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Veteran
Gefühle gären in mir (Gedicht)
Gefühle gären in mir
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Wie Schnitzel auf ‘ner Bratpfanne
brodelt es in mir drin und
zerfressen werden jene Prozesse, die
beißend
mein Blut zum kochen bringen.
Jegliches Haar an meinem Körper wird
gesengt von aufkeimenden Gefühlen, die
vollkommen wertlos sind
in hundert Jahren.
Tropfende Hähne
jucken in meinen Ohren,
triefende Mäuler
stopfen mir den Rachen voll
mit schäumendem Nonsens,
fahrende Jagdhunde
auf der Suche nach Papier
zerfleischen meine Seele,
gierige Augen
suchen nach Sinn in ihrem Leben
in meinem Portemonnaie,
Pinguine
reiten Holzpflöcke und streben nach
Stimmen.
Alle suchen etwas, wollen etwas,
das nicht auf dieser Welt ist.
Es ist woanders.
Wie das Klicken eines Nagelknipsers,
kurz und schmerzlos
wie die Injektion einer Spritze,
wie das Ausreißen eines Nasenhaars,
wie pisswarmes Wasser
gären Gefühle in mir und treiben mich
zum Alkohol.
Es reinigt die Wunden,
es schweißt die Infektion ans Nichts,
es liebkost die fließende Wunde und
grausam
zäh
bringt es die Blume zum Gedeihen.
J.P.
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Bin für Feedback jeglicher Art dankbar, aber vor allem interessieren mich zwei Dinge:
1. Die Bildgewalt bzw. Bilderwelt des Gedichts (könnt Ihr damit was anfangen? findet Ihr sie gut? zu verwirrend, zu kompliziert, zu haarsträubend? etc.)
2. Eure Gefühle (bewegt euch das Gedicht? Setzt es irgendetwas in Euch frei? mögt ihr das, was das Gedicht bei euch hervorruft? etc.)
Ich bin nicht Ezra Pound, ich bin alles andere, aber dieser sagte, dass imagistische Gedichte gegen Analysen immun sind. Analysen können keine Gefühle deuten, die vom Gedicht erzeugt werden. Sie können lediglich formale Strukturen auseinandernehmen und das Gedicht nur an seiner Oberfläche bearbeiten. Das, was dahinter verborgen liegt, vermögen sie nicht zu erfassen. Analysen kratzen quasi auf einer Schale, die es durchzubrechen gilt. Und genau darum geht es mir: das Gedicht soll nicht zerstückelt werden wie ein menschlicher Körper von einem Chirurgen. Es soll Gefühle erzeugen. Bilder, Erinnerungen wie das Gedicht eines Imagisten. Gleichzeitig hab ich mich an den Gedichten eines Charles Bukowski und Jörg Fauser orientiert. Von diesen wurde ich mehr beeinflusst als von Pound und dem Imagismus (merkt man auf jeden Fall), aber dennoch sind einige imagistische Aspekte in das Gedicht mit eingeflossen. Jetzt aber genug. Ich hoffe zumindest, dass ich euch nicht wichtige Sekunden Eures Lebens geraubt habe. =)
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