Naja. Ordnend ist relativ. Eine typische Diebesgilde ist auch ordnend, äußerst ordnend, und trotzdem gilt sie als chaotisch, weil aller par Tage mal das Oberhaupt durch einen Dolch im Nacken abgesetzt wird. Ähnlich wie bei den Dunkelelfen in D&D. Die haben eine peinlich aufgespaltene Hierarchie, und trotzdem gelten sie so als Archetyp der chaotischen Gesinnung, weil diese Hierarchie ihnen effektiv einen Scheißdreck wert ist. Ordnung braucht jede Gesellschaft, da können sich auch die Schöpfer von Fantasy-Welten nicht drum drücken. Rechtschaffen müssen diese Gesellschaften deshalb noch lange nicht sein.
Deshalb ist auch...
...zweifelhaft. Bei D&D gilt halt die allgemeine (christliche bestimmte) Meinung als Pegel, das heißt, ein skurpelloser Charkter, der auch von den Armen klaut und Leute nur zu seinem eigenen Wohl umbringt, ist mit höchster Wahrscheinlichkeit böse, auch wenn er niemandem direkt was böses will. Es geht bei den Gesinnungen nicht vorrangig um die Geisteshaltung, sondern vorrangig darum, was der Charakter am Ende macht.Zitat
Dass auch diese Einschätzung nicht eindeutig ist, sollte klar sein. Das übliche Problem ist bspw. der übliche Kreuzritter, der alles zwischen gut und böse sein könnte. Die Gesinnungen bleiben am Ende eine unrealistische Orientierung.
Aus diesem Grund spiele ich auch seltenst Charaktere, die wirklich gut oder böse sind. Ein Charakter, der absolut in dieses Bild passt, ist uninteressant, mir gefällt er erst, wenn er öfter mal an der Grenze zu anderen Gesinnungen kratzt.
Allgemein tendiere ich zu guten Charakteren, weil sich der Kick, etwas Böses zu tun, bei mir zurückhält, seit ich nicht mehr 13 bin.Das schließt entsprechende Charaktere natürlich nicht aus, aber in der Praxis sind sie selten.