So, ich habe gestern jetzt mal Witchcraft gespielt.
Das Setting ist nett, aber nichts neues gegenüber nWoD IMO.
Die Regeln... naja. Beim lesen des Buches merkt man an allen Ecken und Enden, dass der Autor eigentlich gar keine Regeln mag bzw freies Story-Rollenspiel bevorzugt, das auf die Regeln scheißt, um eine "gute Story" zu ermöglichen.
Da fragt man sich: Wofür hat das Buch überhaupt regeln, wenn auf jeder zweiten Seite steht, der SL möge sie doch brechen, wenn es ihm in den Kram passt?
Sehr charakteristisch ist der Abschnitt über den Kampf: Dort steht zur Initiative, der SL möge sie nach "Gesundem Menschenverstand" festlegen.
Dass mir sowas nicht sympatisch ist, dürften sich diejenigen, die wissen, was ich an Regeln und deren Einhaltung schätze, wissen. Insofern war ich etwas voreingenommen.
Im Spiel funktionierte es erstaunlich gut, es gab aber auch nur eine Hand voll von Proben, keine davon so wichtig, dass das Ergebniss viel ausgemacht hätte. Hauptsächlich eigentlich Sinnesschärfe und so ein Kram.
Was mir sehr seltsam erschien, bei einem eigentlich als "tödlich" geltenden System, dass der Böse Magier, den ich aus ca. 3m Entfernung mit einer Schrotflinte niedergeschossen habe, das ohne probleme Weggesteckt hat.
Das lag daran, dass der Schaden in diesem System immer a la Wx*Y berechnet wird, im falle meiner Schrotflinte W8*4.
Ein Charakter hat so ca. zwischen 20 und 40 HP.
Und naja. Mystery Krams dieser Art kann man IMO besser mit nWoD spielen als mit dem Unisystem, auch wenn der "Metaplot" (falls man das so nennen kann) bei Witchcraft durchaus interessant ist.
Ein Storyteller-Witchraft wäre also IMO ganz nett.