Ich will (und kann) da gar nichts Direktes reininterpretieren, aber eine Stimmung kommt herüber, eine gewisse Hilflosigkeit und der Kampf dagegen, auch dieses stockende, bruchstückhafte Wahrnehmen und das Hin- und Hergeworfenwerden (Schönes Wort). Und natürlich das Schreiben, das ist schön allgegenwärtig. ^^
Zum Stilistischen:
Da musst du einen Mittelweg finden, denn wenn es gar nicht schön klingt, ist es kein Stilmittel mehr, sondern nervig für den Leser (und er hört auf zu lesen). Nicht falsch verstehen, der Text ist (imho) durchaus gelungen! - Ich gehe nur darauf ein, weil du es selbst angesprochen hast.Zitat
Mich stört, dass du ausschließlich "er" und "ihn" gebrauchst, dadurch liest sich der Text durch seine Länge etwas eintönig. Natürlich ist ein entsprechender Stil ein legitimes Mittel um auch diese Wiederholungsstrukturen in der Geschichte darzustellen, aber dafür ist der Text zu lang. Das kann man umgehen, indem man Synonyme wie "der Mann" (ganz simpel) oder sogar "der Protagonist" (was der Geschichte natürlich eine zusätzliche Note gibt) benutzt, oder aber, indem man öfter beschreibend erzählt. Also mehr "die Hände griffen nach der Feder" oder ähnliches. Vor allem, wenn es nur so wenige Figuren gibt, ist das eine gute Möglichkeit, kann man ruhig etwas mit rumspielen. "Der Schreiber" (oder etwas ähnliches - Federträger?) viele mir noch als passendes Synonym für deine Geschichte ein.
Über die Absätze kann man sich auch streiten. Absätze sollen das Lesen erleichtern, musst du dir beim Schreiben vor Augen halten. Es kann sehr gut sein, dass deine Absätze durchaus immer an Stellen sind, wo sich inhaltlich etwas ändert, aber dann hab ich es an manchen Punkten nicht unbedingt kapiert... ^^'' Einfach mal darauf achten - wenn man mit Absätzen zurückhaltender ist, wirken sie natürlich auch besser (weil sie was "Besonderes" sind)! Also am besten auf wichtige Eckpunkte beschränken.
Das klingt simpel und einfach gekünstelt. Der erste Teil vor allem, der zweite hat eher das Problem, dass die Wörter zusammen etwas komisch wirken. Die späteren "Strophen" sind da besser, aber oft auch auf der Grenze der lyrischen Glaubwürdigkeit. Die Prosa liegt dir imho besser (hab mir dein Gedicht hier aber noch nicht angeschaut).Zitat
Also Fazit: Atmosphärisch! - und das ist wohl das wichtigste. Stilistisch ebenfalls gut, aber da kann man meiner Meinung noch dran feilen. Also willkommen im Atelier und viel Spaß hier.
Kleiner Nebenkommentar noch, so ganz am Rand, weil das eine sehr eigene Meinung ist (nimm sie nicht ernst, wenn sie dir nicht gefällt): Ich würde mir ernsthaft überlegen, den Text trotz seiner metaphorischen Natur etwas zusammenzukürzen, ein paar Beschreibungen rauszunehmen und sich auf wirklich "wichtiges" oder Eingehendes zu beschränken. So wirkt er vielleicht besser (genau wie die Absätze, die einzelnen Teile werden dadurch bedeutungsschwerer). Aber wie gesagt, das ist nur eine fixe Idee. ^^''