Zitat Zitat von Leon der Profi Beitrag anzeigen
ein klares verbot oder befürwortung gibt es meiner meinung nach nicht. das leben ist individuell und man sollte es nicht durch einen starren beschluss gefährden und verallgemeinern
Naja, das Problem ist wohl eher, dass, wenn es kein Verbot gibt, die eine Seite mit ihrer Forderung auf Recht auf Leben für alle Formen des "Lebens", und bei einem Verbot, die andere Seite mit ihren "Rechten" der Frau, als im Unrecht da steht. MMn ist auch die Unmöglichkeit einer Mittellösung eines der Hauptprobleme der ganzen Diskussion. Das andere, eventuell noch schwerwiegendere, Problem sind die beiden verhärteten Fronten, die sich beide als "Idioten" und "Babymörder" bzw. "Frauenhasser" beschimpfen.

Ich würde mich persönlich eher als Pro-Life, womit ich auch Vergewaltigungsschwangerschaften und schwer behinderten Nachwusch mit einschließe, positionieren, auch wenn ich durchaus einsehe, dass es keine so einfache Angelegenheit ist. Einem Verbot würde ich übrigens auch nicht zustimmen, weil ich einfach denke, dass ein staatliches Verbot nicht der richtige Weg für so ein umstrittenes Thema ist. Wenn ein großer Teil der Bevölkerung die Abtreibung für nicht besonders unmoralisch hält, dann hat der Staat auch nichts zu verbieten. Und auch wenn, würde ich es für sehr fragwürdig halten, ob der Staat der sein sollte, der Abtreibungen verhindert oder ob es nicht eher die Gesellschaft mit kollektiver Ablehnung dieser Praxis und einer besseren Prävention von abtreibungsgefährdeten Schwangerschaften sein sollte.

Schlimm finde ich aber Abtreibungsbefürworter, die dann aber die embryonale Stammzellenforschung ablehnen (das Thema, dass auch mir bei der ganzen Thematik am meisten zu schaffen macht). Sollte zwar eine Minderheit darstellen, aber erlebt habe ich es schon des Öfteren.

Zitat Zitat
Außerdem: Ein ungewolltes Kind ist für niemand eine schöne Sache und schon garnicht für das Kind selbst und die Situation könnte Folgen nach sich ziehen, klar könnte sie auch gut ausgehen, wer weiß das schon?
Die ganze Argumentation kommt ja öfter in solchen Diskussionen, also: Die Frage dabei wäre, ob das Kind, wenn es erst einmal auf der Welt ist, wirklich so ein schlechtes Leben haben würde, denn klar könnte sie auch schlecht ausgehen, aber wer weiß das schon? Selbst wenn das Elternhaus zerworfen wäre oder es von der Mutter nicht wie ein Wunschkind geliebt werden würde, würde ein solches Kind, ob nun als Kind oder schon als Erwachsener, jemals wünschen nicht geboren geworden zu sein?

Von der Argumentation her, könnte es auch eine "Wir meinen es nur gut mit euch." Euthanasie light sein für alles Leben, das eben "nicht so toll" ist, ob nun Waisenkinder oder auch schwer Behinderte. Natürlich war deine Argumentation nicht in diese Richtung gedacht, aber ich will damit sagen, dass das Wohl des Kindes in diesem Fall keine gute Argumentationsbasis darstellt.