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Thema: Fremdschäm TV

  1. #21
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Was würde es für einen Unterschied machen, wenn es nicht gefaked wäre? Wäre immer noch Berieselung. Und alles andere fände ich auch alamierend.
    Das Problem ist einfach halt, dass viele Menschen mittlerweile zwischen Realität und TV Sendung keinen unterschied mehr feststellen und meinen, dass was im TV gezeigt wird, auch die Realität ist aber das stimmt nicht.

    Das verhalten der Familie, die dort bei Frauentausch gezeigt wird, entspricht nicht der realität. Es wird überdramatisiert und geschauspielert. Somit ist dieses sog. Projekt Frauentausch fürn Arsch weil es nicht das ist, was es zu sein hat.
    In Amerika werden Gerichtsmediziner verklagt, weil sie nicht innerhalb ein paar Minuten eine Obduktion bei einer Leiche machen können, wie in der Serie CSI.
    Gut, das ist Amerika aber wer weiss, ob wir auch noch solche Verhältnisse bekommen. Wenn man sich mal so die Gesellschaft anschaut, sind wir ja auf den besten Wege dort hin.

    Diese Pseudorealität von den sog. Dokusoaps stehe ich sehr skeptisch gegenüber, weil sie eine verfälschte Realität zeigen und viele lassen sich heutzutage viel zu stark von den Medien beeinflussen. Für mich ist es Unterhaltung, für andere die Realität, weil sie das Leben ausserhalb des Fernsehens nicht mehr kennen.

  2. #22
    Wann war das anders?
    Ich erinnere mich nicht daran, aber vielleicht bin auch auch nur zu jung.

    In Deutschland gibt es seit Jahrzehnten Soaps, die behaupten, sie würden "reale" Probleme darstellen und Aktenzeichen XY, das seit ebenso langer Zeit übertriebene Szenen "realer" Verbrechen nachdreht, ohne immer darauf hinzuweisen.
    Hollywood zeigt seit mehr als 70 Jahren übertriebene Sachen, die ziemlich oft als Realität, Biografie oder Historie dastehen.
    Und davor haben Bibel und heidnische Heldenepen schon vor 1000 Jahren Sachen als Fakten dargestellt, die völlig übertrieben waren.

    Das ist doch völlig normal in Medien.
    Man übertreibt, um eine Nachricht rüberzubringen - und um zu unterhalten, oft beides gleichermaßen! Wenn in der Nibelungensage 3000 Mannen in einem Floß (!) den Fluß überqueren, soll das allen voran dramatisch dastehen. Und niemand hätte damals bspw. an der Realitätsnähe der Bibel gezweifelt.

    Und trotzdem wird auch heute das Fernsehen für die Masse nicht die Realität ersetzen, weil das Fernsehen (wie alle Medien) immer nur prägt, nicht alleine erzieht. Wenn doch, ist es ein Extremfall, und die gab es schon immer. Und die Medien haben immer einen großen Aufruhr drum gemacht, weil es doch nicht allen so dreckig geht - heißt, es ist gute Unterhaltung.

    Zitat Zitat
    dass was im TV gezeigt wird, auch die Realität ist aber das stimmt nicht.
    Ich würde wetten, dass 95% der Sachen, die man im "Reality-TV" sieht, auch wirklich in Deutschland zu finden sind. Vielleicht tatsächlich nicht in den entsprechenden Sendungen, die mögen gestellt sein, aber in der Realität, sicher. Wo sich die Leute damals alle pikiert haben, dass bei der Supernanny etwas an der Realität gedreht wurde, kann ich auch nur lachen. Jeder, der mal (zumindestens zu Besuch ) in einer Schule für Ausgleichsklassen war, weiß, dass diese Fälle nicht mal sonderlich spektakulär, geschweige denn unrealistisch sind.

    Zitat Zitat
    In Amerika werden Gerichtsmediziner verklagt, weil sie nicht innerhalb ein paar Minuten eine Obduktion bei einer Leiche machen können, wie in der Serie CSI.
    Gut, das ist Amerika
    ...und der Fakt, dass wir es wissen, zeigt, dass es auch dort nicht normal, sondern eine Obskurität ist. Lass dich nicht so einfach von den sensationsgeilen Medien beeinflussen.
    Im Ernst, wo ist die Grenze? Soll man jetzt bei jedem Film genau bestimmen (und angeben!), was real und was nicht real ist? Wenn ich einen Actionfilm sehe (oder CSI!), will ich Action und nicht Realität. Bei Reality-Soaps ist es natürlich was anderes (ich weiß auch nicht, warum du jetzt das CSI-Beispiel gebracht hast, ich seh ja deinen Punkt, aber dieses Beispiel ist doch wirklich nur affig ), trotzdem würd ich das nicht als Niedergang der Kultur sehen. Das hat man auch schon gemeint, als die ersten Nicht-Adligen Bücher kaufen konnten und als das erste Musikvideo erschienen ist.

    Geändert von La Cipolla (14.01.2009 um 21:59 Uhr)

  3. #23
    ok Leute, wirklich interessant. (geht unbedingt auf den 1.Link, den Whizz gepostet hat!)

    Dass das Dschungelcamp eine abgedeckte Farm ist, wusste ich auch schon vorher aus zahlreichen Reportagen, aber mir geht es auch nicht darum, dass die Kandidaten irgendwelche echten Gefahren ausgesetzt sind.
    Viel wichtiger ist mir dabei die Selbstzerfleischung und Lästereien - wenn DAS auch gefaket ist, dann aber Hut ab!
    Da lass ich mich auch gerne berieseln.


    Aber eigentlich wollt ich hier gar keine so große Diskussion starten, sondern eher eine Sammlung an Youtube-Videos anlegen.

  4. #24
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wann war das anders?
    Ich erinnere mich nicht daran, aber vielleicht bin auch auch nur zu jung.
    Ja, es war mal früher anders. Früher war das Fernsehen nur zur Unterhaltung gedacht. Heute gehört das Fernsehen praktisch zur Kindeserziehung dazu.
    Wenn ich mir da meinen Bruder anschaue, der seinen 4 Monate alten Sohn vor den Fernseher schiebt, damit er endlich aufhört zu schreien oder die Kinder von meiner Cousine, die sich fast den ganzen Tag nur 9Live anschauen, dann stimmt doch was in den deutschen Familien nicht und das sind nicht nur einzelfälle, die ich erlebt habe.

    Und ich finde sowas nicht grad fördernd, wenn da solche sog. Dokusoaps, die angeblich realistisch sein wollen, gezeigt werden, die eine verzerrte Realität zeigen.

  5. #25
    Zitat Zitat von Whiz-zarD Beitrag anzeigen
    Ein bisschen nachdenken sollte jeder und nicht immer nach irgendwelchen Internetseiten ausschau halten.
    Naja, wenn mich die Sendung so gar nicht interessiert (was der Fall ist) mach ich mir auch nicht groß Gedanken darüber. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mal, wie der "Dschungel" in der Sendung nun dargestellt wird, was du hier also schilderst kann ich gar nicht nachvollziehen.
    Ich war lediglich neugierig auf glaubwürdige Information - und die hab ich nun, danke.

  6. #26
    Sorry, Soheil, aber solche Threads werden immer gehijacked. Kannst ja trennen.

    Zitat Zitat
    Ja, es war mal früher anders. Früher war das Fernsehen nur zur Unterhaltung gedacht. Heute gehört das Fernsehen praktisch zur Kindeserziehung dazu.
    Wenn ich mir da meinen Bruder anschaue, der seinen 4 Monate alten Sohn vor den Fernseher schiebt, damit er endlich aufhört zu schreien oder die Kinder von meiner Cousine, die sich fast den ganzen Tag nur 9Live anschauen, dann stimmt doch was in den deutschen Familien nicht und das sind nicht nur einzelfälle, die ich erlebt habe.
    Ich denke, die Punkte, die du ansprichst, sind keine vorrangigen Probleme des Fernsehprogramms. Das haben die Eltern vor 15 Jahren auch schon gemacht, auf jeden Fall, und die Kinder sind auch nicht wesentlich klüger ins Bett gegangen. Ich weiß es, denn ich war damals immer neidisch auf die Kinder, die den ganzen Tag Fernsehen sehen durften. Und wenn man natürlich den ganzen Tag Fernsehen sieht, ist Rieseln besser als alles andere. Das Rieselfernsehen, gegen das du offenbar argumentierst, ist also mehr ein logisches Symptom des missratenen Umgangs mit Kindern.
    Ergo: Gesellschaftliches Problem. Ich könnte jetzt DDR-like Kindergarten für alle vorschlagen, oder Eltern-Kurse für alle Eltern, oder Grundeinkommen (siehe entsprechender Thread im Politikforum), um die Eltern arbeitstechnisch zu entlasten, und das wären nur drei wirklich naheliegende Möglichkeiten, die das Problem am Kern behandeln würden, nicht am Symptom, dem Rieselfernsehen. ^^''
    Zitat Zitat
    Und ich finde sowas nicht grad fördernd, wenn da solche sog. Dokusoaps, die angeblich realistisch sein wollen, gezeigt werden, die eine verzerrte Realität zeigen.
    Wie gesagt, Realität ist relativ, in allen Medien.
    Und soweit weg von der Realität sind die meisten Dinger tatsächlich nicht - Was nichts daran ändert, dass sie dramatisiert sind - zum Glück, sonst wären sie gähnend langweilig. Lächerlich finde ich die Reality-Shows übrigens auch.

    Ich geh beim oberen Punkt mit, aber diese Sendungen sind nur ein kleines Phänomen zum Drüber-lustig-machen, oder zum Unterhalten-lassen. Denn Berieseln ist nicht der personifizierte Teufel (hast du ja auch nicht behauptet), erst, wenn es zur Hauptbeschäftigung wird, wäre ich auch etwas am Zweifeln. Und dann, wie gesagt, nur ein Symptom.

    Und weil ich nicht gern vor mich hin meckere, und zu destruktiv für die Politik bin, studiere ich stattdessen lieber Lehramt und trage so meinen Teil zur zweifelhaften Kindererziehung bei.


    Is mein Schlusswort für den Thread, wenn jetzt nicht der BAM (tm) kommt.

    Geändert von La Cipolla (14.01.2009 um 23:33 Uhr)

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