Well, wie ich oben schon mehr oder weniger geschrieben hab zwei Dinge: Abwechslung und mehr Optionen für die Spieler.
Ein nichtmenschlicher Chara ist einfach ein verspielterer Auswuchs der Kreativität der Entwickler, zumal so eine Figur in den meisten Fällen nicht einfach nur da ist. Das bietet nämlich auch Stoff für die Story, die Hintergründe ihrer/seiner Art werden erklärt oder zumindest gibt es ein paar Szenen in denen noch mehr von der Sorte auftauchen. Zum Beispiel Reds traurige Hintergrundgeschichte im Cosmo Canyon mit seinem Vater in VII, das Schicksal der Rattenleute in FFIX oder die Viera und ihre versteckte und isolierte Stadt im Golmore Dschungel in XII. Natürlich könnte man diese Dinge alle rein theoretisch auch mit normalen Menschen machen, aber wenn man sich das mal vorstellt, würden diese Spiele damit alle ein bisschen langweiliger werden. Denn es macht gerade so eine Faszination aus, weil es besondere Wesen und keine Menschen sind. Indem es nur noch so wenige von Reds Art in VII gab, hat der Tod des Vaters bei der Verteidigung des Canyons einen viel größeren dramatischen Effekt. In IX und XII macht es diese Zufluchtsorte gleich viel mysteriöser und spannender, weil es nicht ganz normale Menschen sind, die sich da irgendwo im Wald bzw. auf einem Riesenbaum eine von der Außenwelt abgeschnittene Stadt gebaut haben. Man hat ständig das Gefühl, dass da noch mehr dahinterstecken könnte.
Oder man denke nur mal an Umaro, Gogo und Mog aus VI: Als normale Mensch würden diese Charaktere doch gar nicht funktionieren! Alleine die Umstände, wie man sie in die Truppe bekommt ... das alles trägt sozusagen zu einem großen Mysterium bei ^^
Insofern machen nichtmenschliche Charas die Spielwelt imho bunter und haben auch das Potential dazu, die Story viel tiefgreifender und interessanter zu gestalten.
Der andere Punkt ist ganz simpel - durch mehr Charaktere gibt es mehr Alternativen für die Spieler. Wie wir alle wissen, ist es nun wirklich Geschmackssache, ob ein Charakter gut gelungen ist oder nicht. Da können die fünf gut ausgearbeiteten, die du vorschlägst, noch so toll in die Story integriert sein; es wird bestimmt Leute geben, denen davon keiner wirklich zusagt. Und was macht der dann? Entweder das Spiel weglegen oder genervt durchspielen. Natürlich sind es nicht immer solche Extreme, aber so etwas ähnliches hatte ich zum Beispiel in FFV: nach dem vierten Teil war ich von jener Party echt enttäuscht. Es war nicht bloß die geringe Anzahl, ich fand nur diese vier bzw. fünf Leute ein bisschen zu albern und comichaft, um nach so abwechslungsreichen Figuren wie Cecil, Kain oder Rydia ernstgenommen zu werden.
Mehr Leute in der Party erhöhen die Chancen enorm, dass für jeden was dabei ist. Die Entwickler müssen nur darauf achten, es nicht zu übertreiben. Suikoden etwa wäre da das falsche Vorbild, denn dort haben die übertrieben vielen Charas eine überaus inflationäre Wirkung. Aber Square hat damals schon bewiesen, dass sie verdammt gute Geschichten sogar mit zwölf (FFIV) bis vierzehn (FFVI) Figuren in der Party aufbauen können. Selbst VII hatte immerhin neun Charaktere in der Party, und gilt bei vielen als der Teil mit der besten Story der Serie.
Ich sehe da jedenfalls für mich einen Zusammenhang: Die Parties, die größer waren, haben mir bis jetzt immerzu besser gefallen als die, in denen der Spieler sich kaum seine Lieblinge heraussuchen konnte. Die Truppen aus FFIV, VI, VII und IX würde ich niemals gegen jene aus V, VIII, X und XII eintauschen wollen.