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Ritter
Ich möchte ein paar Beispiele nennen bei einem Spiel das mir gefallen hat, nämlich Suikoden V. Ich habe selten die Geduld Spiele bis zum Ende durchzuspielen und Suikoden V ist eines der wenigen, bei denen es mir gelungen ist. Ich hatte viel Spaß mit dem Spiel und fand es überwiegend gut. Als alter Fan der Reihe, SI und SII gehören zu meinen Lieblingsspielen, war ich dennoch kritisch:
1. Das Gegnerdesign
In Suikoden II gab es schräge Gegner in knalliger Cartoon-Grafik. Das hat gut zusammengepasst und viele Variationen haben das Ganze abgerundet. Ich meine echte Variationen, keine Umfärbungen.
In Suikoden IV gibt es ähnliche Designs, die leider in keinster Weise zu der modernen 3D Grafik in Pastelltönen passt. Es gibt zwar weiterhin viele verschiedene Gegner, aber 90% davon sind Hasen, Fledermäuse, Schnecken, Vögel, Spinnen, Frösche, Strauße und Molche. Nicht sehr furchteinflößend.
2. Zufallskämpfe
Viel zu viele Kämpfe. Da der Level angepasst ist, erhält man schon nach drei Kämpfen keine Ep mehr im zweistelligen Bereich. Die Kämpfe nerven, ziehen das Spiel in die Länge. Das ganze wäre ja nicht so schlimm, wenn man nicht bei JEDEM ZWEITEN SCHRITT in einen Kampf verwickelt werden würde. Nein, wirklich, es ist so schlimm. Das Ganze wird dann auch noch durch Punkt drei verleidet:
3. Schwierigkeitsgrad
Wann ist ein Spiel zu einfach? Sollte es nicht auch für Gelegenheitsspieler zugänglich sein? Berechtigte Fragen, in diesem Fall jedoch völlig unangebracht. An SII gefiel mir, das man das Spiel mit jeder Partykombination gewinnen konnte, trotzdem gab es viele schwierige Kämpfe und einige sehr knackige Bossfights.
SV betritt jedoch eine völlig neue Ebene: Nach etwa einem Drittel des Spiels fing ich an mich zu fragen, wann denn der erste Bosskampf käme. Die bisherigen Bosse waren als solche nämlich kaum zu erkennen gewesen und das Spiel wurde sogar noch einfacher. Spätestens ab der zweiten Spielhälfte habe ich jeden Bossgegner in maximal zwei Runden besiegt. Es ist schon frustrierend, wenn man eine Stunde durch den Dungeon läuft, dabei nach jedem zweiten Schritt unschuldiges Kleintier niedermachen muss, nur um am Ende den großen bösen Boss genauso schnell plattzumachen wie zwei Fledermäuse und eine Spinne.
Die Kämpfe waren tatsächlich so einfach, dass ich niemals geheilt habe. Wenn ein Charakter gestorben ist, habe ich ihn einfach auf 1 HP gelassen. Dadurch bin ich immer sehr angeschlagen in Bosskämpfe gestolpert, so dass in der ersten Kampfrunde meist 2-3 Charaktere draufgegangen sind. Dass ich trotzdem noch locker gewonnen habe, sagt eigentlich schon alles.
4. Balancing
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Es gibt einige, die gar nichts taugen, eine ganze Reihe mittelmäßige und ein paar wenige, die zehnmal so gut sind wie normale Charaktere. Zu den nutzlosen gehören leider sämtliche Magieanwender. Reine Magier waren schon in den früheren Teilen eher hinderlich, aber in diesem Spiel ist Magie vollkommen nutzlos. Die Charaktere erreichen mit normalen Attacken mit Leichtigkeit weit höhere Schadenswerte. Dies gilt sogar für die Gegner. Einige deiner eigenen Leute sind zwar nur mit Magie zu besiegen, dafür hat man andere Charaktere, die gegen Magie quasi immun sind.
5. Story
Nun, die Geschichte ist eigentlich ganz gut. Im Vergleich zu anderen RPGs sogar relativ logisch aufgebaut, kein Problem. Das Problem ist die Präsentation: Der Prolog alleine ist mehrere Stunden lang, während denen praktisch nichts passiert. Auch der Rest plätschert vor sich hin, während man völlig dramatikfrei die Welt erobert. (Über die RTS-Kämpfe und deren Schwierigkeitsgrad will ich gar nicht erst schreiben: Im ganzen Krieg vllt 200 Verluste bei 40000 besiegten Gegnern?!)
Dazu die Charaktere: Der Prinz ist eigentlich ein ziemlich cooler Hund. Irgendwie scheint ihm alles egal zu sein und man hat die Möglichkeit, sich über jeden lustig zu machen. Schon stylisch, aber leider hilft das der ohnehin kaum vorhandenen Dramatik auch nicht weiter.
Die Strategin bleibt blass wie alle anderen Charaktere auch. Sie weiß sowieso alles im Vorraus, verrät aber nie etwas. Dies ist aber nicht mysteriös, sondern verstärkt das Gefühl bloß ein Handlanger zu sein. Man arbeitet eine Liste ab und dann hat man gewonnen.
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Dies sind alles Beispiele, die so oder so ähnlich auch für andere RPGs gelten. Ich möchte nochmal erwähnen, das SV eins der besseren Spiele in letzter Zeit war.
Ein schönes Gegenbeispiel wäre The Spirit Engine. Eine ungewöhnliche Story, glaubhafte Hauptcharaktere, abwechlungsreiches Design und spannende und fordernde Kämpfe mit einem innovativen Kampfsystem. In der Adventure Branche haben Independet Produktionen meiner Meinung nach schon lange professionellen Spielen den Rang abgelaufen und TSE schafft das für den RPG Sektor. Der erste Teil ist umsonst und der zweite mit 18$ wesentlich billiger als andere Spiele.
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