Der Inspector lächelt verschmitzt.
"Ladies and Gentlemen, ich sehe, Sie haben gut aufgepasst." Er striecht sich durch seinen dichten Backenbart.
"Damit Sie heute Nacht ruhig schlafen können, werde ich Ihnen die Geschehnisse der heutigen Nacht nun zusammenfassen.
Sir Forsythe hat dieses Dinner veranstaltet. Nicht ohne Grund tat er dies. Er hatte der High Society des Empire großes zu verkünden. Aufgrund des letzten Bankrott seines Sohnes und aufgrund des Wissens, dass er aufgrund seines schwachen Herzens und hohen Alters wohl nicht mehr allzu lange zu leben hätte - er konnte ja nicht wissen wie viel Zeit ihm wirklich bieb - hatte er vor vor Ihnen, werte Ladies und Gentlemen, zu verkünden, dass der Erbe seiner Forsythe-Stiftung kein geringerer sein sollte als sein Butler Miles William.
Nun müssen wir uns fragen, wer dadurch den größten Verlust erleidet."
Er erhebt sich aus seinem Sessel und blickt durch die Reihen der Anwesenden. Sein Blick verharrt auf dem jungen Patrick Forsythe. Dann streckt er seinen dürren Arm aus und deutet auf den sichtlich schockierten Mann. "Patrick Forsythe. Waren nicht Sie derjenige, dem dadurch die Chance genommen wurde, aus den Stiftungsgeldern etwas in die eigene Tasche abzuzwacken?"
"Ich... war... es... nicht...", stammelt Forsythe und will zu einer Protestrede ausholen, da setzt der Inspector seine Rede fort.
"Aber wäre er dazu in der Lage? Ich bin mir nicht sicher. Er erscheint mir sehr kriecherisch, sehr zerbrechlich, überaus naiv und... geradezu verschüchtert. Er ist jemand, der sich gut und gerne von anderen lenken und steuern lässt." Er läuft an den brennenden Kamin und bleibt eine Weile davor stehen. Er blickt in die Flammen und packt kurz darauf zum Schüreisen um damit ein wenig in den glühenden Kohlen herumzustochern. Als er sich schließlich umdreht ergibt sich ein furchteinflößendes Bild. Der Inspector scheint förmlich zu glühen. Ihr seid euch nun sicher, dass er seinen Mörder gefunden hat.
"Ich will Ihnen nun im Detail schildern, was die letzten Stunden im Anwesen des Sir Forsythe geschehen ist." schallt seine tiefe Stimme durch den Raum. Die Situation ist gespannt und alle warten auf die Ausführungen des Inspector Issing.

"Bevor er seine Gäste empfing setzte sich Sir Forsythe mit seinem Anwalt, Mister Mortimer zusammen um ihn über die Änderung in seinem Testament in Kenntnis zu setzen. Des weiteren tat er ihm kund, dass er dies seinen Gästen direkt vor dem Dessert mitteilen wollte.
Nun war das dem guten Mortimer ein Dorn im Auge. Er wusste, dass er Mister William sicherlich nicht kontrollieren könnte, Mister William mochte ihn nicht einmal sonderlich. Letzten Endes hatte er es auf das Geld aus der Stiftung abgesehen und über die Naivität und den schlechten Geschäftssinn des Patrick Forsythe wäre ihm dies ein leichtes gewesen. Er musste also schnell etwas tun um dafür zu sorgen, dass Sir Forsythe noch vor dem Dessert die Stiftung vererben würde. Doch war Diskretion gefragt. Er brauchte einen Strohmann und jemanden, der sich für ihn die Finger schmutzig machen würde...
Da kam es ihm gerade recht, dass er von den Spielschulden des Kochs wusste und zeitgleich auch das Testament des Sir Forsythe - es befindet sich übrigens im Besitz von Dolly - kannte. In diesem Testament ist berücksichtigt 'Wilhelm erhalte eine ausreichende Unterstützung um sich ein eigenes Etablissement unterhalten zu können, in dem er den Gaumen seiner Gäste mit seiner Entenleberpastete und seinem Plumpudding ebenso verwöhnen kann, wie er dies über Jahre mit dem meinen tat.'
Der Koch wusste davon nichts und hätte es Mortimer vermutlich auch nicht geglaubt. Deswegen bot Mister Mortimer dem Koch eine stattliche Summe an um Sir Forsythe die Suppe zu versalzen. Zum Schluss hätten alle vermutet, der Koch hätte sein Erbe vorzeitig antreten wollen um seine Spielschulden zu begleichen.
Wilhelm der Koch wusste zweifelsohne vom Herzleiden seines Arbeitgebers, musste er beim Essen ja besondere Rücksicht nehmen. Also ging er nach kurzem Ringen ins Badezimmer und holte die Tropfen des roten Fingerhutes, er zitterte dabei gar so stark, dass er ein Mundwasserfläschchen zu Boden warf und dies nicht einmal merkte. Er mischte das Gift in die Suppe und kaum ward diese gegessen packte ihn die Panik. Er spülte den Teller schnell ab, zog sich seinen Mantel an und vergrub das Fläschchen im Garten.
Zur selben Zeit: Sir Forsythe hatte seine Suppe gegessen, als ihn plötzlich die Übelkeit packte. Im Nachhinein erkannte er den beißenden Geschmack des Fingerhutes, den er über Jahre in niedrigen Dosen einnehmen musste. Er entschuldigte sich und ging in das Badezimmer wo er sich erbrach. Doch es war zu spät, das Gift hatte seine Wirkung schon entfaltet. Er machte - Gentleman wie er war - einen letzten Eintrag in sein Tagebuch und kehrte zu den Gästen zurück um seinen letzten Willen zu äußern, doch statt dessen hauchte er nur sein letztes Husten aus.
Kurz davor: Der Koch hatte ein schlechtes Gewissen und panische Angst davor erwischt zu werden. Er traf sich mit Mister Mortimer in der Bibliothek. Mortimer dachte zuerst, der Koch wolle nur mehr Geld schinden und so versprach er ihm vielleicht eine höhere Summe, doch der Koch wollte dem Yard erzählen, was er getan hatte. Das konnte Mortimer nicht zulassen. Es kam zuerst zum Streit, schließlich zum Kampf. Als früherer Ruderer besitzt der Anwalt noch immer die Konstitution die es bedarf um einen Kampf für sich zu entscheiden. er überraschte den Koch so schnell, dass dieser nicht einmal mehr sein Messer ziehen konnte. Am Ende war der Koch tot - erwürgt.

Und so war es, nicht anders. Der Koch hat Sir Forsythe aus Geldgier vergiftet, der Anwalt hat den Koch aus Geldgier und Angst vor der Polizei erwürgt. Den Toten können wir nicht mehr festnehmen, doch Sie Mister Mortimer dürfen sich bald vor Gericht selbst vertreten. Und wenn ich mir überlege, welche Schandtaten Sie an Ihren Händen haben ist es mir leid, dass der Baum zu Tyburn schon gefällt wurde, doch irgendwo wird sich auch für Sie noch ein schöner Strick finden lassen."
Voller Triumph legt Inspector Issing dem resignierenden Anwalt die Handschellen an, während dieser von den vier Bobbys festgehalten wird.

So geht dieser Abend zu Ende. Es war gar ein spannender Abend für euch, es gab ein gutes Essen, zwei Morde, viele Intrigen und zum Schluss einen Schuldigen auf den nun die gerechte Strafe wartet. Und ganz besondere Genugtuung erreicht euch, da einige von euch den Mörder und die Vorgänge sogar nennen konnten.
Bevor ihr euch heute Nacht in eure Betten begebt, prüft ihr noch einmal die Schlösser eurer Haustüren und schaut hinter die Ecken. Denn wer weiß schon wo der nächste Mörder lauert...

(So, von meiner Seite aus wars das. Vielen Dank an alle die mitgemacht haben, ich hoffe es hat euch Spaß gemacht. : p Bis zum nächsten mal denn. )