@ Don Sella
Vielen Dank für die große "Endabrechnung". Gerade der inzwischen beträchtliche Abstand zur Entstehungszeit und deine nach dem Verlauf eines Lebensjahrzehnts ja geradezu unweigerliche Änderung des Blickwinkels machen mir die Lektüre besonders interessant. Was ich ins Spiel packen wollte, scheint in der Hauptsache immer noch zu funktionieren: ein burleskes Erkundungsabenteuer mit einem markanten Helden aus der verflossenen Frühzeitzeit des Technikoptimismus'.

Ich glaube, das ist auch ein Grund, warum die Abschnitte auf der Erde für etliche Spieler atmosphärisch gehaltvoller als die Ausflüge in die außerplanetare Ferne sind. Der szenarische Unterschied ist von mir erwünscht (um den Reisecharakter über einen dedizierten Unterschied zwischen dem Hier und dem Dort mit Leben zu füllen), aber längst nicht von allen Spielern gewollt. Ich hatte schon oft darüber nachgedacht, inwieweit es womöglich ein grundsätzliches Problem darstellt, erst einen Schauplatz als Heldenheimat zu etablieren, der dann verlassen wird, weil es eine nicht zu vernachlässigende Minderheit an Spielern gibt, die sagen, sie hätten sich bereits eingelebt und wären eigentlich gern geblieben. Sowohl "El Dorado 2" als auch "Wolfenhain" sind jeweils eigene Antworten. Ohne die Reaktionen auf "Die Reise ins All" hätte ich wahrscheinlich gar nicht erst die Frage formulieren können.
Wenn du an verschiedenen Punkten den ausgefeilter wirkenden Charakter meiner Nachfolgeprojekte ansprichst, lese ich das nonchalant mal als Lob meiner Bemühungen, Spielerkritiken zu lesen, zu durchdenken und einen Antwortversuch in Form eines nächsten Projektes zu formulieren. Und natürlich wird sich auch dein Beitrag in Form eines fortwährend weiter behandelten Gedankens in meinen Basteleien niederschlagen.

Deine Einschätzung zur Grafik teile ich komplett. Solange Pixelgrafiken aus einem Guss sind, halten sie sich gut in der Zeit. Die paar von der Allreise gezeigten Schwächen verdankt sie den Grenzen meiner Möglichkeiten im Entstehungszeitraum. Bei der Musik sprichst du die beiden Punkte an, die geändert gehörten. Es gäbe hinreichend genug andere Melodien, um einen Musikaustausch hin zu rechtlich unbedenklichen und noch abwechslungsreicheren Stücken zu besorgen. Vermutlich wird das nie passieren. Auch wenn wir hier im Forum einige Entwickler haben/hatten, die mit viel Leidenschaft ihre eigene Entwicklerhistorie kuratieren und restaurieren, kenne ich mich gut genug, um zu wissen, dass bei mir das Projekt einer umfänglich umgestalteten Allreise irgendwann einfach liegenbleiben würde.

Dafür kann ich ja dann am generellen Schwierigkeitsgrad meiner kommenden Spiele basteln. Mathe flog bereits größtenteils raus, weil es bei einer zu großen Minderheit einfach zu unbeliebt ist. Im Gegenzug zog die gute Fee ein, die auch schon mal direkt im Spiel bei der Lösung helfen kann. Tendenziell wurden meine Spiele bereits leichter, scheint es mir. Aber das entscheide nicht ich. Ich hege nur Absichten. Was daraus letztlich wurde, entscheiden die Reaktionen. Gerade darum nochmals wie schon eingangs gesagt: Vielen Dank.