Hätte man vielleicht jeweils mehr draus machen können, trotzdem denke ich nicht, dass es immer unbedingt nötig ist, andere Rassen allzusehr von den menschlichen abzugrenzen. Ganz im Gegenteil. Ich denke gerade in XII war es Absicht, nicht so sehr auf die Unterschiede, sondern eher auf die Gemeinsamkeiten zu achten. Da ist Ivalice ein riesiger Schmelztiegel, in dem alles zusammenkommt, ein bisschen wie Star Wars. Zwar gibt es die Viera in ihrer eigenen Stadt im Wald, aber man kann ihnen auch anderswo begegnen.
Wie ich vorher schon gesagt habe, auch ohne stark ausgearbeitete Hintergründe machen nichtmenschliche Rassen in einem Fantasy-betonten Konsolen-RPG meistens Sinn. Ivalice aus XII wäre ohne Bangaa, Viera, Nu Mou, Garif und wie sie alle heißen schlicht und einfach eine ganze Ecke langweiliger gewesen.
Selbst in einem sonst so realistischen FFVIII war ich doch ziemlich froh um die Moombas und Shumis, auch wenn sie keine große Rolle in der Story gespielt haben.
Einerseits habe ich schon eine Distanz gemerkt, die für mich vom Cosmo Canyon insgesamt ausging. Durch Red und seine Heimat hat man irgendwie diesen Hauch von etwas indianischem spüren können. Der Abschnitt war anders als der Rest des Spiels und ich kam immer wieder gerne dorthin zurück. Das ist aber grundsätzlich so eine Sache bei den charakterspezifischen Storyabschnitten, die es in den alten Spielen viel häufiger gab und welche heute praktisch ausgestorben zu sein scheinen (dreht sich alles nur noch um die vordergründige Handlung).Zitat
Bei Red kommt eben noch hinzu, dass er der scheinbar letzte seiner Art war. Das hat seine Hintergrundgeschichte so traurig gemacht und das wäre mit einer normalen menschlichen Figur gar nicht möglich gewesen, denn wäre er der letzte Mensch auf Erden, man kann sich ja ausmalen wie viel Sinn so eine FFVII-Story dann noch gemacht hätte -_^
Wobei ich ein RPG sehr schön und interessant fänd, in dem es nur noch eine Handvoll Menschen gibt und die Welt im Grunde von anderen Kreaturen dominiert wird. Aber das ist ein anderes Thema *g*
Ich empfand die Guado jetzt auch nicht viel besser ausgearbeitet als die Viera in XII :-/Zitat
Haha, die Ronso könnte ich hier nur als extrem negatives Beispiel anführen, so, wie man es definitiv nicht machen sollte. Da bekommt man einen von ihnen in die Party, der gibt kaum einen Mucks von sich. In der eigentlichen Story spielen sie keine Rolle, und der Rest seines Volkes friert sich irgendwo in den kalten Bergen im Norden einen ab. Da wandert man auch einmal durch, weil es zufällig auf dem Weg liegt. Nichtmal so etwas wie eine Siedlung ist dort, obwohl sich das angeboten und FFX für mich definitiv interessanter gemacht und aufgewertet hätte.Zitat
So wie es ist kann ich mir Spira sehr wohl ganz ohne Ronso vorstellen, ohne dass es ein großer Verlust für das Spiel und seine Handlung oder Spielwelt wäre. Selbiges könnte ich nie von den Bangaa & Viera in Ivalice behaupten, da sie das Spielgefühl viel deutlicher mitgeprägt haben.
Genau darum geht es mir doch. Sie müssen nicht jeden Chara absolut perfekt ausarbeiten. Aber wenn zu den bisherigen sieben in FFXIII noch zwei optionale dazu kämen, die nicht völlig ohne Grund in dem Spiel sind und in die Story hineinpassen, könnte das diesen Teil der Reihe massiv bereichern.Zitat
Natürlich haben manche Helden in FFIV und VI eine kleinere Rolle gespielt als andere, aber trotzdem waren sie wichtig für die Geschichte und hatten fast alle ihre ganz persönlichen "Charakter-Momente". Und sei es nur, dass man Gogo im Magen eines riesigen Monsters findet - das war so ausgefallen, dass es zumindest mir im Gedächtnis geblieben ist. Und traurigerweise finde ich, dass solche Momente heute oft für die festen und wichtigen Partycharas mehr oder weniger fehlen, insbesondere in FFX und XII.
Diese offensichtliche Nutzlosigkeit ist das, was Figuren dieser Art so speziell macht. So wie dort wäre es heute wohl nicht mehr angebracht, aber wer bitteschön kann sich heute ein FFIV ohne die berühmte "You spoony bard!"-Line vorstellen? Wenn es nur irgendein unwichtiger NPC wäre, hätte das niemals genauso funktioniert (zumal besagte unvergessliche Zeile afair im Kampf gesagt wurde).Zitat
Das sehe ich völlig anders. Eine Story spielt sich nicht nur auf dem Bildschirm ab, sondern wird auch gleichzeitig immer vom Spieler interpretiert und verarbeitet. Wenn damals jemand zum ersten Mal FFIV gespielt hat, dann wird er wahrscheinlich noch nicht gewusst haben, welche Charaktere es bis zum Ende schaffen, wer alles unbeschadet überlebt und wer nicht. Dass sich Yang, Cid, Edward, Palom & Porom, Tellah und FuSoYa aus der Party verabschieden würden, wird für einige Spieler (auch für mich) teilweise ein aufrüttelnder, unerwarteter Schock gewesen sein, speziell wenn man sich an einige dieser Figuren bereits gewöhnt hatte. So etwas ähnliches wie Aeris Tod in der Miniaturausgabe. Man konnte sie immerhin steuern und hatte sie in der Party direkt dabei. Wären es nur irgendwelche NPCs, egal wie bedeutsam, könnte das niemals den gleichen dramatischen Effekt erzielen. Das macht so eine Geschichte doch überhaupt erst gut. Dass man als Spieler durch die eigene Party direkt in die Handlung integriert wird und nicht nur ein danebenstehender Beobachter ist.Zitat
FuSoYa ist aus der Story aber nicht wegzudenken. Der Onkel von Cecil ist die einzige Verbindung, die der Protagonist noch zu seinem Volk hat, immerhin ist er ein halber Lunarianer. FuSoYa ist sozusagen die wandelnde Hintergrundstory des Spiels ^^Zitat
Gäste, die man selbst steuern konnte. Das ist ein wichtiger Unterschied, der in der normalen Version von XII nicht gegeben ist. Abgesehen davon finde ich schon, dass die sieben temporären Mitglieder in IV weitaus mehr zur Geschichte und dem Spielgefühl beigetragen haben, als die drei aus XII oder auch Beatrix und Blank aus IX. Immerhin haben sie in IV insgesamt einen überwiegenden Großteil der Party ausgemacht und man behielt sie über einen vergleichsweise langen Zeitraum. Das unterscheidet sie als Gäste irgendwie von NPCs, die in ein paar Situationen der Story kurzfristig der Party beitreten, und stellt sie eher mit den "Haupt"charakteren zusammen in eine Reihe.Zitat
Gegen Bonuscharaktere habe ich nichts einzuwenden. Und ich habe nichts dagegen, wenn sie die Story nicht wesentlich weiterbringen können, solange sie der Spielwelt mehr Profil geben. Dass man da oben im hohen Norden in Narshe, wo einst das Abenteuer begann und nachdem so vieles passiert ist, bei der Rückkehr noch ganz neue Partycharaktere einsammeln kann, die tief in den Höhlen verborgen waren, trägt immens zu dem Zauber bei, der von diesen Orten ausgeht.Zitat
Nur weil Charaktere optional sind, heißt das nicht, dass sie irgendwie weniger wert sein müssen als die anderen. Yuffie hat viele tolle Szenen und Dialoge, in denen sie die anderen nervt, wenn man sie denn dabei haben sollte. Ihr eigenes Sidequest ist auch dabei, und Wutai wäre ohne sie nur halb so schön. Aber wenn du davon sprichst, dass Vincent keine storyrelevanten Auftritte hatte, muss ich mich doch fragen, ob du FFVII tatsächlich gespielt hast. Vincent ist tief in der Hintergrundgeschichte des Spiels verwurzelt und hat mindestens genausoviel Bedeutung wie z.B. Tifa oder Barret, und ist eigentlich wichtiger als Cid oder Cait. Sie mögen optional sein, aber das bedeutet im Grunde nur, dass unaufmerksame Spieler ziemlich viel verpassen können, und nicht, dass das, was sie verpassen, nicht von Bedeutung ist.Zitat
Amarant Coral. Total überflüssig. Den winzigen Ansatz von einer Hintergrundgeschichte, den er besaß, erfährt man in einem ATE - das sollte zeigen, wie viel Wert Square auf diesen Charakter gelegt hat. Zumindest im Vergleich zu den anderen, die alle ziemlich gut ausgearbeitet waren, ist das echt arm, da hätte ich auch lieber Beatrix dauerhaft in die Party bekommen.Zitat
Das wäre so ein Beispiel: Amarant ist nicht optional, ohne ihn würde FFIX aber ebensogut funktionieren ohne dass man etwas wichtiges verpassen würde. Vincent in VII ist zwar optional, trägt aber maßgeblich zum Verständnis der Hintergrundstory bei.
Ich hätte gerne mehr. Sieben ginge schon in Ordnung, wenn es so wäre wie in der guten alten Zeit, sodass jeder von denen in der Geschichte einen Abschnitt hat, in dem er das Rampenlicht bekommt, in dem sein Hintergrund beleuchtet wird und worin sich diese Figur weiterentwickeln kann. Das ginge nur leider komplett gegen den Trend der letzten Jahre, und dann ist XIII auch noch von dem Xer Team. FFX hat auf diese Art des Storytellings ja praktisch komplett verzichtet. Auf der Pilgerreise ging es immer nur vorwärts, da hat sich niemand die Zeit genommen, mal am Rande des Weges innezuhalten und sich um eine ausgedehnte Nebenhandlung zu kümmern, in der z.B. ein Charakter mit seiner traurigen Vergangenheit konfrontiert wird, aber mit dieser abschließt und nach vorne blicken kann oder sowas. In FFVI und VII, meinen beiden Lieblingsteilen, gab es so etwas in Massen. Das würde ich mir auch für XIII wünschen. Eine Handlung, die sich Zeit für die Charaktere nimmt und ihnen Aufmerksamkeit und eine eigene kleine Geschichte schenkt, ohne dass es zwingend den Rest der Geschichte voranbringen muss.Zitat
Ist aber sehr unwahrscheinlich, dass einem kein einziger von so vielen zusagt, wenn Square Enix die nicht gerade lieblos dahinklatschen. Und es müssen ja nicht gleich fünfzehn oder mehr sein.Zitat
Damit alleine bin ich sicher nicht zufrieden. Charaktere voneinander abzugrenzen ist jetzt auch nicht so schwer, da kann man schon viel alleine mit dem Aussehen der Figuren machen. Eine Party braucht imho aber eine eigene Dynamik um gut zu sein, etwas, das beispielsweise FFIX durch die zahlreichen ATEs hervorragend herübergebracht hat. Da durfte es dann auch mal um alltägliche Dinge gehen.Zitat