Dipl. User mit summa cum laude
Mit finsterer Mine, die Arme hinter dem Ruecken verschraenkt, das schlohweisse Haupt- und Barthaar flatternd im Wind, stand General Ineluki, Oberbefehlshaber der Truppendivision M3, in seiner Prachtuniform auf einer Anhoehe ueber dem Schlachtfeld, auf dem alsbald ein schrecklicher Kampf entbrennen sollte, und harrte der Dinge, die da kommen moegen. In Gedanken ging er nochmals alle Plaene fuer das kommende Manoever durch, pruefte diese Attacke und jenen Vorstoss, wohl wissend, dass in der bisherigen Geschichte der Menschheit noch nie ein Schlachtplan die erste Begegnung mit dem Feind ueberlebt hatte. Trotzdem waren noch so viele Dinge zu ueberdenken und zu beruecksichtigen.
Missmutig zog er seine silberne Taschenuhr, ein Meisterwerk moderner Miniaturisierungsarbeit anno 1861, aus der Brusttasche seiner Weste und oeffnete selbige mit einem seichten Druck auf einen kaum sichtbaren, seitlich angebrachten Knopf, worauf hin der silberne Deckel aufschnappte und seinen Inhalt der kuehlen Morgensonne preisgab. Mit einem griesgraemigen Blick und einem leisen Klicken schloss er den Deckel, und verstaute die Uhr abermals in seiner Westentasche.
Es war spaet.
Die beiden Reiter haetten schon vor Stunden eintreffen sollen, und diese Tatsache erhellte das Gemuet des Generals in keinster Weise, sollten sie doch entscheidende Antworten der Hauptkommandantur, und was vielleicht noch viel wichtiger war, die draengendsten Fragen selbiger bezuegliche der kommenden Schlacht zwecks Beantwortung seinerseits ueberbringen, denn schliesslich war er der Einzige, der sich in diesem Teil des Kriegsgebietes auskannte und mir den hiesigen Oertlichkeiten und Gebraeuchen vertraut war.
Natuerlich waren die groessten Vorbereitungen bereits getroffen, die Verpflegung war geordert und auch die Unterbringung des herranrueckenden Heeres, zumindest fuer einen Abend, geregelt, aber dennoch blieb ein so weiter Vorstoss in den wilden Osten kein zu unterschaetzendes Unterfangen.
Grimmigen Blickes lies der General seinen Blick ueber die nebelverhangenen sanften, mit Wiesen ueberzogenen Huegel und Taeler, die vereinzelt von lichten Baumgrueppchen und kristallklar glitzernden Baechen durchbrochen wurden, gleiten, waehrend um seine Augenwinkel tiefe Falten spielten, die sein Gesicht wohl um zehn Jahre aelter erscheinen liessen, als er nichts desto trotz schon war.
Niemand war zu sehen, und nichts war zu hoehren, ausser dem leisen Saeuseln des Windes in duerren, kahlen Zweigen, kein dumpfes Gestampfe galoppierender, schwitzender Pferde mit schweren Reitern auf den Ruecken, die ueber gruene Wiesen hinwegjagten, ja nichtmal das Zwitschern morgentlicher Voegel war zu vernehmen. Alles war still, ruhig und rein, bis auf das unablaessige Saeuseln des Windes.
Wahrscheinlich hat die Hauptkommandantur wieder zwei Bauerntrampel losgeschickt, die die Karriereleiter hochgefallen sind, um die wichtigsten Belange des Krieges zu klaehren, murmelte der General in seinen schlohweissen Bart, in dem sich bereits die ersten Tautropfen des Morgens gebildet hatten, um die drueckende Stille zu durchbrechen.
Ein neuerlicher Blick auf seine kostbare Uhr bestaetigte ihm, was er schon lange befuerchtet hatte. Es war Zeit zu gehen. Hier konnte er nichts mehr tun.
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In anderen Worten .... Daen, Goefla .. wo bleiben die Fragen und Unklarheiten, die zu beseitigen ich versprochen habe ? Meldet euch doch endlich mal ...
@Woflsrudel .. natuerlich freue ich mich auch exorbitant darauf, das du kommst ... nur wurde um Jensen ebend solcher Wirbel gemacht, da es bei ihm doch sehr stark auf der Kippe stand.
Gruss Ineluki
Geändert von Ineluki (05.08.2003 um 01:06 Uhr)