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Mirokurator
Oh mein Gott. Ich muss mal kurz die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
DriveThruRPG hat heute einen Newsletter herumgeschickt, in welchem sie als "Archetype of the Week" den "Noble Savage" (den edlen Wilden, der englischsprachige Artikel ist aber besser) vorgestellt haben, so richtig schön mit eins zu eins 1900er Kolonialansichten a la "er ist ehrenhaft und unbeeinflusst von der Korruption moderner Zivilisation, trotz seiner barbarischen Natur". Das ist ein Archetyp, der in Literatur und Geisteswissenschaft seit vielen Jahrzehnten als komplett rassistisch, als überholt und als lächerlich gilt. Der Editor in Chief versinkt zwar vor Scham (hat eine Entschuldigungsmail rumgeschickt, in der ÜBERdeutlich geworden ist, WIE peinlich er das ganze findet), aber die Sache zeigt trotzdem mal wieder schön, wie weit zurück die Rollenspielszene in so mancher Angelegenheit noch ist, weil sie sich halt seit Jahrzehnten vorzüglich hinter "ist doch nur ein Spiel" und "beispielhafter" Hochliteratur a la Conan und Tarzan als Inspiration versteckt.
Im Ernst, weiß grad wirklich nicht, ob ich laut lachen oder weinen soll.
Und dabei ist das hier nur Amerika. Meiner Meinung nach ist die Situation in der deutschen Rollenspielszene oftmals noch schlimmer, gerade auch bei DSA.
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