Na, darüber kann man trefflich diskutieren und einiges dabei ist sicherlich eine Frage des Geschmacks. Gursky, Cindy Sherman, La Chapelle und Konsorten schaue ich mir auch ganz gerne an, berühren mich aber nicht so sehr, wie die Straßenfotografie eines Cartier-Bresson oder das lebensfrohe Macho-Ambiente, das Peter Beards Tagebücher versprühen. Der grundsätzliche Vorteil der "ungeschminkten" Fotografie gegenüber der Malerei ist m.E. die Geschwindigkeit und dadurch die Möglichkeit den Augenblick einzufangen. Wenn es darüber hinaus gelingt, in dem kurzen Moment, der dem Fotografen bleibt, die Kamera-Parameter und den Ausschnitt richtig zu wählen, kann etwas dabei herauskommen, was den Betrachter deutlich mehr berührt, als ein inszeniertes Bild.
Die Bilder von Elephant von der Ausstellung (im letzten Thread) haben mir sehr gut gefallen, allerdings vor allem als Serie - was sie nicht schlechter macht. Das erste Bild etabliert den Raum auf sehr klassische Weise, das zweite erweitert ihn, das dritte zeigt die Sicht des Betrachters. Man kann die Bilder gar nicht für sich beurteilen, weil 2+3 voraussetzen, dass es auch ein erstes Bild gibt. Beim zweiten Bild gefällt mir, dass die Höhe des Raums eigefangen wurde (mit allen Problemen beim Konstrastumfang), Bild Nummer 3 ist eines der seltenen Beispiele, wo ich den Eindruck habe, dass die Schräghaltung der Kamera wirklich Sinn macht.