Zitat Zitat von NeM Beitrag anzeigen
Wie auch immer, mit etwas Abstand ist der Film insgesamt nicht soooo übel, wenn man aber vorher "Bester Tarantino Film" etc. liest, kommt man aus dem Kino raus und fragt sich nur noch "WTF?" Der Film hat div. starke, Tarantino-typische Szenen, aber mehr nicht.
Komisch, ich fand tatsächlich, dass das hier der beste Film von Tarantino war, den ich kenne.
Und es war ein typischer Tarantino, der viel Wert auf Dialoge setzt. Während ich aber fand, dass Pulp Fiction sich mit Dialogen zu sehr selbst feiert, dass Kill Bill in abstruse Philosophie abwandert oder dass Death Proof LANGWEILIG³ ist hatte ich bei den Basterds doch das Gefühl, dass tatsächlich Spannung durch Dialoge aufkommt und die Handlung wie auch die Charaktere sich perfekt entwickeln können.
Das erste Kapitel fand ich nahezu perfekt, in allen Belangen. Es war spannend, da man wusste, dass der Franzose etwas zu verbergen war, man sich aber nie sicher sein konnte, wie viel der unberechenbare Hans Landa weiß.
Noch perfekter fand ich die Szene im französischen Kaffee, in der man eigentlich nur zwei Leuten beim Strudel-Essen zusieht.
Zwei weitere Höhepunkte waren für mich die Szene in der Kellerbar und das Verhör am Ende. Eben weil man bei den Beteiligten nie sicher sein konnte, was sie wissen, ob sie nur mitspielen, oder ob sie wirklich unbehelligt sind.

Und somit muss ich Tarantino einige Dinge zugestehen, die ich ihm davor nicht so ganz genehmigt hätte: Gutes Timing, gute Charakterzeichnung und große Kontrolle über seine Darsteller.

Unter dem Cast gefielen mir im übrigen ganz besonders:
- Christoph Waltz, bedarf keiner Erklärung.
- August Diehl, mindestens genauso gut wie Waltz.
- Daniel Brühl, hat mich absolut überzeugt.
- Brad Pitt, den ich trotz geringer Screentime extrem authentisch fand.

Insgesamt gebe ich dem Film auch 10/10 Punkten, empfehle ihn allen Leuten weiter und denke, dass dies noch in Jahren ein großer Kultfilm sein wird.