Zitat Zitat von Grandy Beitrag anzeigen
Na, darüber kann man trefflich diskutieren und einiges dabei ist sicherlich eine Frage des Geschmacks. Gursky, Cindy Sherman, La Chapelle und Konsorten schaue ich mir auch ganz gerne an, berühren mich aber nicht so sehr, wie die Straßenfotografie eines Cartier-Bresson oder das lebensfrohe Macho-Ambiente, das Peter Beards Tagebücher versprühen. Der grundsätzliche Vorteil der "ungeschminkten" Fotografie gegenüber der Malerei ist m.E. die Geschwindigkeit und dadurch die Möglichkeit den Augenblick einzufangen. Wenn es darüber hinaus gelingt, in dem kurzen Moment, der dem Fotografen bleibt, die Kamera-Parameter und den Ausschnitt richtig zu wählen, kann etwas dabei herauskommen, was den Betrachter deutlich mehr berührt, als ein inszeniertes Bild.
mit "im voraus planen" war nicht (nur) stundenlange inszenierung gemeint. "einfach abdrücken" ist bei jemandem der schon jahrelange erfahrung hat immernoch etwas ganz anderers als bei einem anfänger. das planen passiert da in sekunden, die kamera wird gedreht, man tritt einen schritt zur seite um den bildausschnitt zu ändern oder einen störendes element aus dem bild zu schieben etc. das passiert alles in sekunden. als ich diese einleitung damals geschrieben habe, hatten wir gerade einen riesigen überschuss an "schnappschüssen", die größtenteils verwackelt und unterbelichtet waren. das war die hauptmotivation für den einleitungspost. seitdem ist es mMn etwas besser geworden.