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Ritter
Ich habe auch grade das Kinoereignis schlechthin hinter mir. Leider nicht die OmU - Fassung, wobei es keinen Unterschied macht - hellauf begeistert bin ich auch von der synchronisierten Fassung. Ein Film, der mich so vom Hocker gerissen hat, wie kein Zweiter... Naja, ich würde ihm 11/10 geben... aber eine Punktzahl beschreibt das Ding zu unpräzise.
Ich fand ihn um einiges spannender als Death Proof - für mich blieb der Film die komplette Dauer über spannend - Längen gab's überhaupt nicht.
Gerade die - wie viele sagen - langen Dialogszenen fand ich äußerst unterhaltsam - denn sie bringen die Charaktere in einer Perfektion näher, die kaum ein anderer Regisseur erreicht. Gerade diese Plastizität ist es, die mein Interesse an den Personen weckt und mich mit ihnen mitfühlen lässt. Und das ist bei Inglourious Basterds einfach mal sehr schön gelungen. Die Dialoge sind wirklich raffiniert, wirken aber weder künstlich, noch sonderlich konstruiert. Sie haben einen natürlichen Fluss und immer die optimale Länge. Die Ereignisse überschlagen sich erst, wenn man sie nachvollziehen kann.
Und ach ja: Es heißt immer, dass die Charaktere besonders bizarr sind - nun, leider ist es in den meisten Filmen so, dass sich die Personen kaum entwickeln und vom Charakter nur oberflächlich und klischeemäßig überzeichnet dargestellt werden. Bizarr wirken Charaktere automatisch, wenn sie plastischer dargestellt werden - wenn sie rund sich, sich weiterentwickeln und das mit dem Weiterentwickeln hat sich Tarantino wohl bei vielen seiner Filme sehr zu Herzen genommen. Aber genau das macht doch die zwischenmenschlichen Konflikte erst zu dem, was in gewisser Weise die Filme dann so sehenswert gestaltet.
Die Musikuntermalung ist auch erste Sahne - die Bildsprache und Kamera stimmigst und wirkt trotzdem nicht sonderlich unkonventionell.
Die Schauspieler sind bis auf ganz wenige Ausnahmen auch hervorragend. Natürlich stiehlt Christoph Waltz alias Hans Landa allen die Schau. Allein die erste fünfzehnminütige Szene, die bis auf eine Kleinigkeit nur aus dem Dialog eines französischen Bauern (Monsieur Padite) und Hans Landa besteht ist an Spannung kaum zu übertreffen und weckt faszinierendes Interesse an dem Charakter, der erstklassig von dem österreichischen Schauspieler verkörpert wird.
Der Film unterhält einfach, gefällt, hat auch ziemlich viel nicht nur subtilen Witz und ist sehr empfehlenswert - ich war hin und weg.
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