-
Legende
Auf einer persönlicheren, weniger analytischen Ebene: Ich will unbedingt eine Familie gründen. Ohne Kinder kann ich mir kein erfülltes Leben vorstellen. Ich könnte nicht mein ganzes Leben damit verbringen, nur mir selbst und nur meinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu dienen.
So wie du schon mit 15 keine Kinder haben wolltest, war ich schon mit 15 entschlossen, irgendeinen Eindruck auf dieser Welt zu hinterlassen, indem ich etwas Außergewöhliches leiste. Optimal wäre natürlich, dass eine Straße oder gar eine Schule nach mir bennant wird
. Aber die realisitischste Möglichkeit, dies zu erreichen, ist indem ich eine Nachkommenschaft hinterlasse. Denn wenn mir, wenn ich sterbe, kein Denkmal gewidmet wird, dann werden sich wenigstens meine Kinder an mich erinnern und vielleicht deren Kinder. Und wenn ich schon nichts Bemerkenswertes in meinem Leben vollbringe, dann besteht wenigstens die Möglichkeit, dass meine Kinder oder meine Enkel oder Urenkel dies tun werden. Und so werde ich, indirekt, in Form meiner Kinder, überdauern.
Vielleicht ein ur-maskuliner Gedanke, der dahintersteckt - das weitergeben des eigenen Erbguts.
Jedenfalls finde ich nicht, dass es so ist, dass beruflicher Erfolg und Kinder zu haben nicht miteinander vereinbar ist. Ich stimme zu, dass in Deutschland Mütter immernoch nicht genug gefördert werden, um das Familiengründen (finanziell) attraktiv zu machen.
Aber wenn man den größeren Zusammenhang betrachtet... In Deutschland hat eine Frau trotz allem die Möglichkeit, ihrem Kind Ausbildung, Gesundheit, Fürsorge, etc. zu bieten. Trotzdem wollen viele Frauen das nicht, weil sie sich durch Kinder (besonders mehrere Kinder) in ihrer Selbstverwirklichung eingeschränkt fühlen und es sie finanziell zu sehr belastet (wobei es natürlich auch die Frauen gibt, für die Kinder haben zur Selbstverwirklichung untrennbar dazugehört). Da finde ich es auch interessant, dass du gesagt hast, "auf eine Absicherung im Alter zu verzichten", denn wer zahlt denn die staatliche Rente wenn du sie brauchst? Deine Kinder (oder zuminest die Kinder von anderen, die so alt sind wie du). Und je weniger es von ihnen gibt (weil sich die ältere generation gegen Kinder eintschieden hat), desto größer ist die Belastung für die wenigen jungen Leute - denn sie müssen gleichzeitig die Rente für ein Überzahl von Senioren finanzieren, aber gleichzeitig möglichst viele Kinder bekommen, damit jemand ihre Rente bezahlt.
In Afrika hingegen ist die Geburtenrate unglaublich, geradezu ungesund, hoch. Denn da stellen Kinder für die Frauen nicht eine Belastung, sondern direkt die Altersvorsorge dar. Da können die Mütter ihren Kindern jedoch keine Bildung, Gesundheit, Fürsorge, ja nicht mal die grundlegen Notwendigkeiten fürs Überleben garantieren.
Also werden da, wo man sich eigentlich Kinder leisten (oder zumindest eher leisten) könnte, die Kinder nicht geboren - sondern da, wo sie leiden müssen und keine Zukunft haben.
Und jetzt kommt das Perverse: Wenn die demografische Entwicklung im Westen so weitergeht wie jetzt, werden wir bald zu viele alte und zu wenige junge Leute haben. Und dann werden wir diesen Mangel an jungen Leuten ausgleichen müssen - und zwar indem wir die ganzen "überschüssigen" jungen Leute aus den Entwicklungsländern bei uns einwandern lassen, damit sie bei uns die Arbeitskräfte stellen. Wodurch den armen alten Frauen in Afrika die Altervorsorge genommen wird.
Das ist wirklich nichts gegen dich persönlich, Glann, auch wenn das zum Teil verständnislos oder provozierend klingt.
So und jetzt nehme ich es keinem Übel, wenn er diesen Post nicht liest
.
Geändert von Olman (15.01.2009 um 20:47 Uhr)
Stichworte
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln