel gepackt hat, bleibt mir ein Rätsel (oder eig. auch nicht). Nichtsdestotrotz hatte ich dank der echt schicken Grafik und Soundkulisse als Horror-Fan meinen Spaß an dem Spiel, auch wenn gewisse Design-Entscheidungen das Gesamterlebnis doch trüben.