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Thema: gerade durchgespielt

  1. #3281
    @Byder

    Ja, im letzten Drittel wurden diese Sable und Prisoner Crimes nervig.
    Die vielen anderen Verbrechen, die man erledigen muss, sofern man das letzte Kostüm erhalten möchte, gehen zudem hart an die Substanz.
    Für eine Fortsetzung erhoffe ich mir hier Besserung.

    Habe selber die Tage das oft kritisierte Marvel vs. Capcom: Infinite in sechs Stunden durchgespielt und war leicht angetan.
    Es kommt nicht an Injustice 2 ran, eckt dafür ziemlich an Injustice an.
    Von der Story her wartet gewohnte Comic-Kost auf einen, die für das Format Videospiel und Beat ’em up völlig in Ordnung gehen.
    Die Fights sind spaßig (habe eh fast keine Beispiele) und wie man beide Welten miteinander kombiniert hat war zwar völlig schräg, aber ich hatte meine Freude damit.
    Komme allmählich wieder auf den Geschmack für Prügelspiele mit Story.

  2. #3282

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Tetris Effect (JP PlayStation 4)
    "Durchgespielt" ist so eine Sache bei einem Tetris, jedoch bietet das Spiel einen Journey Mode, den ich heute auf "Normal" beendet habe. Das Spiel ist definitiv nichts für Epileptiker, aber es macht verdammt viel Spaß und die grafischen Effekte samt der Musik sind einfach der Hammer. In nächster Zeit werde ich mich dann wohl hauptsächlich dem Effects Mode widmen, da es da mehr als genug zu tun gibt (und man dort auch einige Sachen freispielen kann). Irgendwie bekomme ich durch das Spiel auch wieder Lust auf child of eden...

  3. #3283
    Assassin's Creed: Odyssey [PC]



    Für mich war der Vorgänger Origins wirklich ein schlechter Start nach der AC-Pause (Kritik). Daher hatte ich in Odyssey extrem geringe Erwartungen, wurde aber nach dem Durchspielen komplett vom Gegenteil überzeugt. Odyssey hat mich von der ersten Minute (und das meine ich wortwörtlich) gepackt und wirklich bis zum Schluss unterhalten können. Aber was macht das Spiel überhaupt besser oder anders als Origins?

    Zum einen der Mainchar. Ich habe Kassandra genommen, einfach weil Frau und so. Obwohl Ubichars nie wirklich viel an Charaktertiefe besaßen, gefiel mir Kassandra doch recht gut. Sie war mir von Beginn an sympathisch und gefiel mir allgemein besser als Blasshaut Bayek aus dem Vorgänger. Doch leider wirkt Kassandra wie ein Fremdkörper im Spiel, man merkt deutlich, dass Odyssey in erster Linie für nen männlichen Char gemacht worden ist. Es wurde lediglich das grafische Layout ersetzt, Dialoge und Verhalten wurden 1:1 übernommen. So geht bspw. Kassandra ihre Weiblichkeit sehr ab, sie ist ein pures Mannsweib.

    Und endlich mal keine Rachegeschichte (zwar läuft es auf eine wieder hinaus, aber will nicht spoilern), sondern doch ne solide Familiegeschichte. Generell gefiel mir der gesamte Aufbau und Fortschritt der Story viel besser als bei Origins. Man beginnt klein, hat erst mit lokalen Problemen zu tun, spielt vor sich hin und wird nicht gleich von der Leine losgelassen. Auch die Charaktere waren viel besser, es macht halt schon Laune wenn man berühmte Persönlichkeiten wie Perikles, Sokrates oder Hippokrates kennenlernt und mit ihnen quatscht. Zwar auf keinem Witcher 3 Niveau, aber doch unterhaltsam. Auch die Antagonisten-Seite war solide, die Nebenquests auch (aber extrem viele). Kampfsystem und Gameplay auch wie bei Origins sehr gut. Der Schifsspart hat mir auch gefallen, war nicht so präsent wie in einem Black Flag, hatte aber durchaus seine Daseinsberechtigung.

    Und zum Schluss das Beste an dem Spiel überhaupt: Diese unfassbar schöne Spielwelt mit dem genialen Griechenland-Setting! Echt, ich kann nur immer und immer wieder betonen, aber Ubi kann Welten designen. Und fuck ist diese Welt groß! Dieses antike Griechenland ist dermaßen schön und authentisch, fast wie ein Paradies. Ob die großen Städte Athen und Sparta, oder die berühmten Statuen und Tempeln, oder die kleinen Inseln mit ihren weißen Stränden - es war wirklich ein Traum, all diese Orte zu bereisen und zu bestaunen. Auch das historische Setting haben sie sowohl in der Spielwelt, als auch in der Story wirklich gut hinbekommen. Hauptsächlich hielt mich diese famose Spielwelt an der Motivation, die mit ihren Panoramalandschaften regelrecht an fiktive Fantasy-Welten erinnerten. Muss auch erwähnen, dass ich ein großer Fan von antiken Historien bin. Irgendwann hoffe ich macht Ubi ein waschechtes Fantasy-RPG und auch wieder ein richtiges AC, denn so gut das Spiel auch ist, Odyssey ist zu 0% ein AC.

  4. #3284
    Hellblade: Senua's Sacrifice

    Vor ein paar Tagen durchgespielt. Hätte ich direkt nach dem Durchspielen den Beitrag geschrieben, wär dieser wohl recht emotional geworden^^.

    Das Spiel hat einen Effekt, den ich gerne den "American History X"-Effekt nenne: Der Prämisse wegen will ich das Spiel gut bewerten, selbst wenn es solche Schwächen hat, die in vergleichbaren Produkten nicht so einfach verziehen werden.

    Ganz grundsätzlich ist für das Spiel folgendes wichtig: Ihr könnt euch in Senua (die Hauptfigur) hineinversetzen? Ihr könnt ein womöglich psychisches Leid nachvollziehen und Mitgefühl empfinden? Selbst wenn es sich um fiktive Charaktere handelt? Wer diese Fragen mit "Nein" beantwortet, für den ist das Spiel pauschal erstmal nix. Wahrscheinlich wird man dann die hohen Wertungen von Fans und Fachpresse auch nicht nachvollziehen können.

    Die Prämisse des Spiels (man spielt eine keltische Frau, die unter Psychosen leidet und eine Art "Besinnungsreise" unternimmt) ist auf alle Fälle etwas, was man in "großen" (AAA-)Spielen nicht findet - vorallem in einer Weise, in der das Spiel dieses Thema stets ernst nimmt.

    Das ganze Spiel und auch das Gameplay ist darauf ausgelegt, die Auswirkungen der Psychose zu zeigen, und das gelingt - soweit ich das als Laie beurteilen kann - meisterhaft. Die Entwickler haben sich umfassend über Psychosen informiert und externe Experten hinzugezogen, und das merkt man beim Spielen auch; in den Credits wird selbst ein Psychiater an erster Stelle genannt. Das Spiel kommuniziert in irgendeiner Art und Weise ständig(!) mit dem Spieler - seien es Bemerkungen von Senua selbst oder eine bzw. mehrere ihrer Stimmen, die sie in ihrem Kopf hört.

    Vom Gameplay her ist es leider relativ mau: Die Wege sind streng vorgegeben (muss so sein, sonst würde das Storytelling nicht funktionieren), relativ häufig unterbrochen durch Rätselabschnitte, wo man Muster in Landschaften erkennen muss, und gelegentliche Kämpfe. Die Kämpfe habe ich auf "Leicht" gestellt und ich empfehle offengesagt auch jedem diesen Schwierigkeitsgrad, da sich bei höheren Graden vorallem die Dauer der Kämpfe erhöht, was IMO nichts zur Narration beiträgt. Selbst auf "Leicht" sind die Kämpfe noch schwer genug, um eine Bedrohung darzustellen. Die Rätsel nehmen IMO unnötig Tempo raus, werden aber eigentlich nur kurz vorm Ende wirklich nervig, da sie dort sehr offensichtlich nurnoch zur Spielzeitstreckung genutzt wurden. Es gibt aber auch das eine oder andere Highlight in Kombination mit der Narration: Die "Stealth"-Szene etwa gehört mit zum Besten und Intensivsten, das ich in letzter Zeit gespielt habe. Generell erfährt die Narration während des Spiels eine z.T. enorme Steigerung; die zweite Hälfte des Spiels ist definitiv die bessere.

    Die Kämpfe sind verdammt wuchtig inszeniert und dank diverser, kleiner Details (Kamera nahe an Senua, das betont lässige Näherkommen der Gegner) wirken die Kämpfe auch viel "persönlicher" als gewohnt, was sehr gut zur Narration passt. Viele Rezensionen beschreiben das Kampfsystem zwar als simpel, dennoch hatte ich (auch wegen des leichten Schwierigkeitsgrades) bis zum Schluss Spaß damit. Ja, das Kampfsystem besteht nur aus Basics, diese sind aber so gut, dass ich mir eine Ausarbeitung dieser Basics zu einem vollwertigen Kampfsystem in anderen Spielen wünschen würde... Und aus narrativen Gründen passt das Kampfsystem ja doch; hier darf man das Kampfsystem nicht weiter aufbohren, weil es sonst die gesamte Message hinter dem Spiel nicht richtig transportieren könnte.

    Grafisch sieht das Spiel teils wunderschön aus, auch die Animationen sind sehr detailliert. Die Gesichtszüge von Senua gehören mit zu den Lebendigsten, die ich je in einem Spiel gesehen habe... Die schauspielerische Leistung von Melina Jürgens (die Senua spielt) passt zur Hauptfigur; gerade weil die Frau keine Schauspieler-Ausbildung o.Ä. genossen hat, kommen ihre Emotionen relativ ungefiltert rüber, was aber fast perfekt zu einer Figur passt, die nunmal Probleme mit ihrem Emotionshaushalt hat.

    Man merkts eh schon: Mich hat das Spiel gewonnen und bin für meinen Teil froh, es endlich durchgespielt zu haben. Das Ende hat mich gepackt und war auf seine Art wunderschön, so seltsam sich das vielleicht anhören mag^^. Danke an Ninja Theory für dieses Spiel; definitiv eins, was auch nach dem Durchspielen noch in Erinnerung bleibt...

    Achja, bevor ich es vergesse: Jeder schreibt es, aber ich muss es trotzdem nochmal extra betonen, wie wichtig Kopfhörer für das Spiel sind! Das Sounddesign ist explizit darauf ausgelegt und die Atmosphäre und Immersion steigern sich dadurch recht stark. Ehrlich, wer die Wahl zwischen einem 7.1-Sound und einem 10€-billig-Headset hat, sollte zum Headset greifen^^...

    Geändert von Manuel (28.11.2018 um 03:20 Uhr)

  5. #3285

    Soul Calibur 6

    edit: Interessanter Text zu Senua's Sacrifice, danke Manuel.


    Naja "durchgespielt". Aber innerlich abgeschlossen habe ich vorerst mit Soul Calibur 6.

    Wenn man ein Vierteljahrhundert, also den Kontext, ignoriert, in denen frühere Titel dieser Serie bereits erhältlich waren, ist es ein großartiges Spiel. Die Steuerung geht gewohnt flüssig von der Hand, Techniken lassen sich bequem buffern, die Figuren überzeugen größtenteils, das phantasievolle historische Setting lässt viel kreativen Freiraum und online kommt es zu aufregenden Gefechten.

    Mit Kontext ist es das schwächste Spiel der Serie (und damit immer noch ein ganz gutes Spiel). Angefangen beim Intro, das lediglich die Supermoves zeigt, über das Menü, welches zwei rotierende Texturen und eine animierte Fackel von einem Standbild entfernt ist, hin zur dürftigen Auswahl von Klamotten, die geringer ausfällt als z. B. bei SC4. Ob sich das ändert, steht in den Sternen (vermutlich nicht).

    Dann sind die Hintergründe die unspektakulärsten, die es je gab. Hier gibt's teilweise keine einzige Animation. In der Wüste, auf einem Kliff, oder im dunklen Wald bewegt sich nix und kein Vogel zeigt sich am Himmel. Die früheren Teile boten da um Längen mehr: Aufwändige Tempel und Burgen, in denen sich Dodos (SC4) tummelten, oder Reiter in der Ferne daherritten, ließen die Welt lebendig werden. Hier ist sie, abgesehen von irgendwelchen Wassereffekten, größtenteils statisch und leer. Möglicherweise ist das auch der Grund, warum sich ein Unschärfefilter großzügig über alles legt, so dass man nur noch auf die Märklinmodellbahn seines Miniaturensets wartet.

    Dann wäre da noch der Arcade-Modus, der als Menüunterpunkt nüchterner nicht hätte ausfallen können. Gebt mir ein wenig Text, ein bisschen Motivation für den Helden, ein kleines Feuerwerk. Ich bin dankbar für solche Sachen. Aber Nix.

    Doch die Entwickler haben zumindest die Rufe nach 'nem richtigen Singleplayer Mode erhört. Erstmal eine schöne Sache, nur leider hat da jemand was missverstanden, dieser ist nämlich zu wordy geraten und nervt ein wenig damit, dass man einzelne Dialogzeilen bestätigen muss. Zudem hilft es alles nix, wenn die KI nach wie vor nach dem gleichen Prinzip agiert wie vor zwanzig Jahren und vor allem auf Konter aus ist. Das hätten sie mal verbessern sollen.

    Merkwürdig auch, dass das Spiel auf seinem schwarzen Ladebildschirm besteht. Hätte man ein paar Storyfetzen oder die Gewinnbedingungen während des Ladens sichtbar gelassen, würde ich auch mehr davon mitbekommen. So aber überfliegt man diese nur, denn es steht schließlich der Ladevorgang auch noch an und den würde ich gern so schnell wie möglich hinter mich bringen. Ziemlich ungeschickt.

    Spielerisch muss man wohl der Superpro sein, um das Geschehen qualifiziert beurteilen zu können, daher halte ich mich hier zurück, aber es ist eben das seit zwanzig Jahren altbekannte System. Dabei finde ich die Schere/Stein/Papier-Critical Edge als Neuerung zwar dramaturgisch gelungen, wegen Slomo und so, spielerisch bringt's aber wenig und nervt, wenn jemand ständig darauf aus ist. Ansonsten finde ich das Gameplay sehr spannend, wenn man versteht, das es hier v. a. um Timing und geradezu eine Art Rhythmus geht, nach dem man hier kämpft.
    Leider gibt's auch die altbekannten Schwächen: Durch die flüssigen Animationen ist oft nicht ersichtlich, wo eine Kombo anfängt und wo er aufhört. Wenn man also den kleinen Moment verpasst, in dem man auf der richtigen Höhe(!) blocken, oder kontern kann, macht der Gegner seinen Monsterkombo einfach noch ein zweites und drittes mal, bis man hinüber ist. Das ist sehr frustrierend und zwingt einen irgendwann, sich mit Figuren zu beschäftigen, die einen eigentlich nicht interessieren, um die Kombos dahinter zu verstehen. Bei vergleichbaren 2D Prüglern ist das nicht der Fall, oder gestaltet sich viel einfacher. Ebenso unübersichtlich wird es, wenn eine Figur einen phantasievoll gestalteten Move macht und es nicht ersichtlich ist, wie man den blocken muss. Auch das erzwingt eine nähere Beschäftigung und Auswendiglernen.

    Positiv zu vermerken ist noch die Tatsache, dass man nun Texturen auf die Kleidungsstücke legen kann, was alles in allem das größte Novum hier ist. Das und die Tatsache, dass man nun endlich auf einem vernünftigen System (einem PC) spielen kann. Den Punkt "Seximus" braucht man hier gar nicht ansprechen. Ivy sieht immer noch aus wie der feuchte Traum eines Teenagers aus den Neunzigern und mit Taki zu trainieren ist in meinem fortgeschrittenen Alter schon ein wenig peinlich. Die Zeit ist stehengeblieben in Japan und das wird sich so schnell nicht ändern. Man bekommt eben, was drauf steht. Achso, was mittlerweile auch sauer aufstößt: Mangelnde Kommunikation der Japaner, was die Patches bringen. Da ist man heute (Blizzard) besseres gewohnt.

    Geändert von Jie (01.12.2018 um 13:52 Uhr)

  6. #3286
    Zitat Zitat von Jie Beitrag anzeigen
    Positiv zu vermerken ist noch die Tatsache, dass man nun Texturen auf die Kleidungsstücke legen kann, was alles in allem das größte Novum hier ist..
    Das haben sie tatsächlich schon genau so auch in Soul Calibur V drin gehabt. 1:1 ^^"

    In dem Spiel wurde so viel Recycled wie nur möglich war. Es gibt auch leider nichts freizuschalten dafür schon mal massig DLC der im Vorfeld angekündigt wurde. Für mich persönlich eine der größten Enttäuschungen 2018. D:

  7. #3287

    Summoner aelteres Game

    Hallo oder besser Guten Nabend, auch mal wieder melde^^
    Hab noch so ältere Screenfun DVD`s und da hab ich doch tatsächlich das Game Summoner endeckt.
    Natürlich hab ich das gleich wieder mal gezockt. Es war sehr spannend und an einigen Stellen müsste ich doch eine weile überlegen,
    wie es weiter geht. Oder die vier Reiter zu besiegen war auch nciht gerade so einfach,
    hab dann schriftrollen verwendet. Jedefalls finde ich persönlich haben ältere Games haben es verdient ab und zu mal wieder gezockt zu
    werden.

    viele grüssel snikerfreak

    PS.: Falls mein Beitrag hier falsch ist, bitte melden oder wieder löschen, danke.

    @Rusk
    Ich liebe die Assassin's Creed- Reihe, super Beitrag, mir sehr gerne durch gelesen;-)
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken index.jpg  

  8. #3288
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Das haben sie tatsächlich schon genau so auch in Soul Calibur V drin gehabt. 1:1 ^^"

    In dem Spiel wurde so viel Recycled wie nur möglich war. Es gibt auch leider nichts freizuschalten dafür schon mal massig DLC der im Vorfeld angekündigt wurde. Für mich persönlich eine der größten Enttäuschungen 2018. D:
    Ah, richtig. Für 90 Euro wird einem dann wirklich nicht viel Neues geboten. Mein letztes SC.

  9. #3289
    Endlich Blackwood Crossing beendet, dabei geht das bloß 2,5 Stunden.
    Hat mich von der ganzen Art stark an Life is Strange erinnert und habe durchaus gefallen daran gefunden.
    Zwar darf man vom Gameplay nichts erwarten, aber was erduldet man nicht alles für eine schön erzählte Geschichte?

  10. #3290


    Florence für Smartphones (gespielt auf iOs) ist ein kleiner interaktiver Film, eine wunderschöne Slice-of-Life-Animation über die Liebe und das eigene Leben. Das Gameplay ist kaum als solches zu bezeichnen, ohne Herausforderungen oder Entscheidungen in irgendeinem Sinne, sondern einfach als Minimum an durchdachter Interaktivität, die den Spieler in die Handlung einbindet. Nach ca. 45 Minuten ist diese Handlung dann auch schon durch. Und genau das ist die eine Frage, die man sich stellen muss, da Recherche und sowas in diesem Format nicht unbedingt weiterführen: Sind gute 3€ für eine unspektakuläre, aber einwandfrei gemachte und letztendlich einfach nur schöne knappe Stunde emotionaler Unterhaltung in Ordnung? Ich denke schon, aber ich gebe zu, dass sich das Ganze etwas, hm, wertig angefühlt hat, in jeglichem Sinne. Da ich aber auch gute Mobile-Spiele und Spiele, die auf schlechte Streckungen verzichten, sehr gern unterstütze ... vollste Empfehlung!



    Apropos Mobile, Ridiculous Fishing ist strange und fragwürdig, aber es macht Spaß für zwischendurch und hat sogar ein bisschen Tiefe (höhö ). Wer sowas sucht und keinen Bock auf F2P-Shit hat, kann bedenkenlos zuschlagen.



    Portal 2 war eine Achterbahnfahrt. Erstmal: Es war mir in vielerlei Hinsicht zu groß. Gerade die Kampagne hätte nur die Hälfte der Zeit gebraucht, und überhaupt hat sich die Erfahrung weniger "rund" angefühlt, was bei diesem Sprung um ein paar "As" aber auch kaum zu vermeiden ist. Aber: Es war fucking großartig, nicht nur wahnsinnig witzig, vielleicht eins der witzigsten Spiele, die ich je gespielt habe, sondern auch ein richtig gutes Rätselspiel. Ich habe mehrfach darüber nachgedacht, aufzuhören, weil es für mich schon recht knifflig war streckenweise, aber doch immer 100% fair und ernsthaft motivierend. In schlechteren Spielen hätte ich sehr viel schneller im Internet nachgeschlagen, aber hier hatte ich immer das Gefühl, die Rätsel schaffen zu können. Außerdem: Wahnsinniges Ende wieder. Ich würde also jeglichen Hype als gerechtfertigt ansehen, und da habe ich alles außerhalb der Kampagne noch nicht mal angerührt. ^^



    Papers, Please! war eine interessante, aber letztlich recht seltsame Erfahrung: Zu spaßig, um sich wirklich moralisch einzubrennen, zu dröge, um wirklich als einwandfreie Unterhaltung zu funktionieren. Ich hab zwei, drei Endings ergespielt, dann hat es auch gereicht, nicht zuletzt, weil das Spiel so wahnsinnig stressig ist. Gute, irgendwo wichtige Idee, gut gemacht, kann man mal gespielt haben, aber This War of Mine fand ich bspw. deutlich besser.

  11. #3291

    The Banner Saga



    The Banner Saga - Wer die Varl hat, hat die Qual

    Mit zunehmenden Alter finde ich (neben Adventures) Spiele, die man stark abstrahiert als Kartenspiel auffassen könnte und die ohne Geschicklichkeitspart auskommen, immer reizvoller (Dead in Bermuda/Vinland, Reigns, etc.). Das schon 2014 veröffentlichte The Banner Saga ist so ein Spiel, das scheinbar nach dem Oregon-Trail-Prinzip funktioniert: Man wird in eine Situation geworfen und muss nun mit den verfügbaren Möglichkeiten das Beste machen. Dabei fallen zunächst das interessante Szenario, der ausgefallene graphische Stil und die "erwachsene" Geschichte auf (und damit ist nicht der kriegerische Aspekt gemeint). Grob gesagt geht es um eine Gruppe von Flüchtlingen, zu denen auch gewisse Riesen (die Varl) zählen, welche auf der verzweifelten Flucht vor den Dredge, mysteriösen steinernen Kriegern, sind. Die Details können im Gamestartest nachgelesen werden, daher spare ich mir das.

    Was mir storytechnisch auffiel, war die für Spiele ungewöhnliche Perspektive der Unterlegenen. Normalerweise gehört die Zugehörigkeit zur bedrohten Gruppe in Computerspielen nur zur Motivation des oder der Helden, welche aber ansonsten jeden einzelnen Feind mit Leichtigkeit das Fürchten lehren, hier ist man wirklich auf der Flucht vor einer großen Horde gesichtsloser Schurken, welche durchaus gefährlich erscheinen. Dabei wirkt dieses Spannungselement irgendwann in den ca. fünfzehn Stunden, die ein Durchgang wohl verlangt, auch ein wenig ermüdend. Wer geht schon gern immer nur auf dem Zahnfleisch? Trotz der verfremdeten "Wikinger"-Welt wirken die Akteure übrigens sehr menschlich und sind keine brutalen Alphatiere, die für Machtphantasien der Spieler herhalten. Wer heißblütig anderen auch nur über den Mund fährt, verscherzt es sich schnell mit ihnen und kann auf keine weitere Unterstützung hoffen. Gute Anführer des Treks üben sich in Diplomatie.

    Alles in allem habe ich TBS sehr genossen. Bei einem angefangenen zweiten Durchgang fiel mir dann auf, dass es absolut keine Zufallsereignisse gibt -- jedes Event auf dem Weg ist gescriptet. Mit diesem Wissen könnte man natürlich besser abschneiden, aber dann ist auch der Zauber dieser sich langsam entwickelnden Geschichte dahin, daher werde ich wohl nur den ersten Durchgang in guter Erinnerung behalten und es dabei belassen. Spielerisch ist das ganze bei kritischer Betrachtung übrigens ziemlich flach: Die taktischen Kämpfe, in der Gamestar zu unrecht gelobt, basieren auf einem reizvollen System, sind aber simplistisch und bieten nicht mal Hindernisse im Gelände. Nun könnte man sagen, dass sie dann wenigstens nicht weiter negativ auffallen.

    Das zweite Gameplayelement (der Oregon-Trail-Teil) dagegen ist eigentlich nicht der Rede wert. Man kann kaum im Voraus planen, weil die Karte zu ungenau ist, aber die schwindenden Ressourcen verdeutlichen immerhin in welcher misslichen Lage sich die Flüchtlinge befinden. Viel Platz für Entscheidungen wird hier jedoch nicht geboten. Wenn man dann aber die wunderhübsch gezeichneten Landstriche sieht, welche unsere versprengte Gruppe aus Menschen und Varl durchwandert, dann ist das alles verziehen. Die gelungene Verquickung von Spielmechanik und Szenario in Verbindung mit dem ansprechenden Stil und der spannend erzählten Story verbindet sich zu einem äußerst atmosphärischem Titel, den man schon aufgrund seiner Andersartigkeit einmal gesehen haben sollte. Ich könnte mir kaum etwas vorstellen, das besser zu den kühlen Winterabenden passt, als die irgendwie beschauliche Flucht vor den Dredge, auch wenn es sich bei TBS eigentlich schon fast um eine Visual Novel handelt. Empfehlung!

  12. #3292
    Da Knuckles mich so schön drauf aufmerksam gemacht hat...



    Nach ca. 4~5 Stunden mit Gris durch, wobei es aber noch ein paar Geheimnisse zu entdecken gilt. War ein sehr schönes und audiovisuell beeindruckendes Spiel.

  13. #3293
    The Council - Complete Seasion (PC)



    The Council war eine tolle Spielerfahrung. Ein Spiel voller Spannungen, Intrigen und mit nachreichenden Entscheidungen (*hust* Telltale). Ob Setting, Charaktere oder Gameplay, mir hat alles gefallen. Einzig in der Technik muss man einige Abstriche hinnehmen, so sind nicht alle Gesichter optimal animiert. Manche regelrecht hässlich (z.B. George Washington) oder andere sehr steif, wie die der englischen Herzogin. Und leider kann man keine Dialoge überspringen, das kann schon manchmal nerven. Auch gibt es nur einen Save pro Spieldurchlauf, laden und eine Entscheidung neu treffen ist also nicht drin. Einzelne Kapitel einer Episode kann man aber neustarten.

    Aber im Kern funktioniert The Council perfekt: Die Dialoge sind toll geschrieben und auch die Story ist sehr spannend (wenn mir das Ende auch zu schnell angehandelt worden ist). Wer auf Telltale Spiele steht, aber mehr Gameplay mit RPG-Anleihen und eine bessere Optik mit deutlich besser geschriebenen Story sucht, kann bei diesem Spiel nichts falsch machen.

    Geändert von Rusk (16.12.2018 um 12:44 Uhr)

  14. #3294
    @Rusk

    Ha, The Council zocke ich momentan auch.
    Die Dialoge sind das große Plus vom Spiel und eines der wenigen Adventures, die es halbwegs ordentlich schaffen RPG-Elemente einzufügen.

  15. #3295


    Save me Mr Tako!

    Tako ist hier um die Welt vor der Überschwemmung von ideenlosen Indie-Spielen, die immer nur Klassiker zitieren, ohne jemals Klassiker zu sein, zu retten.
    Naja gut so oder so ähnlich habe ich gedacht als ich den Grafikstil gesehen haben. Denn anstelle von vielen modernen auf Retro getrimmten Titeln, sieht der Titel WIRKLICH so aus, als hätte er zur damaligen Gameboy Zeit erscheinen können, wenn man lediglich davon absieht dass die epische Geschichte in 5 Akten ala Jane Austen, die den interkontinentalen Krieg zwischen Menschen und Oktopussen erzählt, viel zu groß angelegt ist, um jemals auf eine maximal 8 MB Cartridge zu passen.

    Ohne jetzt genau nachgezählt zu haben, kommt die Auflösung und die Farbtiefe einem Gameboy-Spiel, gespielt auf dem Super Game Boy, extrem nahe und somit fühlt es sich auch wirklich wie ein altes Spiel an und nicht nur daran inspiriert, dass zieht sich weiter zu der Musik die es meisterhaft versteht, den Soundchip des Gameboys zu imitieren, hier wurde sehr viel Pflege und Sorgfalt investiert, es möglichst nahe an den damaligen Limitierungen zu halten. Viele ähnliche Vertreter wählen, dann viel lieber einen einfachen Ausweg und nutzen die Bequemlichkeiten des heutigen technischen Stands und schütten einen Topf voller 8-/16 Bit drüber.

    Als ich den Titel im eShop der Switch gesehen habe musste ich sofort zu schlagen, wobei das schöne Cover hier ebenfalls eine Schlüsselrolle gespielt hat.
    Und nunja ich muss zugeben zu Beginn mit der Erwartung rangegangen zu sein, einfach einen weiteren schönen Retro-Indie Titel zu spielen herausgekommen, bin ich mit einer HassLiebeLiebeHassLiebe.
    Man könnte annehmen es handelt sich um einen gewöhnlichen Plattformer ala Kirby, wo wir mit unseren glitschigen Oktopus Freund, von Welt zu Welt reisen und alle Level bewältigen. Die Struktur der Oberwelt erinnert da tatsächlich sehr an Kirbys Adventure. Doch ganz so einfach ist es nicht wie es scheint.
    Neben normalen nummerierten Leveln, die sich schon sehr früh zu Spießrutenläufen entwickeln, weil einem alles im Spiel instant killen kann, gibt es auch friedliche Gegenden wie Dörfer, Städte und allgemein irgendwelche Ereignisschauplätze ähnlich eines Ganbare Goemon. Doch damit nicht genug, einen weiteren großen Anteil nehmen Dungeons ein, diese sind im Grunde wie die normalen Level, allerdings weitaus weniger linear, mit Rätseln angereichert und häufig so gebaut dass man nur mit speziellen Fähigkeiten weiter kommt, die man in ihnen findet, es ist wohl recht offensichtlich wer da für die Struktur Pate stand. Zelda II: The Adventure of Link. (mit klassicheren Rätseln bestückt)



    Was man jetzt wann und wie macht, ist nie ganz klar. Zu beginn als ich bei der Spielebeschreibung gelesen habe: "6 Worlds to explore" dachte ich dass man eine Welt nach der anderen abfrühstückt, mit fester Levelanzahl. Doch weit gefehlt, der so ziemlich größte Aspekt und der auch am besten gelungenste ist einfach der, dass Save me Mr Tako eine Geschichte erzählen möchte.
    Zu Beginn ist diese Zwecks der einfachen Prämisse noch relativ straight forward, das hat dazu geführt dass ich nach der 2. Welt, kurz davor war das Spiel abzuschreiben. Doch wenn es dann erst mal in das vom Krieg zerüttete Sarona geht, nimmt das Spiel schlagartig düstere Töne an. Es werden Charaktere eingeführt, die Exposition intensiviert sich und... und das ist das Schöne. Die Geschichte ist immer in Bewegung, ständig passiert irgendwas, was Einfluss auf die fast jederzeit frei bereisbare Spielwelt nimmt. Nachdem man sich durch die ersten 3 Welten weitesgehendst linear hangelt, fängt man an, auf eine völlig natürliche Art und Weise an, die Struktur immer wieder zu brechen. So bereist man nicht nur weitere Königreiche, sondern ist auch ständig in den alten Welten dabei weitere Abenteuer zu erleben. Ab dem 2. Drittel beginnt das Spiel sogar sich noch weiter zu öffnen und beginnt die Komplexität der Dungeons stark zu erhöhen und bietet im Gegenzug dazu freie Wahl welchen Ort man als nächstes bereisen möchte.

    Das besondere an dieser Geschichte ist aber dass sie weitesgehendst pazifistisch daher kommt, obwohl sich so viel um Krieg dreht. Tako kann mit seinen Standardangriff, einen Tintenschuss, die Gegner nur lähmen und als Plattform benutzen, das ist sozusagen schon die Kernspielmechanik, weitere Aspekte beziehen sich auf die 50 unterschiedlichen Hüte im Spiel, die einen neue Fähigkeiten verleihen, die man bei einem Treffer aber auch wieder verliert. Zu Beginn sind sie meistens nur als Modifikator der Angriffe da, später aber sind die essentiell um in Leveln weiter zu kommen oder Nebenquests und Geheimnisse zu lösen. Nach einer gewissen Weile löst sich da so eine Sammelwut aus, obwohl ich nur die wenigsten davon wirklich als nützlich erachte.

    Die Idee einen Vermittler zu spielen, der auf beiden Seiten zwischen Menschen und Oktopussen für Frieden sorgen möchte und für beide Rassen den Ball hin und her spielt fand ich wirklich gelungen. Das Spiel macht auch nicht davor halt auf eine subtile Art und Weise ernstere Themen zu behandeln sei es die Passion gegen Schwule und das freie Entfalten der Persönlichkeit abseits von geschlechtlichen Rollenklischee's (und nein es ist wirklich nicht so holzhammerartig gestaltet) Insgesamt war ich schwer beeindruckt von der Geschichte, dass ein Plattformer überhaupt es schafft die 30 Stunden Marke zu sprengen (ohne dass ich 100% habe) ist schon wirklich gewaltig und außerordentlich für ein Spiel dieses Genres. Das mir dann aber auch seit Undertale keine so gut geschriebene Story begegnet ist, die mit jedem JRPG dieser Art den Boden aufwischt hat mich dann vollends vom Hocker gerissen. Der Punkt bis ich das mal realisiert habe, war der, wo ich völlig unwissentlich gemerkt habe wie ich gebannt darauf war, zu wissen wie es weiter geht...



    ... und genau da werden sich auch die Geister scheiden und wird wohl auch der Grund sein warum dieses Spiel scheinbar so einen schlechten Metacritic-Score hat. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist... BRUTAL extrem brutal. Und das sage ich als Plattformer-Enthusiast der ein extrem dickes Fell besitzt was "Bullshit-Stellen" besitzt. Aber dieses Spiel liebt es scheinbar den Bogen regelmäßig zu überspannen. Wie schon erwähnt kann einen jeder einzelne Treffer direkt erledigen. Leider ist es so dass einen häufig einfach Projektile oder Gegner aus dem Offscreen erreichen, da die Sichtweite durch die niedrige Auflösung enorm begrenzt ist, die Gegner aber eben nicht bei Sichtweite erst generiert werden (eher so leicht kurz davor)
    Die Tode kommen dabei so häufig und man kann so leicht getroffen werden, dass man sich selbst mit einer Anzahl von 9 Leben (was das Maximum ist) binnen von Sekunden bei einem Game Over sieht.
    Glücklicherweise gibt es genug Wege die von vornerein aufzustocken, wenn man ein Level vor einem Tod über das Hauptmenü verlässt, behält man diese sogar. Meistens bin ich aber trotzdem mit den Standard-Leben reingegangen, wenn nicht gerade abzusehen war dass es ein langer Mega-Dungeon ist. (und das sind wirklich die Schlimmsten.)
    Während man sich durch die normalen Level irgendwie schon so durchsterben kann, verlangen die Dungeons eine Menge Ausdauer. Der letzte im Spiel dauert ungefähr am Stück 1 volle Stunde. Bei dem Verlust aller Leben darf man von neu anfangen. Dabei gibt es am Ende auch immer Bosse, bei denen war der Macher aber so gnädig und erlaubt nach einem Game-Over einen Shortcut zu ihnen. (außer es sind die Zwischenbosse, die ab dem 2. Drittel hinzu kommen.)
    Es gibt zwar auch die Hüte, die tatsächlich einen Treffer schlucken können (aber irgendwie auch nicht immer) nur gibt es auch sehr viele Stellen im Spiel bei denen man sich die Hüte gar nicht erst aussuschen kann.

    Waren die ersten 2 Welten noch smooth sailing, wird es spätestens ab der 4. Welt zu einer Geduldsprobe. Das Endgame zum Schluss in der 6. Welt, hat dann auch mich runter gezogen, also nicht falsch verstehen. Es hat wirklich Spaß gemacht (das Leveldesign wird gerade bei den schwierigeren Leveln spürbar kreativer) und ich war schon lange nicht mehr in einen Plattformer so investiert, einfach weils nicht langweilig wurde, aber trotzdem hat die Anzahl an billigen Toden echt jeden Rahmen gesprengt. Das ist so ein Spiel wo man während des Spiels übelst am rumfluchen ist und dann erleichtert ist das Levelende erreicht zu haben, mit der Anspannung vor dem nächsten Level bei dem man nicht sicher ist ob die Nerven noch länger strapazierfähig sind. Und tatsächlich wird es auch wirklich nie leichter.
    Da die Story aber so gut ist und man wissen möchte wie es weiter geht und endet, wird man das irgendwie schon alles im Kauf nehmen. Es ist ja nicht so als würde sich das Spiel nicht gut steuern, das tut es auf jeden Fall und die Level machen ja auch Spaß wenn man nicht gerade dauerkrepiert. Man sollte eben nur nicht zu viele Spielereien und extravagante Levelfeatures erwarten.

    Da das Spiel leider zu Unrecht ein Hidden Gem ist, gibt es kaum irgendwelche Lösungen zu finden, der Endboss hat sich so angefühlt als müsste man für seine erste Phase erst mal eine Doktorarbeit schreiben, bevor man dann endlich mal endlich den Kampfablauf abhandeln kann. Das schöne daran war aber dass somit das Spiel völlig unfreiwillig auch bei diesen Umstand ins Gameboy Zeitalter katapultiert wurde, bei dem man sich alles selbst erschließt.

    Oder man fragt den Entwickler, der übrigens ein wirklich unheimlich lieber Mensch ist, wer das nicht schon beim Spielen dieses Spiels und seinen zu Grunde liegenden Thematiken erahnen konnte, wird das spätestens auf seinen Twitter Account bemerken.
    Allein darum schreibe ich diesen langen Post weil ich mir wünsche dass dieses Spiel mehr Aufmerksamkeit bekommt. Es steht für mich auf einer Stufe mit all den anderen Indie Ikonen, weil es einfach einzigartig ist und mir das Gefühl eines richtigen Abenteuers gegeben hat, wie es schon lange kein RPG mehr vermocht hat. Es steckt so unglaublich viel Liebe in allem, da wurde im Rahmen der Möglichkeiten nirgendwo geschludert und jede Szene schafft es ihren gewünschten Effekts zu erzielen und dass bei DIESER Optik oder vielleicht gerade wegen dieser Optik wo man sich noch sehr viel besser in diese Charaktere hineinprojezieren kann.



    Tako is life, Tako is love, jedem der ne Switch hat oder eben auf Steam rumtuckert kann dem Spiel mal eine Chance geben, wenn man sich nicht zufällig von zu viel Schwierigkeitsgrad abschrecken lässt, vieles kann man immerhin noch mit einer vorsichtigen Spielweise kompensieren, zudem hat der Macher versprochen in einer zukünftigen Version die billigen Tode zu entschärfen.
    Es gibt wirklich wahnsinnig viele Geheimnisse, zu entdecken und man kann auf ein unheimlich ereignisreiches und hervorragend geschriebenes Abenteuer zurückblicken, voller markanter Charaktere.
    Ich habe mich auf jeden Fall wirklich seit langem wieder in meine Gameboy Kindheit zurückversetzt gefühlt. Nur dass das wirklich ein Gameboy Spiel für Erwachsene ist.

    Spielzeit: 32 Stunden & 47 Minuten
    Wertung: 9/10

    Geändert von Klunky (17.12.2018 um 00:05 Uhr)

  16. #3296
    Kingdom: Classic hab ich Samstag angefangen und heute nach ein paarundzwanzig Stunden durchgekriegt. War ein guter Rausch! ^_~ Sehr interessante implizite Didaktik, und ein echtes schönes Gefühl, wann immer man einen Mechanismus so richtig kapiert. Ich freue mich auf die Nachfolger irgendwann.

    Foto Flash 2 und Hell Girls gehen eindeutig in die Rubrik "unspektakulär, aber spaßig mit Boobies", und das ist eine Rubrik, die ich durchaus hin und wieder zu schätzen weiß. Gerade Hell Girls hat über eine längere Zeit hinweg immer mal wieder eine Menge Spaß gemacht neben dem Youtube gucken. Was gut ist, denn der Boobie-Level war hier ziemlich unterdurchschnittlich. ;(

  17. #3297
    Gemeinsam mit meiner Freundin: Pokémon Let's Go Pikachu. War ganz nette Unterhaltung für Zwischendurch. Vor allem zu zweit hat man in Kämpfen sowieso kein einziges Mal Probleme oder dergleichen. Aber so als Spiel für Zwischendurch genau richtig. Mal schauen, ob wir noch die 3 legendären Vögel und Mewtu fangen werden. Denke aber eher nicht.

    LG Mike

  18. #3298
    Spider-Man (PS4) auf spektakulär.

    Starkes Lizenzspiel mit ordentlich Spektakel und Emotionen in der Story, einem unverbraucht und schlüssigem Hauptschurken, fantastischen New Yorker Panoramen, Marvel-EasterEggs an allen Straßenecken und Storysträngen, einem wuchtigen schön verkettbarem Kampfsystem und einer süchtig machenden Schwungmechanik. Dem gegenüber stehen die üblichen (wenn auch reduzierten) teils langweiligen OpenWorld Abgrasereien, viel zu viele „Festungen“ zum einnehmen mit Wellen-Ansatz (schnarch), ein hinsichtlich Motivation ausbaufähiges Gadget- und Anzugsystem und (trotz toller Inszenierung) mechanisch einfach gestrickte Bosse, bei denen auch teilweise der Grund für deren Beteiligung zu kurz und zu „egal!“ erzählt wurde. Immerhin dreien wurde eine tolle Erzählung / Entwicklung spendiert.

    Insgesamt aber ein toller Marvel-Einstand, der Lust auf mehr macht und jetzt auf ein ganzes „Universum“ an potentiellen Hochkarätern auf (u.a.?) Sony-Konsolen hoffen loslässt. Zumindest eine direkte Fortsetzung ist mehr als drin!

    7/10



    Für die Zukunft würd ich mir aber wünschen, dass „offenere“ Spiele mehr in Richtung Breath of the Wild oder Soulsborne gehen. Nicht von der Schwere her, sondern vom belohnenden Gefühl, eine Welt selbst zu erkunden. Sei es durch den Spass am entdecken, dem aufdecken von Geheimnissen oder dem erspielen von motivierendem Loot, dass man auch wirklich benötigt. Ich hab einfach keinen Spass mehr daran, einem Entfernungsmesser hinterher zu laufen, zu fahren oder zu schwingen. Wie das auch gut funktionieren kann, hat ja Anfang des Jahres auch God of War schön gezeigt. Eben eine schöne Mischung aus offerenen Hub Arealen und geradlinigeren, stringent erzählten linearen Abschnitten mit leichtem Metroidvania-Ansatz für die Komplettisten unter uns.

    (Kann die Ubisoft-Formel einfach selbst nicht mehr sehen )

  19. #3299

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Monster Boy and the Cursed Kingdom (US PlayStation 4)
    Zwar trägt das Spiel nicht den offiziellen Titel Wonder Boy, aber es ist durch und durch ein offizieller Nachfolger zu der bekannten und vielleicht auch beliebten Reihe (nicht umsonst gibt es eine Hommage an Monster World und eine an The Dragon's Trap). Wonder Boy III: The Dragon's Trap gehört zu meinen absoluten Lieblingsspielen, so dass ich bei diesem Game zuerst ziemlich skeptisch war. In den letzten Monaten wurde aber so viel tolles Material veröffentlicht, dass ich nicht die Finger von dem Game lassen konnte. Und ich bereue den Kauf zu keiner Sekunde, denn das Spiel hat mir ca. 20 Stunden reinen Spielspaß gebracht (auch wenn manche Rätsel richtig schön böse waren...). Insgesamt bin ich 130x gestorben und habe 39 Elixiere verbraucht. Etwas noch zum Schluss: Die Haunted Manor ist das beknackteste Level im ganzen Spiel!

  20. #3300
    Ich habe noch was in meiner Liste ergänzt ...

    The Red Strings Club war der absolute Wahnsinn. Vier Stunden Cyberpunk in Reinkultur, und zwar a) moderner Cyberpunk, b) ernsthaft vielseitiger Cyberpunk, c) progressiver Cyberpunk und d) Cyberpunk, der atmosphärisch vollkommen faszinierend zwischen der Hoffnung und dem Abgrund pendelt. Das Spiel ist düster as fuck, aber nie irgendwie erzwungen gritty, es ist streckenweise wunderschön und emotional geschrieben, aber ohne kitschig zu werden. Die Zukunft ist dreckig und hässlich, aber ästhetisch bis zum Geht-nicht-mehr. Und letztendlich stellt es verdammt schwierige Fragen, ohne dem Spieler eine Antwort aufzudrängen (oder auch nur anzubieten – ich musste ein paarmal tief durchatmen, bevor ich weiterspielen konnte). Das Gameplay wiederum passt und ist ziemlich einzigartig, weshalb ich eigentlich nicht allzu viel dazu sagen will. Sagen wir einfach, dass es nicht nur ein paarmal eine komplett neue Richtung einschlägt, sondern auch immer tief mit dem Konzept verbunden ist, manchmal auf der Handlungsebene, manchmal thematisch, manchmal einfach nur emotional. Man sollte nichts davon erwarten, und ganz bestimmt kein "typisches" Videospiel. Ein Kritikpunkt: The Red Strings Club startet relativ geruhsam. Ein bisschen Geduld, ein bisschen "Drauf-einlassen" sollte man also mitbringen.
    Letztendlich eine sehr eingängige Erfahrung, die mir lange im Gedächtnis bleiben wird.





    Sehr interessant ist vielleicht noch der Vergleich mit VA-11 Hall-A. Schließlich sind beide Cyberpunk-Spiele mit Barkeeping als einem zentralen Gameplay-Mechanismus. ^^ Ersteres ist sehr viel angenehmer, chilliger, was irgendwie lustig ist, weil es auch nicht gerade mit harten Themen und schwierigen Fragen geizt. Aber The Red Strings Club setzt einen Fokus auf die Verschwörung, auf die Zukunft der Menschheit, inmitten der Charaktere und ihrer Beziehungen, während VA-11 Hall-A diese Figuren und ihre Beziehungen in den Mittelpunkt stellt, und nur im Hintergrund eine Geschichte erzählt. Ich würde sagen, beide Spiele sind großartig, aber The Red Strings Club haut härter rein, während VA-11 Hall-A die schönere Erfahrung ist. Und eigentlich sollte man beide spielen, wenn einem eins gefallen hat!

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