Niemals mehr als drei FF-Heldinnen o_O?
Also, da wir in unserer langen Forengeschichte soweit ich mich erinnern kann noch nie so explizit auf das Thema eingegangen sind, hat das meiner Meinung nach einen eigenen Thread verdient.
Vielleicht ist es euch schon aufgefallen, vielleicht auch nicht. Aber es ist schon ein seltsames Phänomen, dass Square bzw. jetzt Square Enix in den Final Fantasy Spielen fast immer exakt drei weibliche Charaktere einbaut, die man (dauerhaft) in die Party bekommen kann, unabhängig von der Menge anderer (männlicher oder undefinierbarer) Mitglieder der Truppe.
Im Folgenden sieht das ungefähr so aus:
FFIV - Rosa, Rydia und Porom
FFV - Lenna, Faris und Krile
FFVI - Tina, Celes und Relm
FFVII - Aeris, Tifa und Yuffie
FFVIII - Rinoa, Quistis und Selphie
FFIX - Garnet, Freya und Eiko
FFX - Yuna, Lulu und Rikku
FFX-2 - Yuna, Paine und Rikku
FFXII - Ashe, Fran und Penelo
(FFXIII - Lightning, diese Asiatin? und Vanille)
Einzige Ausnahmen sind die frühen Anfänge bzw. die ersten drei Teile der Serie und FFXI. Im ersten, dritten und elften Final Fantasy gab es ein Jobsystem und die Charaktere waren im Grunde nichts weiter als Avatare der jeweiligen Spieler. Das würde FFII zur einzigen echten Ausnahme von dieser 3-Mädels-Regel machen (wobei es da im Grunde sogar noch krasser ist, weil es mit Maria und Leila nur zwei spielbare Frauen gibt). Sogar FFXIII scheint wie ich da oben vermerkt habe wieder in dieses Schema zu passen, auch wenn das noch nicht sicher ist.
Damit nicht genug, jede der drei weiblichen Figuren übernimmt fast immer eines dieser typischen Rollenklischees. Die in meiner kleinen Liste erstgenannte Figur ist immer die weibliche Hauptrolle und dient entweder als Love Interest für den Helden oder ist selbst der eigentliche Protagonist des Spiels (wie bei Tina, Ashe und eventuell Lightning), oft genug ist diese Art von Charakter auch übermäßig naiv (Garnet, Yuna). An der zweiten Stelle in der Liste stehen die immerzu eher abgehärteten, abgeklärten, cleveren aber irgendwie düsteren, vielleicht gar etwas erwachsener wirkenden Mädels. Zuletzt sind die fröhlichen, aufgeweckten, frechen und manchmal hyperaktiven oder nervigen Charas dabei, die oft etwas jünger sind als die anderen.
Interessant ist da, wie sich die Verhältnisse ein wenig gewandelt haben. Anfangs, wenn man sich die Truppe von FFIV und VI anschaut, gab es da jeweils nur drei Frauen, aber neun bzw. sogar elf Männer oder Freaks. Der fünfte Teil der Serie ist hier der absolute Sonderfall, denn obwohl es drei weibliche Charaktere sind, gibt es mit Butz und Galuf nur zwei männliche. Hier sind die Mädels ausnahmsweise mal in der Überzahl ^^ Mit der Zeit scheinen sich die Zahlen aber ein wenig ausgeglichen zu haben, inzwischen sind es meistens drei Männer, drei Frauen (FFXII) und ggf. noch ein Freak (FFX).
Ich frage mich: Warum ist das so? Finden die Entwickler bei Square Enix weibliche Charas nicht so interessant? Oder hat es mit der Zielgruppe zu tun, in der offensichtlich mehr Typen als Mädels zu finden sind und man potentielle Käufer nicht mit Figuren abschrecken möchte, mit denen sie sich nicht so gut identifizieren können? Ich kann mir nicht vorstellen, dass letzteres wirklich der Fall ist, denn was gibt es für die männliche Käuferschicht interessanteres als viele schicke Frauen in der Party eines Konsolen-RPGs? Gerade das erregt heute doch Aufmerksamkeit, wo die Truppe nicht mehr aus einer Portion Pixelbrei besteht sondern immer realistischer wird. Und anders kann ich mir auch nicht erklären, warum sich FFX-2 so gut verkauft hat -_^ Ähm, jedenfalls ist das doch seltsam. Die scheinen dort echt irgendwie dieser "Regel" zu folgen, niemals mehr als drei Heldinnen in die Party zu lassen. Dabei spräche doch nichts gegen beispielsweise vier oder fünf Frauen und drei Männer, nur mal so zur Abwechslung. Ich kann mir schon ausmalen, dass die Mädels bei der Rettung der Welt grundsätzlich einen kühleren Kopf bewahren könnten als ihre Gegenstücke vom sogenannten starken Geschlecht.
Was meint ihr?