Zitat Zitat von Jerome Denis Andre Beitrag anzeigen
Wenn du dich mit einem Freund in einer philosophischen diskussion, über - sagen wir mal kant unterhälst, und er legt einen satz von kant anders aus als du, wirst du dann nicht versuchen, ihn von deiner auslegung zu überzeugen ?

Falls du als schüler mehr taschengeld von deinen eltern bekommen willst,
diese wollen dir aber nicht mehr geben
, versuchst du dann nicht sie zu überzeugen, dass es gute gründe gibt, dir doch mehr zu geb ?

Wenn du mit mehreren anderen Bewerbern, im wettstreit um eine einzelne freie Stelle einer firma stehst, wirst du dann nicht versuchen deinen ( evtl. zukünftigen) chef von dir zu überzeugen, zu überzeugen, dass du besser für die stelle geignet bist, als die anderen bewerber ?

wenn du einmal abends mit deiner frau auf dem sofa sitzen wirst, und sie will eine andere fernsehsendung als du sehen, versuchst du dann nicht sie zu überzeugen, dass es besser wäre deine zu sehen ?
Letzteres nein, ich stehe grundsätzlich auf Frauenfernsehn.
Ansonsten sagst du das schon ganz richtig: Es geht ums Überzeugen, nicht ums Urteilen; in deinen Beispielen handle ich stets zu meinem eigenen Vorteil. Was das Beispiel mit der Diskussion angeht: Auch eine Diskussion ist beidseitig, mal ganz davon abgesehen, dass man nunmal im Regelfall die Meinung des anderen akzeptiert, wenn der geschlossen argumentiert.

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Und versuchst nicht gerade auch, mich von deiner Meinung zu überzeugen.
Nein. Ich verteidige die Ideale der aufgeklärten Gesellschaft.

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Es ist sicher nicht falsch zu urteilen, und andre überzeugen, oft ist es sogar notwendig, unabdingbar, unvermeidlich.
Wie du siehst, in fast allen Entscheidungen, des Lebens, ist nur eine die Richtige.:
Das ist nicht wahr und das weißt du.

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Natürlich ist es am besten, die anderen dadurch zu überzeugen, dass man ihnen vorlebt, was es bringt, an dein eignen gott zu glauben (wie es in
ja gut dargestellt wird) doch in tausenden vobn jahren (dass zeigt die ringparabel auch) kann eben nur ein glaube recht haben, der richter entscheidet welcher ...
Du hast Lessing so wenig verstanden, dass es wehtut. Sorry, aber das stimmt nicht.

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Ich meinte nicht, dass es unbedingt aus christlicher sicht falsch wäre.
Ich meinte eher, was bringt es dir ALS ATHEIST, die "Freiheit" eines Suizids in Anspruch zu nehmen?
Das Ende meines Lebens zum Beispiel. Ums mal krass zu karikieren: Würdest du ohne Arme und Beine weiterleben wollen? Schonmal was von Sterbehilfe gehört?

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Du musst doch (als atheist) damit rechnen, dass du durch den "Frei"-Tod deine Existenz AUSLÖSCHT !!!
Ja, das ist die Definition von Tod...

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Natürlich DARFST du es, aber es wäre doch DUMM diese Freiheit tatsächlich zu nutzen, nicht ?
Und hier urteilst du. Warum muss jedem Menschen sein Leben gleich viel wert sein? Warum darf der Mensch nicht selbst entscheiden, wie er stirbt? Warum darf ich meine Existenz nicht selbst bestimmen? Weil es "dumm" ist? Wenn das deine Sicht der Dinge ist, dann darf ich auch deine Weltsicht dumm nennen, denn immerhin fröhnst du irgendeinem imaginären Typen, von dem du dir die Erlösung erhoffst.

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Mir ist zwar klar dass es SCHEINBAR "gute" gründe für einen Selbstmord gibt, ( "Die Leiden des jungen Werther" illustriert das ja sehr gut)
Nein, eben nicht. Und hättest du auch nur den leisesten Plan von Sturm&Drang-Literatur, dann wüsstest du das.

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aber mit dem "Frei"-Tod ist es halt ähnlich wie mit der berechnung von Flugbahnen:

Wenn du in einem (mit konstanter Geschwindigkeit) Fahrendem Zug einen ball senkrecht in die luft wirfst, scheint er auch eine senkrechte flugbahn zu haben, bei der berechnung kannst du so tun, als stehe der zug still,

befindest du dich hingegen außerhalb des zuges, wirst du feststellen, dass der ball in wahrheit einen bogen fliegt, und du musst die flugbahn auch so berechnen.

Von innen scheint ein Suizid einen Sinn zu haben,
Von außen hingegen, ist er nur sinnlos, unnütz für den betroffenen, und irrational.
Genau so ist es. Und eben weil du nicht in den Menschen drin sitzt, kannst du sie doch machen lassen, was sie wollen. Um mal mit etwas treffender Literatur zu kontern:
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"Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle."
Du stehst vor den Menschen urteilend und damit herablassend.

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Ja, aber es nützt dem anderen, ist ein Akt der Aufopferung. (Ttanic gesehen?)
Wenn du aber dich zusäufst schadest du NUR, du nützt niemanden.
Wenn mich jemand zweimal hauen darf, nützt ihm das was? Ernsthaft? Hm...

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Die höchste Selbstaufgabe wäre es für ANDERE zu sterben, NICHT ZUM EIGENEM VERGNÜGEN/UNVERGNÜGEN.
Für sich selbst zu sterben ist nicht minder wichtig. Erinnere dich, du willst es selbst: Du hoffst auf die Willenskraft, für deinen Glauben sterben zu können - für wen stirbst du da, für dich, oder für die anderen?

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Solange ich unter 18 bin, darf ich aber ohne Einstimmung meiner Eltern keinen vertrag mit nem Anderen Land schließen, dennoch muss ich mich ab 14 an Unsere gesetze halten, niemand fragt einen da zuerst, ob man dass denn auch will.
Nochmal: Schlags nach. Für den Gesellschaftsvertrag musst du nichts unterschreiben, das haben deine Eltern getan, in dem sie dich nach dem deutschen Recht erzogen haben und das tust du, in dem du danach lebst und die Staatsbürgerschaft genießt.

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Bis zu einem gewissen Grade hast du natürlich Recht, aber was nützt dir das, wenn du dann mal wegen dieser Handlung an dem Anderen Ort landen wirst ? ^^
Das nützt mir die Welt. Ich habe so gelebt, wie ich es für richtig hielt, genauso wie du lebst, wie du es für richtig hältst. Für diese Freiheit nehme ich gern inkauf, dass ich ein paar Äonen in der Hölle schmore, denn hier auf Erden verspricht mir das den Himmel. Du willst für deinen Glauben sterben, ich will für meinen frei sein.

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wenn du keine angehörigen mehr hättest, keine freunde , niemanden, was dann? wäre es dann etwa gut, dir selbst zu schaden?
Was ist ein Leben ohne Angehörige, Freunde, niemanden? Das Leben in deiner Hypothese ist leer.
Ansonsten: Es wäre nicht gut, aber es wäre auch nicht schlecht. Dein Luther meinte, einer, der sich umbringt, wäre vom Teufel übermannt worden und hätte keine Schuld daran. Nenne mir ein rationales Argument, warum du weiterleben willst und ich sage dir, es ist genauso rational, wie sich umzubringen, denn der Tod ist auch eine Lebensgestaltung, wenn auch eine entgültige.