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Excave II: Wizard of the Underworld

Ein Spiel was durch die Bank weg nicht mal mehr mittelmäßig, sondern unterirdisch wegkommt.
Excave hat keine richtige Story, kein sonderlich ausgeprägtes noch tiefgehendes Gameplay, grausig steife Animationen, nur 4-5 Stücke, rudimentäre Grafiken...
Ja ich könnte immer so weiter machen.
Was das Spiel aber auch hat ist ein tatsächlich ein motivierendes Lootsystem und Inventarmanagement, sehr kurze kleine Minimissionen und irgendwie hat das scheinbar schon gereicht um mich bei der Stange zu halten.
Es ist im Prinzip ein dummes Hack'n'Slay, es gibt nur einen Knopf zum angreifen, alternativ verteidgt man sich wenn man ein Schild in der Zweithand ausrüstet, man kann aber diese auch mit Mage bestücken. Egal ob Magie oder Waffen, alles sind Verbrauchsgegenstände die irgendwann kaputt gehen und repariert werden können oder man tauscht sie gleich für was neues ein.
Man kann sich zwischen dem Jungen und dem Mädchen entscheiden, die sich im Grunde nur dadurch unterscheiden welche Waffen sie tragen können.
Und was soll ich sagen, so wenig das Spiel auch hat, das was es hat, funktioniert an sich ganz gut. Jeder Waffentyp ist unterschiedlich und hat Vor- Nachteile, es gibt elementare Schwächen die sich ausnutzen lassen. Das Inventar lässt sich mitten im Spiel über den Touchscreen bedienen. Es mangelt natürlich an Tonnen von "Quality of Life" Features, so kann man das Spiel nicht mal pausieren, aber nichts davon ist dealbreaking gewesen, zumindest für mich.
Ich hatte erst mit einem Rouge-Like Spiel gerechnet, was es auch ist... nur nicht sofort... das Spiel bietet eine kleine circa 2 Stündige Kampagne mit vielen kleinen festen Mini-Missionen. Ist man damit durch schaltet man den "Turm" und die "Challenge" frei. Erstes ist im Prinzip ein Rouge-Lite, so erklimmt mit dem was man hat 49 Etagen, wo alle 7 Etagen eine stärkere Version eines alten Bosses auf einem wartet. Den Turm wird man in der Regel nicht von Anfang erklimmen können, weil die Ausrüstung dafür noch nicht gut genug ist und so braucht es zwecks Dropchancen gerne mal mehrere Anläufe bis man das entsprechende Powerupgrade bekommt, damit man dann die früheren Etagen schneller bewältigen kann, ohne zu viele Ressourcen zu verbrauchen, denn ob man Heilung bekommt bestimmt ganz allein der Zufall, bzw das was man mitgebracht.
Btw in dem Spiel gibt es keine EXP oder Level, alles wird durch 3 Accesoire Slots und den Waffen bestimmt, man kann also nicht klassisch aufleveln, sondern muss auf krassen Loot hoffen.
Die Challenge wiederum kann man nur angehen wenn man sein ganzes Inventar ablegt, ihr könnt es euch vielleicht schon denken, die Challenge ist ein waschechtes Rouge-Like, aber so ziemlich denkbar schrecklichsten Sorte wie ich mir vorstellen kann. Man begeht eine Kurzfassung aller bisher gespielten Level des Hauptspiels. Heißt das Layout bleibt soweit immer gleich. (das ist beim Turm nicht so)
aber was man bekommt, das ist ganz allein zu 100% vom Zufall abhängig, es gibt bis auf einen 300HP Heiltrank pro Ebene (was echt lächerlich wenig ist auf höheren Ebenen) und dem "Identifikationszauber" keinerlei Mechanismen die dafür sorgen dass man nicht vielleicht zufällig sich gegen eine Wand spielt weil man sonst kein Glück bekommen hat. "Hast du bist zum Minotauraus kein vernünftiges Schild bekommen?" Pech gehabt, dann wirst du jetzt noch mal von vorn anfangen müssen. "Es ist seit 3 Ebenen nicht EIN einziger Heiltrank oder EINE vernünftige Waffen für den Spielcharakter gedropped?" Joa - das passiert öfters. Wer nicht von Fortuna geküsst wird, hat hier keine Chance, es ist ein einziges, reines Glücksspiel. Man kann es also nur so oft spielen bis man nicht totale Scheisse gedropped bekommt, bzw überhaupt was gedropped bekommt, nichts macht einen mehr Mett wenn man sich durch ne ganze Etage schnetzelt und nicht einmal dropped auch nur irgendwas. Es ist alles basierend auf Gegnerdrops, es gibt keine festen Truhen die zumindest garantieren dass man irgendwas bekommt.
Am entscheidesten sind da die ersten beiden und die letzte Ebene. Weil dort sind die Bottlenecks, am Anfang hat man halt nichts, bleibt das so, kann man das quasi knicken.
Fortuna hat mich mal bis zum Endboss gewähren lassen, doch dieser hat Screencleaer Angriffe die man nicht blocken kann, ist da also der HP Pool zu gering (und wenn man keine Heiltränke findet ist er das immer)...tja, Pech gehabt! ¯\_(ツ)_/¯
Davon ab die letzte große Aufgabe des Spiels ist es das Kompendium zu vervollständige, über 300 Gegenstände, teilweise sehr seltene Drops, so kann jeder Boss seine "Essenz" droppen, was Trinkets und mächtige Zauber in einem sind. Ist mir nur an 2 Stellen mal passiert, die Dropchance muss aber unfassbar gering sein weil ich diesen Scheiss Turm ziemlich oft gerunned bin, bis ich da irgendwann mal endlich durch war.
Fazit: an sich ein super dummes Spiel, aber es schafft diese Blizzard Suchtformel irgendwie effektiv zu replizieren, wer sich leicht extrinsisch motivieren lässt wird hierbei seinen Spaß finden, doch so sehr das RNG um Loot ein Motivator sein kann ist es spätestens beim verkackten Rouge-Like, der ja eigentlich ein wichtiger Teil des Spiels ist, einfach nur noch eine Qual, hier fehlen einfach Algorhythmen die verhindern dass man sich quasi in Softlocks spielen kann, Da ist leider 0% Determinismus vorhanden.
Geändert von Klunky (26.03.2023 um 22:21 Uhr)
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