Hallo,
Da ich auch gerne schreibe und seit kurzem auch ein Buch verfasse - mal sehen, was draus wird - , werde ich hier mal kurz einige meiner Gedichte vorstellen. Zuerst ein "romantisches Gedicht" (Romantik ~ Gefühle), das wir zum thema in der schule mal verfassen sollten:
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Ich schau’ von meiner Arbeit auf,
Ein Schrei, der hat mich aufgeschreckt,
Dort draußen, dort gibt’s Schnee zuhauf,
Ein Schneemann stolz sein Haupte reckt.
Ich blick’ zu meinen Heften hin,
Ich weiß nicht, wie ich’s halten soll,
Nachdenklich kratz’ ich mich am Kinn:
Nach draußen geh’n, das wär’ schon toll
Doch andererseits: Es ist die Pflicht,
Die Hausaufgaben zu beenden.
Auch wenn’s schon lang nach Tageslicht:
Das Politikbuch muss man wenden.
Sobald ich Seite Eins aufschlag’,
Um das Kapitel schnell zu finden,
Sich mir ein Zitat entgegenragt:
„Die Welt ist voller Sünden!“
Ich lehne mich zurück und merk’:
Das Buch, das hat schon Recht!
Vom tiefsten Tal zum höchsten Berg,
Die Welt ist ziemlich schlecht.
Ich döse ein und lasse dann
Die Gedanken frei sich treiben;
Es geht die Sonne irgendwann
Und Reif schwebt auf die Scheiben.
Was man einst im Fernsehen sah,
Das bleibt noch lang ’ne Qual.
Auch in Nachrichten, und gerade da,
Ist’s manchmal sehr brutal.
Klima, Krieg und Katastrophen
Sind die schlimmsten aller Sachen,
Und nur Weniges lässt hoffen,
Dass die Menschen bald aufwachen.
Hunger, Hass und Hinrichtungen:
Man sieht den Körper leblos sinken,
Der Schmerzenschrei ist schon verklungen,
Vergangen auch der Augen Blinken.
Die Leiche wird schnell weggeschafft,
Soldaten preschen weiter vor,
Im Nahkampf kaum ’ne Lücke klafft,
Doch schießt das zweite Feuerrohr!
Der falsche Mann ist an der Macht,
Und das ist gar nicht gut,
Die dritte, vierte Waffe kracht!
Der Boden färbt sich rot vom Blut.
Ich komme zu mir und erwach’,
Der Albtraum ist zum Glück vorüber,
Ich hör’ von Ferne: Jemand lacht,
Doch Schule ist mir jetzt viel lieber.
Das Konzentrieren fällt mir schwer
Auf Zahlen, Texte oder Thesen,
Ich bin meines Geistes nicht mehr Herr,
Ich kann nicht ’mal mehr lesen.
Bedrückt seh’ ich durchs Glas nach unten,
Erkenne dort im Dämmerlicht
Von Sonne sehr schnell überwunden
Des Schneemanns trauriges Gesicht.
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DAS GEDICHT DARF NICHT VERVIELFÄLTIGT WERDEN
außerdem ein etwas anderer bericht über unsere exkursion nach oldenburg, wo wir passend zu lektüre das stück "die ratten" besuchten.
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Es war der siebzehnte Dezember
nach dem gregorianischen Kalender.
Die Zeit war neun Uhr früh am Morgen
und ein paar Minuten,
Als man stieg frei und ohne Sorgen
in den Bus nach Oldenburg.
Nachdem wir aus dem Bus gerannt
warteten wir total gespannt
auf den Beginn des Stücks „Die Ratten“.
Als wir dann kurz gewartet hatten,
sahen wir das Bühnenbild:
Als Kulisse dienten Latten
und ein großer Haufen Müll,
Die einfach auf dem Boden lagen!
Und da mussten wir uns fragen:
Ist das modern und somit recht,
oder nur faul und ziemlich schlecht?
Denn kreativ, das finde ich,
war dieses Bühnenbild nun nich’!
Auch war das Stück frei formuliert
und kaum am Buch orientiert.
Könnte das der Hauptmann seh’n,
er würde sich im Grab umdreh’n!
Doch Moderne hin, Moderne her,
das kümmert uns jetzt gar nicht mehr
wenn wir die Schauspieler betrachten,
die jederzeit sehr tadellos
uns unterhielten.
Der Hassenreuter, dieser Kloß, konnte mit Humor begeistern,
und auch Frau John die Rolle meistern.
Doch es war’n alle ziemlich gut,
und davor ziehe ich den Hut,
denn ich hätt’ niemals soviel Mut,
als Schausteller die Glut
des Publikums so zu entfachen,
das es anfängt, laut zu lachen,
oder zu weinen,
denn ich will meinen,
dass Theater ja zum einen
lustig oder tragisch ist,
doch das lässt sich auch gut vereinen,
wie man in kleinen Teilen
bei diesem Stück ja ganz gut sah.
Aus Angst, den Text dann zu vergessen
oder den Einsatz zu verpassen,
werd’ ich in meinem Leben
die Finger vom Theater lassen,
das Feld den Profis übergeben.
Vielleicht, vielleicht und noch vielleichter
werd’ ich in die Dichtung geh’n!
Denn ihr habt ja g’rad geseh’n:
Das fällt mir erheblich leichter!
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es ist zwar nicht englisch, es reimt sich im gegensatz zu den ach so tollen modernen gedichten, es ist nicht abstrakt, sondern vielmehr lustig, aufgelockert durch vermische reimschemata (kreuzreim usw.) und teilweise veränderte betonung, um den rhythmus zu behalten. bitte um kritik.