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Lehrling
Wie versprochen ein etwas ausführlicherer Beitrag zu Deinem extrem interessanten Thema. Hm, so ein Thread ist doch immer persönlich, oder? Deshalb: War meine Einlassung vor vielen Jahren über den allgemeinen Sittenverfall in Hinsicht auf die Sprachkultur nicht rechtens?
ZzT: Nein, weder würde ich noch wollte ich, noch muß ich oder will ich für meine Überzeugungen kämpfen. Und, ich mußte nicht, mußte es nie und muß es heute nicht. Deine Frage impliziert Kampf, logisch. Wenn Deine Frage Körperlichkeit meint! (Ist ein Aspekt, aber ohne Relevanz, weil nur mal so eingeworfen.) Meint sie natürlich nicht.
Ich bin ein Kind der DDR und habe mein Abitur und alles andere, was ich weiß, was mir beigebracht wurde und wonach ich meine Arbeit organisiere, diesem System zu verdanken. Ich habe ein Studium absolviert, welches genau diesen Staat gestützt hat bzw. stützen sollte. Und in einem gewissen Rahmen bin ich dankbar dafür. Aber: Daß die DDR eine Diktatur unter anderen Vorzeichen war und auch bleibt, ist mir klar. Im Sinne von Kampf hatte ich anders vorzugehen:
Ich bin seit 1978 Anhänger hart gespielter Rockmusik, ich bin es heute noch in seinen extremsten Richtungen.
Sowas war vor Kriegsende (1989) überhaupt nicht gern gesehen
, vor allem nicht in meinem Beruf. Was sollte ich tun?
Abhauen oder große Fresse riskieren? Ersteres wäre mir leicht gelungen (jetzt weißt Du, wo ich am Start war, aber nicht die ganz Bösen), zweitens hat mehr Spaß gemacht, im Rahmen der Gegebenheiten natürlich. Es hat nichts gebracht. Aber das war mir egal. Ich habe für meine Überzeugung nicht gekämpft, ich habe sie ausgelotet, durch Trotzigkeit und auch Dummheit. Für mich selbst bin ich eingetreten, für die anderen war ich ein Idiot, der sich selbst die Sprossen der Karriereleiter zersägt hat. Wie steht es heute in einem System der Duckmäuser, Ja- Sager und Volltrottel?
Qed, es gibt nichts, wofür man einstehen und kämpfen muß, außer für sich selbst, ohne zum Egozentriker zu werden, aber Egoist zu sein. Ich find's in Ordnung, solange ich niemandem bewußt Schaden zufüge. Demokratie: Alle Macht geht vom Volke aus. Unsere Vertreter sind dick und satt und schieben Geldsummen durch die ihre Verbalorgane, daß einem schwindelig wird!!! Religion: Ich bin Atheist. Aber um manche Leute zu schocken, auch mal Satanist (habe mich aber mit unserem Pfarrer köstlich amüsiert... beim Trinken, er ist Manager einer White Metal- Band).
Solange niemand versucht, hinter die Kulissen zu schauen, bleibt alles wie es soll. Das aber ist ein anderes Thema und würde noch mehr Rufer nach Zwangsjacken hervorrufen, als die Chinesen momentan an Fasern produzieren können.
Machen wir uns nichts vor: Niemand von uns (ich betone, NIEMAND) würde sich heutzutage für seine Überzeugungen in Stücke hauen lassen. Niemand vor uns (ich betone, NIEMAND) hätte sich jemals für seine Überzeugungen in Stücke hauen lassen. Würde ich, wäre mein Vorfahr für warme Worte des Dankes in eine Auseinandersetzung gezogen??? Wenn jemand für seine Überzeugung einsteht, dann heißt das: Über allen anderen stehen, egal wie und womit! EGAL.
Das ist meine unverbindliche Privatansicht. Ich stehe für mich selbst. Das kann am Rand der Gesellschaft sein, es kann ganz "vorn" sein. Begreifen muß ich eines: Das Materielle wird mein Leben bestimmen oder ich werde Eremit (und selbst das ist unmöglich!).
Soviel erstmal. Ich habe eure Beiträge nur qed- äh, quergelesen. Und sitze jetzt vor der einer offenen Flasche Bier, weil ich dauernd vergesse, wo die anderen inzwischen stehen! Sch...!!!
Viele liebe Grüße, Marah Da Vyr
PS: Selbst Barak O., der Papst oder wer auch immer sind ohne erkennbares Eintreten für ihre Ansichten gesetzt. Und der Deutsche im Vatikan ist der größte Opportunist!!! Schön, daß ich ihrem "Kampf" beiwohnen durfte, jetzt mal so in der modernen Welt
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