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Auch hier hatten Frauen lange weniger Rechte (auf politischer Ebenen gibt es das Frauenstimmrecht in der Schweiz erst seit 1971), das sind doch Parallelen, wieso können wir unsere Verbesserungen in gewissen Bereichen also nicht parallel auch ziehen?
Ich bin mir nicht sicher worauf du mit deinem ersten Absatz hinaus willst - das klingt ein bisschen wie Qed denkt laut - wenn deine Aussage aber am Schluss ist, - es ist doch ein "geben und nehmen" und eine gemeinsame Entwicklung von X,Y,Z Werte oder Norm. Dann, ja. Natürlich, dass passiert sobald eine zivilisatorische Basis haben sprich: Kommunikations-Basis. Ich bin dein absoluter Befürworter für: Guck was in der Welt woanders besser läuft und übernehm es. Es gibt nur ein Problem an der SAche, (das klingt bei dir an) - dass du am Schluss eine gigantische Masse Mensch ohne Nationen, gleicher Kultur, gleicher Werte und Normen hast - bzw. die Entwicklung da hinstrebt. Ob im Sinne von 1984 oder StarTreck Universum (die Menschheit (also alle) wollen nur noch Forschen und Wissen und gehen ins All). - Ich sage dir ganz im ernst. Klar. Wäre ne super Sache. Ich bin sofort mit dir. ABER,- uns wird hier ein Naturgesetz uns ein Bein stellen. Und das ist ganz simpel und einfach: Um so liberaler du bist, um so angreifbarer bist. Weil du fächerst (egal wo, sei es Werte, sei es Kultur, einstellung was auch immer) auf und sagst: Alles geht. <- Was unglaublich christlich und sicherlich wundervoll ist.
Nur das Problem ist folgendes, wenn jetzt Ryan daher kommt und sich nicht an deine "alles geht" Regel hält. Und wenn ich imperialistisch genug bin - dreh ich dich eiskalt auf meine Seite. Oder anders ausgedrückt - sobald ich etwas extrem verfolge (also ein Extremist bin) - Hau ich dich als Liberalisten weg. Weil du bist bereit mir zuzuhören. Ich dir aber nicht. Das ist der Grund warum der Kommunismus in Russland bzw. überhaupt scheitert - weil derjenige der sich nicht "kommunistisch" Verhält und der sagt: Nö, ich will aber mehr. - Der setzt sich durch und zieht dein System ins Lächerliche. So funktioniert der amerikanische Kultur-Imperialismus, das ist ein GRund warum es keinen Wirtschafts-Boom in Kenia gibt aber die Massai mitlerweile Handys haben. Wieso das Christentum sich über die "Asatru" Religionen behauptet hat (weil die Germanische Denkweise ist: Besser ist es an alle Götter zu glauben - und das Christentum sagt: Du sollst keine anderen Götter neben "jenem enen" haben) etc. etc. etc. pp. -- Deswegen wird es diese "Alle Zusammen"-Welt nie geben. Sie ist ne wirklich interessante (ich sag bewusst nicht schön - denn mir gefällt das GEgenteil sobald wir z.B. von Kultur und Mentalität sprechen - um so mehr um so besser) Utopie - aber die wirst du niemals haben und sie ist saugefährlich um so größer der Einflussbereich von ihr ist. Nicht aus sich heraus, sondern sobald jemand nicht mehr nach diesen liberalen Gesetzen spielt, weil der richtet einen Schaden an - der ist dritte "weltkriegsartig".
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Sorry, ich kann dir da nicht ganz folgen. Beziehst du das auf Hindenburg oder gar auf die Parteieigenen Armee SA (oder SS)? Den Hitler hatte ja anfangs afair nur über Hindenburg die Möglichkeiten, überhaupt an die Macht zu kommen, bzw. die auszubauen.
Nein, nein natürlich bezog ich das auf Stalin und die Abschaffung des Kommunismus in Russland. -- Ich zitiere nur mal Rommel und seine Begründung warum er nicht bei einem Attentat involviert sein wollte: "wir haben einen Eid geschworen" . Das ist ein Schlag "preußisches Offiziers-Chor" nennt sich das. Das heißt, wenn der König sich einmischt - dann wird das getan was der König will, ganz gleich wie dämlich das ist. Und jetzt nehmen wir hier Hitler (als "unser" König) aus diesem Spiel, das haben wir automatisch im schlechtesten Fall eine 50/50 Chance, dass ein Anderer andere Entscheidung oder keine und seine Generalsstab hat machen lassen, getan hätte. Die Unterstützung Mussolini z.B. (Griechenland, AfrikaFeldzug, Jugoslawien etc.).
Nehmen wir da jetzt einen Anderen, der vielleicht nicht so von dem Tri-Pakt und den italienischen Bündnispartner überzeugt wäre, hast du jetzt jemanden der sagt: "Sehr geehrter Herr Mussolini, tut mir sehr leid, aber der Engländer zerbombt unsere Zivilbevölkerung und unsere Truppen stehen in Russland, wir können ihnen leider jetzt nicht helfen Griechenland zu erobern. Wenn sie unbedingt Griechenland erobern wollen, um ihre Kolonien in Afrika zu verteidigen, dann müssen Sie leider selber sehen wie sie klar kommen, wenn die Griechen das nicht so toll finden. Wir haben hier leider selber die Kacke am Dampfen. Tut uns sehr leid, unsere Heeresgruppen brauchen wir selbst. MFG
....". Dieser FAll existiert jetzt theoretisch, sobald du den "König" aus dem Spiel nimmst.
Und solche persönlichen Entscheidungen ziehen sich durch den ganzen Weltkrieg.
Weltgeschichtlich wäre mit Sicherheit Osteuropa am entscheidensten gewesen, wenn man Geopolitisch sich das ansehen möchte. Der russische Imperialismus ist ja nicht erst mit Stalin entstanden - nur jetzt kam "er" noch dicker und das auch noch mit neuer Staatsform. Der zweite Weltkrieg ist voll von "der Feind meines Feindes ist mein Freund"-Mentaltiät, egal bei welcher Ideologie.

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Ja, aber geht es nur um die Eliminierung seiner Ziele? Man kann auch auf die Botschaft setzten, den Terror z.b. den man dadurch zeugt. Hat ja der 11. September eindrücklich bewiesen (was das für Auswirkungen hat, standen doch in keinem Verhältnis).
Du nennst die Flugzeuge die in das WorldTrade-Center gekracht sind eine "Botschaft"?... lol.. Entschuldigung. DAs finde ich wirklich eine "interessante" Formulierung.
Okay pass auf, wir spielen das jetzt durch. Wir sind jetzt hier die "Europäischen Glaubenskrieger" und wollen in Amerika ein Zeichen setzen.
Qed: "Bruder Ryan. Super Idee. Wir nehmen uns ein Flugzeug und krachen das in ein amerikanisches Status-Symbol!"
Ryan: "Und dann?"
Qed: "DAs wird unsere Botschaft, dass wir uns diese amerikansiche Imperialismus nicht weiter gefallen lassen."
Ryan: "Okay. - Und wo sollen wir reinfliegen, in eine McDonalds Filiale?"
Qed: "Ich dachte da eher an das WTC in NewYork!"
Ryan: "Warst du jemals in NewYork, Bruder Qed?"
Qed: "Öh. Nö."
Ryan: "Weil wenn du jemals da gewesen wärst, dann würdest du wissen, dass NewYork mit Sicherheit die europäischste Stadt in den USA ist. Und das WTC, das heißt nur nett. Dat is typisch Amerikanisch. Wenn sie mal was gebaut haben, dann glorifizieren die das von oben bis unten. Das Ding ist ein Firmengebäude, mit zig vermieteten Etagen. Was soll das bringen? Da krachst du besser in die Freiheits-Statue."
Qed: "Wirklich? Hm. Meinst du die fällt dann um?"
Ryan: "Nein. Aber die erwischst du wenigstens sicherer. Weil wenn du dein WTC verpasst und du in Harlem dahinter runterkommst, sag ich dir klipp und klar - das wird keine Sau interessieren. Aber der rechte Ami-Flügel sagt auf jeden Fall "danke". - Denn die Kohle die die damit machen und wie du denen damit die Leute zutreibst, - glaub mir, die sagen "Danke". Ganz egal was du erwischst. Und eigentlich sind die unser Ziel. Ich sagte ja:"
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Aus tausenden Gründen - einen ganz vorne Weg: Du wirst immer den Falschen erwischen, aber niemals Frankreich. Denn das ist nur ein Name auf ner Land-Karte.
Qed: "Gut und was setzen wir dann für ein Zeichen?"
Ryan: "Wir binden weiter Meerschweinchen mit Haikus an Ballons und lassen sie über den Atlantik fliegen und lassen die selbst entscheiden. Glaub mir, um so mehr Leute sich für unserer Sache von selbst entscheiden, um so schwächer werden auch die Hardliner. Und diese Leute tun das aus eigener Überzeugung. Die sind tausendmal besser, als wenn du denen sagst was sie tun sollen und irgendwelche "Zeichen setzt". "
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Auch bei Nazideutschland? Hast du eine Alternative? Eine Alternative nicht zur Verhinderung des Aufkommens von Xenophobie, sondern wenn das schon ausgereift ist. Deutschland 1941?
Ja. Die hat mir mein Großvater und dessen Schwiegervater (mein Ur-Großvater) beigebracht. Waren beide keine Nazis, haben beide (in) Nazi-Deutschland überlebt bzw. gelebt, haben sich beide bewusst über jegliche Fremdenfeindlichkeit und Anti-Semitismus hinweggesetzt, beide sich auch (aber das war keine Kunst, dass haben viele vor allem Soldaten gemacht) offen gegen die Partei und vor allem gegen die Judenverfolgung geäußert und haben beide nicht zur Waffe gegriffen. Also ich habe vier Verwandte (meine Großmutter und meine Ur-Großmutter noch mit) die exakt das getan haben...lol... ohne das jetzt hier spezifisch ausführen zu wollen, Qed, weil natürlich sind die auch verhaftet worden etc., aber dadraus ist nichts geworden etc. und ich möchte das hier nicht zu weit ausführen. Aber: JA. Es gibt die Alternative "B" und die ist eigentlich super simpel: Du musst einfach nur das Richtige tun. Und in diesem Beispiel von dir, hätte dir meine Großmutter wahrscheinlich gesagt: Ja, und. Sind auch Menschen. - Da war die fertig.
Soviel zur Xenophobie in Nazi-Deutschland 1941.

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Und das Beispiel (und unter uns gesagt, deine Beispiele sind immer wieder der Hammer ) projizier ich jetzt auf die Nazis. Und dann geht es nicht darum, dass Polen jetzt zu Deutschland gehören will oder nicht, sondern um die Erweiterung des Lebensraums. Und das ist doch ein Zielkonflikt, denn ein anderes Land (oder deren Fläche) ist einfach Mittel zum Zweck (also ja, Frankreich war ein Gegener, der musste ausgeschalten werden, Österreich ist sowieso kein eigenes Land und gehört zum Grossdeutschen Reich). Kann man wirklich überall Reden? In der Theorie schon und der Weg ist immer der bessere, aber in der Praxis?
Ja natürlich. In deinem Beispiel. 50% von dem damligen Polen war Deutsch. 14. Mil. Menschen sind von den Kommunisten vertrieben von Schlesien bis runter nach Jugoslawien nach dem Krieg (1945) nach West-Deutschland "gewandert". Die sind da nicht 1940 hingezogen. Die kommen daher. Die lebten da schon über 100 Jahre. Ich glaub 6 Mil. sind auf dem Weg verhungert. Und natürlich hat man gerade in Polen, die typische Deutsche Arroganz gelebt, die so alt ist wie der Deutsch-Orden und anstelle Polen als Partner zu verstehen (also geredet - ob es nicht für beide Partein sinnvoller wäre - eine friedliche Lösung zu finden) letztendlich zur Waffe gegriffen und auf der anderen Seite saßen nach dem I Weltkrieg mit Sicherheit nicht die "pro-deutsche" Fraktion auf den wichtigen Stühlen. Man muss sich das vorstellen, wir haben hier ein Land dass 1932 noch zwei Frauen wegen Hexerei verbrannt hat. - Da ist der einfachere Weg mit Sicherheit, ich fake einen Angriffsgrund und ziehe meine Armeen. Der andere Weg, wäre gewesen, die Mentalität und deren Bedürfnisse zu verstehen und ein "Miteinander" zu schaffen und das hätte bedeutet in erster Linie Polen als gleichberechtigten Partner zu verstehen und nicht als "Teilzeit"-Land- was nur gegründet wurde um baldesmöglich wieder zu fallen.
Dann hätte Frankreich und England es auch nicht so einfach gehabt, da zu sagen: Nö, nö wir akzeptieren aber die Grenze oder "Danzig bleibt wo es ist" und es interessiert uns auch nicht ob der Russe da aufrüstet unsere Experten sagen "die können nix".

- Das ist wie der erste Weltkrieg. Einer der vier Monarchen hätte nur sagen müssen: "Ich zieh nicht". Und wäre das gegangen? Ja. - Es ist nur eine Frage des Tons und des Verständnis des Gegenübers. Es ging ja auch 1 Jahr lang die Engländer zu tolerieren mit ihren Bombardements der Zivilbevölkerung. Nur das schaffst du nicht mit nem Typen wie Adolf Hitler- an der Spitze oder auf der anderen Seite so einem Spinner wie Churchill.
Das sind zwei Typen die glauben an die Armee als außenpolitisches Mittel. Das ist wie G.W.Bush der die National-Garde in den Irak schickt. Er war da selbst mal. Deswegen ist auch kein Wunder warum der glaubt, die könnte man in ein ernstes Krisen-Gebiet schicken. National-Garde in den USA ist ähnlich wie bei euch das Wehrwesen nur auf Freizeit-Niveau. Das ist dasselbe wie Hitlers General-Spielerei a la Julius Caesar. Nur Caesar war Feldmarschall und Kriege werden nicht mit dem Mund gewonnen, - aber du kannst sie mit einem verhindern. Immer.
Es ist nur eine Frage des Verständnis des Gegenübers. Auch dem eines Extremisten, der in unserem Fall kein Terrorist ist sondern der Oberbefehlshaber der englischen Armee.
Nur du musst es auch wirklich tun und nicht nur wollen. <- Und das ist das größte Problem.

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edit: Ah, btw., meine Ausgangsintention war eigentlich auch nur, ob man bereit wäre für seine Überzeugungen zu kämpfen oder nicht. Egal ob die "falsch" oder "richtig" sind. Aber dennoch interessant zu sehen, was sich daraus jetzt entwickelt hat. ^^
Solange Leib und Leben nicht in Gefahr ist - dann sind wir bei Selbstverteidigung - das vermischt sich ein bißchen in unserem Gespräch. "Kämpft" JEDER (insofern MarahDaVyr noch mitliest) auf verbalem Weg und wird ab einem gewissen Punkt (nämlich in dem Moment wo ich meinem "un-überzeugten" Gegenüber die Waffe auf die Brust setze) steigt je nach Charakter die Chance, dass der sogar für seine Überzeugung in den Tod geht - ansonsten können wir das gerne beweisen (es gibt 1000 Beispiele in der Geschichte wo Menschen auf Grund ihrer Überzeugung in den Tod gegangen sind) - Ich bin ab heute Gott-König von euch. Allen. Spendet mir alle Geld damit wir mir eine Kathedrale bauen können. Und jeder der das nicht tut, den verprügel ich. Mal sehen wie lange es braucht, bis ihr mich anzeigt , zurückschlagt oder euch tot prügeln lasst. <- Mehr Optionen gibt es nicht und alle drei heißen: Kämpfen für Überzeugung. Nämlich der, dass Ryan nicht der Gott-König ist. ...lol

Gruß
Ran
(kleines Wortspiel für Qed )