Hm, es ist wirklich schwer, sich von der Diskussion zu distanzieren =/ .
Du sagst ja selbst, Gott zwingt uns nicht, an ihn zu glauben. Das sagt sogar das erste Gebot der Christen:
"3Du sollst neben mir keine anderen Götter haben."
Nicht: "Es gibt nur einen Gott."
Er wird also nicht verleugnet, sondern die Leute verehren ihn einfach nicht. So einfach.
Nein. Nach christlicher Bibelauslegung (derer du dich nicht verwehren kannst) schuf Gott den Menschen, um ihn zu lieben und zurückgeliebt zu werden. Dein lieber Johannes sagt:Zitat
"Gott ist Liebe." Joh 4,16
Das ist etwas grundlegend Verschiedenes.
Hm... Die Metapher versteh ich nich (vor allem nich den Zusammenhang von Credits und Cheats).Zitat
Also ist Gott hier der Spieler, nicht der Programmierer? Dann hinkt dein Vergleich aber. Gott ist allwissend, er kennt den Plot in und auswendig, respektive aller versteckten Truhen.Zitat
Der freie Willen existiert eben genau dazu, dass der Mensch die Wahl hat, Gott zu lieben oder eben nicht. Man muss aber gleichzeitig furchtsam vor ihm stehen, seinem Willen gehorchen, seinen Ritualen folgen - Gott ist in dem Sinne ein zickiger Hausdrachen mit Zwangsneurosen. Wem das liebenswert erscheint, der soll ihn lieben, denn Gott hat Liebe für alle Menschen, die ihrer wünschen und er holt sie zu sich in den Himmel, nachdem ihr irdisches Dasein vorrüber ist und sie durch ihr Tun und Denken die Entscheidung für Gott getroffen haben.
Aber wer das nicht tut, an einen anderen Gott glaubt oder gar überhaupt keinen Gott kennt, der lebt eben auf eine andere Weise, der darf sündigen was er will, weil er einer anderen Anschauung folgt. Bloß, weil mir meine Frau verbietet, mit anderen Frauen zu schlafen, muss Treue kein wertiges Gesetz werden und nur, weil irgendwer mal gesagt hat, "spart euch auf!", muss das nicht wirklich jeder tun.
Verleugnen und Sündigen sind Begriffe, die letztendlich von Christen in die abendländische Kultur gebracht wurden. Von Christen, die alles und jeden aus Gründen der Nächstenliebe missionieren wollten, um die Wilden und Ungläubigen vor den Feuern der Hölle zu bewahren. Aber wer keine Hölle hat, der lernt sie vielleicht auch nie kennen, kommt aber eben auch nicht zu Gott.
Genau da ist übrigens der Knackpunkt zu deinem Gedicht, das du auch nicht überarbeiten brauchst, weil es inhaltlich in jedem Fall wertlos ist: Man entscheidet sich für den einen oder den anderen Lebensstil, vielleicht ist man sich auch mal unsicher und probiert mal hier und da. Es erwartet aber auch keiner Liebe von einem Gott, an den er nicht glaubt - warum sich also seinen Geboten beugen, warum nicht sündigen?