Na jaaa. Go ist da schon ein recht weiter Sprung.

Bei mir klingeln aber die "Was ist das?"-Spieldesign-Glocken, im Sinne von "Warum sollte man sowas benutzen?". Risk/Reward gegeneinander ist nichts Ungewöhnliches, allen voran a) als alleiniges Konzept wie beim Black Jack, wo du wirklich nur die Spielernatur mit Nervenkitzel befriedigen willst, oder b) als subtiler Effekt, der andere Taktiksachen im Hintergrund beeinflusst. Ein gutes Beispiel sind sämtliche Deckbauspiele: Da baust du dir anfangs ein gutes Deck zusammen, um später effektiver Siegpunkte zu ergattern. Wartest du zu lange mit den Siegpunkten, kriegst du aus Zeitgründen nicht mehr genügend davon, ist allerdings dein Deck zu schlecht, behindert es dich und der Gegner überholt dich. Dieses Timing ist aber nur eine Anforderung des Spiels, die immer im Hintergrund läuft.
Ist der Effekt des Risk/Reward zu groß, kann es sehr gut alle anderen Aspekte in den Schatten stellen. Das Problem zeigt sich sogar schon beim Hold-em-Pokern: Ein Anfänger ohne Ahnung kann jeden Profi nerven, indem er einfach immer all-in geht und sich nicht beeinflussen lässt. Damit kann man durchaus ein Spiel gewinnen - oder eben verlieren. Risk/Reward kann alles andere verdrängen. Wird bei Profis nur selten passieren, weshalb Poker lediglich ein Spiel für Leute ist, die sich auf die anderen Reize einlassen (und damit schlechtes Design, das sich auf dem Spielemarkt NIE wieder durchsetzen könnte, wenn es nicht schon etabliert wäre ).