Das schwierige an fremdsprachiger Poesie ist meiner Meinung nach, dass man unheimlich grammatisch arbeiten muss. Das Zeitverständnis im Englischen ist ein anderes - beispielsweise finde ich Prosatexte im nichtprogressiven Present da sehr kritisch. Vor allem aber: Beachte deine Zeitebene; "now" schlussfolgert aus dem vorher geschilderten, ein ertrunkener Fisch stirbt nicht mehr, er ist schon tot, dagegen ein ertrinkender Fisch ist genauso wie das Lyrische Ich in dem Moment am Sterben.
Ich würde dir formale Schwerpunkte nochmal sehr ans Herz legen - hier beispielsweise fände ich eine Symmetrie ganz schön. Der freie Vers gibt dir dazu die Möglichkeit.
Meine Version also:
Oder du machst es ganz abstrakt (wie ich vor ein paar Wochen festgestellt hab, fliegt die moderne Lyrik auf sowas förmlich total ab):
Mir persönlich ist das schon wieder zu plakativ und ich bin auch nicht wirklich gut darin (weshalb ich dein Gedicht jetzt mal kurz entstellt hab - tut mir leid!), aber es vereint wenigstens pseudotypographische Elemente mit der Lesart.
Allgemein gesagt finde ich das Bild vom ertrinkenden Fisch etwas ausgelutscht und einige Assoziationen verfehlen auch ihre Wirkung (Straße --> Blick --> Sterben; strahlende Seele --> Bild der absurden Verbindungen).
Jedenfalls fehlt da meiner Meinung nach irgendwas Lakonisches, weil es sonst in einen mäßigen Aphorismus abgleitet - ansonsten ist es aber sogar ganz niedlich!
"shiny soul" ist übrigens eine extrem tolle Stilblüte, wegen der Assoziation "shiny <-> smile", die durch das "i see your face" noch verstärkt wird.