Zitat Zitat von Jerome Denis Andre Beitrag anzeigen
nun, das ist aber - mit verlaub schwachsinn.
wenn du nähmlich nicht religiös erzogen wurdest, dann bist du nicht vom elternhause aus christ.
Irgentwann kommt der zeitpunkt wo du dich bekehrst, und wenn du berichte von leuten liest , die sich zum christentum bekehrten, wirst du feststellen, dass die meisten sehrwohl am anfang noch zweifel haben.
Der Mensch wird immer zweifeln, dafür ist er ja laut dir auch ein Sünder. a) ist aber der Begriff der "Bekehrung" unheimlich schlecht belegt, weshalb du ihn lieber nicht in dieser Art und Weise benutzen solltest und b) ist der Eintritt in eine Glaubensgemeinschaft kein sanftes Hineinrutschen: Du bist Christ oder nicht, dazwischen gibt es nichts.

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außerdem, was ist ein "vernünftiger christ" ???
einer der nur einer bestimmten auslegung folgt ? einer der keine zweifel hat ?
Einer, der seine Vernunft über die Bibelinterpretation stellt.

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Sowas ist sehr gefährlich, heißt es in der Bibel doch, das man nicht richten soll, um nicht gerichtet zu werden.

Sprich: Anprangern, urteilen und überzeugen sind OK, aber andere komplett verdammen sollte man NIE, denn man weis (auf Erden) nicht, ob die "gegnerische" auslegung eines bibeltextes, von anderen gläubigen, nicht doch die richtige ist.
Doch, das weißt du in dem Moment, in dem du dir eine eigene Meinung bildest. Übrigens gibt es im aufgeklärten Glauben keine Gegner, sondern nur deinen Glauben. Gegner schaffst du dir erst, wenn du deine Privatsphäre in die Öffentlichkeit trägst. Du hast eben nicht das Recht anzuprangern und zu urteilen.

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Naja, eine freiheit, durch die du dir selbst schadest, ist keine freiheit, oder.
Warum nicht? Was genau verbietet mir, mich aus dem Fenster zu stürzen? Was genau verbietet mir eigentlich einen Selbstmord? Es ist mein Leben, damit kann ich doch machen, was ich will. Wer bist du, jene zu verurteilen, die ihren Körper nicht als Geschenk G-ttes, sondern als ihr grundpersönlichstes Eigentum ansehen?

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Z.B. wenn ein kleines Kind vorhat aus dem Fenster zu springen, weil es einfach nicht akzeptieren will, dass es nicht Fliegen kann, dann werden die Eltern wohl kaum sagen, "Du bist ein freier Mensch, du darfst springen". Nein, sie werden es davon abhalten, und ihm sanft erklären, dass die Handlung an sich etwas törichtes ist, dass es sich dadurch selbst schadet . Natürlich kann dann das einztige kind, wenn es selbst erwachsen ist, die handlung vollziehen, aber im normalfall wird es dies nicht tun, da es einst lernte, dass es ihm zum Schaden, nicht zum Nutzen ist.
Soetwas nennt sich Erziehung. Und du kannst den Willen eines Kindes nie mit dem eines Erwachsenen vergleichen, weil wir letztendlich Produkt unserer Erziehung sind - der freie Wille greift erst ab einem bestimmten Alter. Deswegen kann ein 5jähriger auch keinen Bausparvertrag unterschreiben.

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Um auf das Beispiel mit dem Alkohol zurückzukommen:
Warum bestehst du darauf, dir eine Freiheit herauszunehmen, von der du selbst weist, dass sie dir schadet ?
Gegenfrage: Warum isst der Mensch mehr als seine 30g Fett am Tag - oder wie viel er nun braucht - und schüttet sich mit Zucker und dergleichen zu? Warum verbringen Menschen Stunden damit, sich die Augen kaputt zu lesen, weil sie diese und jene Bibelstelle interpretieren wollen, obwohl sie draußen viel gesünder leben würden?
Meine persönliche Freiheit besteht darin, mit meinem Körper zu machen, was ich will. Und Menschen, die gern Alkohol bis zum Erbrechen trinken (übrigens bezweifle ich mal, dass man das mehr als 2mal freiwillig macht), sehen darin eben etwas vergleichbares, wie Ablaufski in der Sperrzone. Überhaupt wirst du dein Leben nie gefahrlos leben können und gerade Drogen sind schon seit Menschengedenken Teil unseres Daseins (dein Glaube ist im psychologischen Sinne übrigens auch eine, wie ich mal ganz keck behaupten will). Man kann alles übertreiben und du sagst ja selbst, dass Alkohol in Maßen keine großen Auswirkungen hat.

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Aber warum solltest du es denn tun, du schadest dir dadurch doch selbst ?
Natürlich DARFST Du es. Aber im deutschen recht wird auch Suizid (bzw. der versuch dazu) NICHT als Straftat gezählt, dennoch wirst du kaum leugnen, dass man damit sich, bzw. seuinem Körper extrem Schadet.
Und? Was verbietet mir denn, meinem Körper zu schaden? Es ist vielleicht irrational, aber es ist nicht entmündigend dumm. Manch ein Schriftsteller der Moderne sieht darin sogar die höchste Form der Selbstaufgabe - im Übrigen, dein Jesus lässt sich auch auf die zweite Wange schlagen, wenn er auf die erste schon was gefangen hat und er geht noch die nächsten 200km bis zur Tankstelle mit; das schadet ihm auch, vor allem geistig.


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Nur mal so, du musst dich auch ans StGB halten, obwohl du wohl nie nen vertrag mit unserem Staat darüber geschlossen hast !!!
Natürlich hast du den Vertrag geschlossen. Sowas nennt sich Gesellschaftsvertrag. Du nennst dich Staatsbürger der BRD und musst dich an das deutsche Gesetz halten - wenn du Staatsbürger von Angola bist, musst du dich auch an deren Gesetze halten. Schlags nach.

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(Du kannst natürlich Staat und Gesetz leugnen, aber spätestens durch den auf Straftat folgenden gefängnis-aufenthalt wirst du die folgen zu spüren bekommen - außer du hast einen sehr guten Anwalt, einen der die kaution für dich zahlt, oder der deine Straftat auf sich nimmt, und an deiner Stelle die Strafe verbüßt.)
Das wäre kein guter Anwalt, sondern ein fanatischer Anhänger Jesu. Und wenn du Staat und Gesetz leugnest, brichst du automatisch deine im Gesellschaftsvertrag festgelegten Zusagen - die Strafe kennst du vorher.

Um nochmal die Schleife zu ziehen: Du verpflichtest dich deinem G-tt und damit seinen Gesetzen, gleichzeitig bist du dem deutschen Staat verpflichtet. Wenn du Angolaner und Atheist bist, bist du kein anderer Mensch, du hast deine Verpflichtungen nur einem anderen Staat gegenüber und die gegenüber einem Gott vollkommen abgelegt.

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Ja, du bist im recht, bis mindestens zum Tage des Gerichts muss er das wohl.
Nein, damit habe ich auch danach noch Recht. Wenn dein G-tt so allmächtig ist, wird er schon wissen, was er tut. Solange ich aber nicht im Bund mit ihm stehe, kann mir das herzlich egal sein, selbst, wenn er mich dann irgendwann auslöscht oder was auch immer nun beim jüngsten Gericht geschieht, das hab ich nie ganz kapiert... Wenn er das aber tut, dann ist das ein terroristischer Akt, weil ich ihm nichts versprochen habe.

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Jup, zumindest Vers 4-8 lässt sich daher auch durchaus auf menschliche liebe untereinander anwenden, ein grund warum diese verse auch gerne auf kirchlichen hochzeiten verlesen werden.
Oder auf die Liebe zu einem anderen Gott, beispielsweise Allah oder Shiva - was weiß ich. Es gibt nicht nur G-tt und Hochzeit, es gibt auch noch andere Definitionen von Liebe.

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Ne, er tat es DESHALB trozdem, weil er ein Gott der Liebe ist.
Wenn er uns nicht den freien Willen gelassen hätte, uns gegen ihn zu entscheiden, wäre das Liebe ?
Nein, aber darum ging es dort auch gar nicht. Er hat uns geschaffen, obwohl er wusste, dass wir ihn nicht alle lieben werden, nicht, damit wir ihn dann doch alle lieben, sondern weil ihm die Liebe reicht, die er von denen bekommt, die sich dazu entschließen. Genau aus diesem Grund ist es eben nicht das Wichtigste, an G-tt zu glauben, sondern es ist das Wichtigste, seinen freien Willen zu nutzen und zu behalten. Wir dürfen lieben wen wir wollen, nicht lieben wen wir wollen, wir dürfen sogar verachten, wen wir wollen. Alles andere sind Schranken der Ethik: Ich stürze mich gerade deshalb nicht aus dem Fenster, weil ich nicht nur mein eigenes Leben gefährden würde, sondern weil andere um mich trauern werden. Ich trinke deshalb nicht zu viel Alkohol, nicht nur, weil ich weiß, dass mir das irgendwann das Leben schwer machen wird, sondern weil ich mich im Vollrausch wahrscheinlich unsittlich oder sogar unmoralisch verhalten werde. Ich betrüge meine Ehefrau deshalb nicht, nicht, weil ich mit ihr den Bund der Ehe eingegangen bin, sondern weil ich ihr gegenüber ein Versprechen gegeben habe, sie zu lieben und wenn das nach unser beider Verständnis heißt, dass ich allein mit ihr schlafen darf - was letztendlich die sittliche Vorstellung des Abendlandes ist -, dann wäre da der Vertrauensbruch. Ich breche gerade deshalb nicht das Gesetz, nicht, weil ich dafür im Gefängnis lande, sondern weil ich der Gesellschaft automatisch mit meiner Rechtsmündigkeit das Zusichern gegeben habe, ihre Regeln zu respektieren wie jeder andere dieser Gesellschaft.

Da Ethik aber etwas dem Menschen Inhärentes ist, brauchst du dich nur dann vor einem G-tt zu rechtfertigen, wenn du meinst, dass das die Instanz ist, nach der du ethisch handeln kannst. Dein G-tt hat das zugelassen, denn auch er ist nur ein Vertragspartner unter vielen.

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Oder aber es ist ein anderer Grund, den mein Schwacher Menschlicher Intellekt (an diesem Ort) nur noch nicht erfassen kann.
Oder die Evolutionslehre hat Recht. Hm. Unbefriedigende Antwort? Ich bin ja immernoch der Meinung, die oberheilige Kaulquappe wars. Immerhin musste ja jemand anfangen aus dem Wasser zu tappeln.