mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 303

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #24
    Zitat Zitat von Enkidu
    Ein nichtmenschlicher Chara ist einfach ein verspielterer Auswuchs der Kreativität der Entwickler, zumal so eine Figur in den meisten Fällen nicht einfach nur da ist. Das bietet nämlich auch Stoff für die Story, die Hintergründe ihrer/seiner Art werden erklärt oder zumindest gibt es ein paar Szenen in denen noch mehr von der Sorte auftauchen. Zum Beispiel Reds traurige Hintergrundgeschichte im Cosmo Canyon mit seinem Vater in VII, das Schicksal der Rattenleute in FFIX oder die Viera und ihre versteckte und isolierte Stadt im Golmore Dschungel in XII. Natürlich könnte man diese Dinge alle rein theoretisch auch mit normalen Menschen machen, aber wenn man sich das mal vorstellt, würden diese Spiele damit alle ein bisschen langweiliger werden.

    [...]

    Insofern machen nichtmenschliche Charas die Spielwelt imho bunter und haben auch das Potential dazu, die Story viel tiefgreifender und interessanter zu gestalten.
    An sich hast du schon Recht, dass andere Rassen viel Potential bieten, aber dieses Potential wurde innerhalb der Serie, wie ich finde, nie so recht genutzt. Eine andere Rasse macht eigentlich erst dann Sinn, wenn es neben äußerlichen Merkmalen und diversen Eigenschaften auch kulturelle und soziale Abhebungen im Vergleich zur menschlichen Rasse gibt, und diese Unterschiede müssen auch spürbar sein, und nicht blos eine Floskel des Kreativteams.
    FFIX war einer der ganz wenigen halbwegs gelungenen Versuche.
    Freyas Loyalität und kriegerisches Wesen waren selbst im Vergleich zu Steiner oder Beatrix außergewöhnlich. Darüber hinaus hatten Musik und Gestaltung der jeweiligen Ortschaften (Gizarmalukes Grotte, Burmecia, Cleyra), einen Charakter, der sich nicht mit dem von Lindblum oder Alexandria vergleichen ließ. Die Glocken wären ein markantes Beispiel. Hier hatte man erstmals einen Eindruck von einer Fremdartigkeit spüren können, der einer nicht-menschlichen Rasse angemessen war.
    Andere Beispiele in FFIX wie die Orklinge, Qs, Esper oder die Überreste der Terra-Kultur waren zwar gut umgesetzt worden, im Spiel insgesamt (wenn man von Quinas Fresstouren absieht) aber eher schmückendes Beiwerk.

    FFXII liegt da sogar noch ein wenig drunter. Bangaa, Seeq, Viera, Garif, oder die unterschiedlichen Kulturen in Archadis und Rabanstre... alles gute Ansätze, aber dieser Hauch von Fremdartigkeit kann hier nur schwerlich wahrgenommen werden, denn dafür wird alles zu oberflächlich behandelt. Viera sind strenge, fromme Wesen, die sich im Wald verstecken, und fertig. Sie kommen scheinbar weder mit der Zeit noch ihrer Umwelt in irgendeiner Weise in Berührung, als ob es sie immer gab und immer geben wird. Da fehlen einfach Konturen.

    Bei FFVII, um mal das Beispiel mit Red aufzugreifen, vermittelt sich der Eindruck auch eher mäßig. Ob Red nun ein löwenähnliches Wesen ist, oder ein Junge einer traditionsreichen Wächterfamilie, hätte kaum einen Unterschied gemacht, wenn man es dann wieder im Plot entsprechend angepasst hätte. Kurz: Er ist zu menschlich.
    Ich will damit nicht sagen, dass die Scene am Ende der Gi-Höhle nicht beeindruckend war, aber eine echte Distanz zur menschlichen Welt lässt sich da nicht erkennen.

    Um noch ein anderes positives Beispiel zu nennen, die Guado aus FFX. Hätte man zwar noch ausführlicher behandeln können (ein bisschen in X-2), aber die Ansätze, die hier gemacht wurden, schätze ich qualitativ insgesamt höher als die in FFXII.
    Bei den Guado hatte man, wie ich finde, eine richtige Grenze zum Rest Spiras gezogen. Von ihrem Aussehen, ihrem Wesen, ihrer Kleidung und ihren Lebensverhältnissen scheinen sie wie ein Relikt einer mystischen Welt, die nicht verwoben ist in die Geschichte um Sin, Yevon und Machina, aber auch nicht jenseits des Weltgeschehens existiert. Denn wenn man mit den Leuten in Guadosalam redet, gibt es die Alten, die an ihrer einstigen Überlegenheit und Größe festhalten, und die Jugend, die sich versucht zu integrieren. Dass die Guado auch noch das Volk sind, das über die Toten wacht, macht den Eindruck einer völlig fremden Welt, die sich im Wandel befindet, komplett.

    Bei den Ronso waren auch Ansätze vorhanden, aber längst nicht so weit ausgearbeitet.

    Zitat Zitat von Enkidu
    Aber Square hat damals schon bewiesen, dass sie verdammt gute Geschichten sogar mit zwölf (FFIV) bis vierzehn (FFVI) Figuren in der Party aufbauen können.
    Dazu muss man aber auch sagen, dass man heutige Maßstäbe nicht mehr auf FFIV oder FFVI, teilweise auch auf VII anwenden kann, da zum Teil auch Charaktere dabei waren, deren Bedeutung in der Geschichte vernachlässigbar war, oder die auch problemlos als NPCs hätten agieren können. Wenn man die Truppe auf die Mitglieder reduziert, die als Charaktere unverzichtbar gewesen wären, kommt man eigentlich schon wieder auf die jüngsten Zahlen.

    Bei FFIV fängt es schonmal damit an, dass die Charaktere sich in ihren Qualitäten nicht nur überschneiden, sondern bei manchen noch nichtmal welche vorhanden sind. Man denke nur an Edward oder Cid, mit denen man im Kampf nicht viel anfangen konnte. Wären es NPCs gewesen, hätten sie eigentlich in gleichem Maße zur Story beitragen können. Bei FuSoYa könnte man das auch meinen. Sowas würde in einem modernen Spiel wahrscheinlich die meisten stören. Die meisten Charaktere in FFIV treten eigentlich sowieso nur als Gäste in Erscheinung, von denen am Ende nur fünf übrig sind. So gesehen hätte FFXII auch neun Charaktere.

    In FFVI hatte natürlich jeder Charakter irgendwo noch seinen Charme, auch dank eines eigenen Themas, aber viele davon waren in der Story eher Randerscheinungen, wenn nicht gar völlig optional: Mog, Umaro, Gogo, Relm, Gau, Shadow...
    Fairerweise muss man dazu sagen, dass Banon oder Leo als Charaktere in die Party gepasst hätten, aber viele Charaktere in FFVI sind nur ein Bonus, ohne dass die Story dadurch um wesentliche Aspekte bereichert wird.
    Und in FFVII sind Yuffie und Vincent optional, zwar mit eigenem Hintergrund und Sidequest, aber ohne storyrelevante Auftritte. 9-2=7
    Bei FFIX sieht das anders aus, hier würde ich wirklich keinen Charakter als zuviel bezeichnen, wegen Beatrix sind es eher noch zu wenige.

    Jedenfalls sind sieben Charaktere theoretisch völlig ausreichend. Was die Auswahlmöglichkeiten angeht, denke ich, dass viele Charaktere da nicht zwangsläufig das beste Mittel sind. Auch bei fünfzehn oder zwanzig kann man jeden einzelnen nicht mögen. Wenn eine überschaubare Truppe nicht völlig homogen ist, und die Figuren sich voneinander abgrenzen, sollte eigentlich jeder zufrieden sein.
    Geändert von Diomedes (22.01.2009 um 23:32 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •