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Thema: Abitur ????

  1. #21

    Examinierter Senfautomat
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    Zitat Zitat von Kiru Beitrag anzeigen
    Die haben meistens den kompliziertesten Weg zur Klausuranmeldung und allgemein einen sehr... wenig durchgeplanten Studiengang. (Naja glaube nicht, dass meine Uni da die einzige ist)
    Mittem Bachelor scheints teilweise etwas besser zu gehen. Hauptproblem ist einfach, dass die Lehramtis zu nix richtig dazu gehören. Ein bisschen hiervon, ein wenig davon... etc.
    Glaub' mir: Mit dem Bachelor wird überhaupt nichts einfacher! Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Zwar werden einem die Stundempläne im Prinzip schon vorgegeben, wobei man natürlich immer noch die Wahlpflicht zwischen zwei Kursen hat, und man gehört einer Fakultät an, dafür wirst du aber als Gymnasiallehrer mit den Fachwissenschaftlern in einen Kurs gepackt. Die Fachdidaktitk geht bei so einer Einstellung dabei natürlich unter, da die Professoren auch "nur" Fachwissenschaftler sind. Von der komplizierten Wechselphase vom Bachelor in den Master of Education will ich gar nicht mal anfangen. Ich kenne mehr als einen Fall, wo es dabei zum Verlust eines Semesters kam.

    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Was ist schlecht daran, Lehrern den Beamtenstatus zu entziehen?
    Ich meine, ich stimme dir zu, Lehrer haben einen Stressigen beruf, der oftmals zu schlecht bezahlt wird, aber das gilt nur für die, die sich auch Mühe geben, Unterricht vorbereiten usw. - für die, die sagen, "Geil, ich bin eh unkündbar, die könn'n mich mal!" ists ein einfacher Job, in dem man auch noch Kinder schikanieren kann
    Und genau diese würde man durch den Entzug des Beamtenstatuses (und damit der Kündigung von Lehrern, über die Beschwerden eingehen) ausschalten, da sehe ich nix schlechtes drin.

    Beamter ist nicht gleichzusetzen mit "unkünbar". In schweren Fällen (z. B. Amtsmissbrauch) können selbst Beamte gekündigt werden. In solchen Fällen kannst du eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Außerdem, so bescheuert es jetzt klingen mag, kommt den Staat sogar ein verbeamteter Lehrer günstiger zu stehen, als ein Nichtverbeamteter. Verbeamtete Lehrer werden nämlich nur für 41 Stunden die Woche bezahlt (NRW-Beamtentarif), während bei Nichtverbeamteten Überstunden bezahlt werden müssen sollten (Praxis sieht da ein wenig anders aus). Und die 41 Stunden sind schnell voll, das kannst du mir glauben.

    Was das Motivationsproblem einiger Lehrer angeht: Leider gibt es diese Ausnahmen. Das habe ich selbst auch als Schüler alles erlebt. Wechselt man allerdings einmal die Perspektive, dann sieht man auch, wie viele Lehrer sich tagtäglich den Ar*** aufreißen, um etwas für die Schüler zu tun. Das geht teilweise sogar so weit, dass sie den Eltern noch um drei Uhr nachts wegen des Schichtbetriebs zur Verfügung stehen.

    Die "Türklinkenpädagogen", wie du sie beschrieben hast, sind allerdings die Ausnahme.

  2. #22
    Zitat Zitat von BIT Beitrag anzeigen
    Glaub' mir: Mit dem Bachelor wird überhaupt nichts einfacher! Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Zwar werden einem die Stundempläne im Prinzip schon vorgegeben, wobei man natürlich immer noch die Wahlpflicht zwischen zwei Kursen hat, und man gehört einer Fakultät an, dafür wirst du aber als Gymnasiallehrer mit den Fachwissenschaftlern in einen Kurs gepackt. Die Fachdidaktitk geht bei so einer Einstellung dabei natürlich unter, da die Professoren auch "nur" Fachwissenschaftler sind. Von der komplizierten Wechselphase vom Bachelor in den Master of Education will ich gar nicht mal anfangen. Ich kenne mehr als einen Fall, wo es dabei zum Verlust eines Semesters kam.
    Mir kams nur (etwas) durchgeplanter vor, das Zeug selbst ist natürlich im Prinzip das gleiche, was es vorher war... und das war, wie ich bereits erwähnt hab, ja nie sonderlich toll?
    Naja, ich werd kein Lehrer, daher kann ich nur davon berichten, dass generell die Lehramtis in meinen VL's meist "Extrawürste" bei der Planung haben, sei das nun Zulassung zur Klausur, Anmeldung zu was auch immer oder sonst was... meist müssen die auch fragen, eh sie dann 1-2Wochen später was dazu erfahren.

    Allgemein muss auf jedenfall was für das doch nicht grad als "Gut" angesehene Lehramt-Studium gemacht werden, das ist klar.

  3. #23

    Examinierter Senfautomat
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    Das mit dem Nachfragen nennt sich dann andere Studienordnung und wird mit dem BA nicht wirklich besser. Zwar studieren jetzt zwar alle Studenten nominell auf den gleichen Abschluss, in der Praxis jedoch ist der Bachelor aber in so kleine Einzelteile zerlegt worden, dass regelmäßig Nachfragen entstehen, wie dieser oder jene Studiengang nun seine Leistungen zu erbringen hat. Die meisten Professoren und Studenten verlieren bei sowas dann meist echt den Überblick. Im Zweifesfall kann diese Unkenntnis dann sogar dazu führen, dass eine Leistung trotz gegensätzlicher Aussage des Lehrenden nicht von den Prüfungsämtern anerkannt wird.

    Womit wir auch schon bei einem zweiten Punkt wären: Die sind nämlich notorisch überlastet durch die Umstellung, da nun alle Studenten nur noch ins BA-Sekretariat rennen. Auch werden Prüfungsergebnisse von anderen Unis heute noch weniger anerkannt als früher, was total gegen die Tendenz geht, die mit dem Bolognaprozess eigentlich erreicht werden sollte ("Man kann so einen Studiengang problemlos in allen Ländern Europas studieren.")

    Was gut gelungen ist bei der Umstellung ist jedoch, dass man durch die Umstellung von Anfang an weiß, welche Kurse und wie viele Kurse man belegen muss. Auch steht von Semesteranfang an fest in welchem Bereich die Module anrechenbar sind.

  4. #24
    Zitat Zitat von BIT Beitrag anzeigen
    Beamter ist nicht gleichzusetzen mit "unkünbar". In schweren Fällen (z. B. Amtsmissbrauch) können selbst Beamte gekündigt werden. In solchen Fällen kannst du eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Außerdem, so bescheuert es jetzt klingen mag, kommt den Staat sogar ein verbeamteter Lehrer günstiger zu stehen, als ein Nichtverbeamteter. Verbeamtete Lehrer werden nämlich nur für 41 Stunden die Woche bezahlt (NRW-Beamtentarif), während bei Nichtverbeamteten Überstunden bezahlt werden müssen sollten (Praxis sieht da ein wenig anders aus). Und die 41 Stunden sind schnell voll, das kannst du mir glauben.
    Ich hab doch gesagt, Lehrer werden zu schlecht Bezahlt, dass sehe ich genauso. Wenn jetzt Lehrer, die Bereit sind, zu Arbeiten und auch Motiviert sind, ihre Überstunden voll ausgezahlt bekommen: Super. Man sollte für die Arbeit, die man verrichtet, auch enstprechend belohnt werden. Und die, die nicht arbeiten wollen, kriegen dann auch nix.
    Dass Lehrer nicht komplett Unkündbar sind, und der Beamstenstatus einiges mehr Bedeutet, weiß ich schon, nur ist das dafür nicht relevant. Und Faulheit, mangelnde Motivation und Unterrichtsmethoden von vor dem Krieg sind keine Gründe für 'ne Kündigung, da ist das Problem.[/QUOTE]

  5. #25

    Examinierter Senfautomat
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    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Und Faulheit, mangelnde Motivation und Unterrichtsmethoden von vor dem Krieg sind keine Gründe für 'ne Kündigung, da ist das Problem.
    Eins vorweg: Es gibt keine veralteten Unterrichstmethoden, es gibt lediglich die falsche Umsetzung dieser Methoden. Beispielsweise wird in der Bundesrepublik ja heute gerne auf dem ach so schlechten Frontalunterricht herumgehackt. Diejenigen, die das tun verweisen dann immer auf PISA und die guten Ergebnisse aus Finnland. Schaut man sich die Tabelle dann allerdings etwas genauer an, so fällt auf, dass unter den Topnationen allerdings auch Japan zu finden ist. Dort ist ebenfalls der Frontalunterricht die gängigste Unterrichtsmethode. Es liegt also nicht immer an der Methode, sondern vielmehr an der Umsetzung. Setzt ein Lehrer diese gekonnt ein, so ist selbst der Frontalunterricht ergiebig. Allerdings muss man dabei auch beachten, dass er nicht für alle Zwecke einsetzbar ist.

  6. #26
    Ok, ich muss zu der Obrigen AUfzählung noch Mängel in der Ausbildung und persönliche Unfähigkeit der Lehrer hinzufügen. Ich bin sogar tatsächlich ein Fan des Frontalunterrichts, weil ich in meinen 13 Jahren Schule nur einem(!) Lehrer begegnet bin, der dieses morderne-klassen.diskussion-alle-miteinander, was scheinbar überall gelehrt wird (damit kommt zumindest die Refrendare immer an...) produktiv genutzt hat. Das andere Extrem waren Lehrer, die zu Beginn eine Leitfrage gestellt haben, und dann den rest der Stunde nichts mehr. Lief immer auf ne Diskussion von mir mit 2-3 anderen hinaus, die ich mir auch hätte sparen können. Bei Wikipedia hätte ich in dieser Zeit mehr gelernt.
    PRO mehr Frontalunterricht an den Schulen. Faktenwissen abspulen kann jeder. So lernt man zwar nie mehr, als man es durch lesen in einem Buch täte, aber immerhin meistens auch nicht weniger. Die schüler hier zulande sind zu mehr als 50% offensichtlich eh zu blöd, um aus einem Unterricht mit Geschprächen im Plenum einen Nutzen zu ziehen. (Zu sehen an den vielen Leuten, die in vielen Fächern ihre Note durch nicht vorhandene Beteiligung massiv verschlechtern. Dabei gibts zumindest in NRW, dank 50%-50% Reglung, was mündliche und schriftliche Noten angeht, diese praktisch ohne sich dafür irgendwie zu engagieren zu müssen)

    Du bist vermultich (angehender) Lehrer? Wie auch immer, du solltest mich nicht immer an einzelnen (falsch) Aussagen festnageln, natürlich gibt es mannigfaltige Probleme im Deutschen Schulsystem, die man nicht auf ein paar wenige Punkte beschränken, wie ich das mit meinen oberflächlichen und verallgemeinernden Aussagen getan habe. Diese alle aufzuzählen, nur um meine Meinung von der Notwendigkeit von Wettbewerb und Kontrollinstanzen beim Schulunterricht hervorzuheben, hielt/halte ich jedoch nicht für notwendig.

  7. #27

    Examinierter Senfautomat
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    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Du bist vermultich (angehender) Lehrer? Wie auch immer, du solltest mich nicht immer an einzelnen (falsch) Aussagen festnageln, natürlich gibt es mannigfaltige Probleme im Deutschen Schulsystem, die man nicht auf ein paar wenige Punkte beschränken, wie ich das mit meinen oberflächlichen und verallgemeinernden Aussagen getan habe. Diese alle aufzuzählen, nur um meine Meinung von der Notwendigkeit von Wettbewerb und Kontrollinstanzen beim Schulunterricht hervorzuheben, hielt/halte ich jedoch nicht für notwendig.
    Was den Punkt Lehrer angeht: Da hast du natürlich Recht. Ich bin allerdings noch knapp ein Jahr entfernt vom Master of Education/ Ersten Staatsexamen. Im Übrigen liegst du mit deinen Aussagen überhaupt nicht so falsch wie vielleicht durch die Diskussion der Eindruck entstand. Auch deine Positionen werden durchaus in der aktuellen Bildungspolitik vertreten. Letzten Freitag gab es zu dem Thema sogar einen Beitrag in der ZDF-Sendung "aspekte", in der sich einer meiner Professoren zu dem Thema geäußert hat.

    Ich wollte dich mit deiner Meinung keinesfalls diskreditieren, falls dieser Eindruck enstanden sein sollte. Was unsere kleine Diskussion allerdings aufzeigt, ist die aktuelle Diskussion innnerhalb der Bildungspolitik, in der einige schöne Grabenkämpfe ausgetragen werden. Das sieht man selbst schon an unserer Uni, wo zwischen den einzelnen AGs praktisch ein dauerhafter Disput zwischen den einzelnen Lehrenden herrscht. Was ich allerdings herausstellen wollte, ist meine persönliche Meinung zu dem Thema, das in den nächsten Tagen bestimmt wieder zusätzlichen Auftrieb erhält, wenn die nächste PISA-Studie veröffentlicht wird.

    Ich finde dabei konträre Meinungen sogar gut. Würde es nur eine einzige herrschende Meinung geben, käme es zu keinerlei Fortschritt. Das unser Bildungssystem an vielerlei Stellen mit Sicherheit nicht optimal ist, bestreitet niemand. In letzter Zeit wurden innerhalb der Schulentwicklung auch viele Schritte gemacht (Zentralabitur, G8-Verkürzung, Umstellung der Studiengänge etc.), bei denen ich manchmal keinen wirklichen Nutzen sehe, sondern vielmehr einen enormen "Rattenschwanz" von Problemen, die dieser Prozess hinter sich her zieht. Meiner Meinung nach werden die Reformen auch zu schnell hintereinander weg durchgeführt, ohne erst einmal die Auswirkungen der ersten Stufe abzuwarten.

    Um es noch einmal klar zu machen: Ich wollte deine Meinung keinesfalls herabwerten oder nur bestimmte Aspekte hervorheben. Sollte dieser Eindruck aufgekommen sein, so bedauere ich dies zutiefst. Das Thema geht mir nur sehr nahe, von daher habe ich mich sehr über eine Diskussion gefreut.

  8. #28
    Zitat Zitat
    Beamter ist nicht gleichzusetzen mit "unkünbar". In schweren Fällen (z. B. Amtsmissbrauch) können selbst Beamte gekündigt werden. In solchen Fällen kannst du eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen.
    Dienstaufsichtbeschwerde? Sowas habe ich noch nie in meinem Leben gehört und ich zweifel jetzt schon an eine Wirkung, da die ganzen Staatsbediensteten sowie unter einer Decke stecken. Wie schon teilweise richtig gedeutet wurde kann man auch nicht alle Lehrer unter einem Kamm scheren weil es da auch welche gibt, die mehr tun als sie müssen. Das mit dem Beamtenstatus sehe ich nur kritisch bei denen, die das missbrauchen. Bestes Beispiel ist ein Lehrer, der ein halbes Jahr überhaupt nicht zur Schule kam weil er kein Bock mehr hatte und in diesem halben Jahr seinen Lohn weiter fort bezahlt bekam. Vorallem war da das Unglaubliche, dass er uns das vorher so gesagt hatte und die Schulleitung das auch anscheinend wusste. Ein anderer Fall, von dem ich aber nur gehört habe war ein Lehrer, der seine Schülerin sexuell belästigt hatte und mit hohem gerichtlichen Aufwand von Seitens der Eltern einfach nur auf einer anderen Schule versetzt wurde. Dort hatte er sogar mit seinen Methoden weitergemacht.

    Wenn man das keinen Amtsmissbrauch nennen darf dann weiß ich auch nicht mehr wie weit ein Lehrer noch gehen darf um nicht gekündigt zu werden. Am Besten wäre da entweder die Regelung des Beamtenstatus für alle Beamten zu ändern, was aber gesetzlich nicht möglich ist, oder den Beamtenstatus endgültig abzuschaffen wobei die schon verbeamteten Menschen den aber nicht verlieren.

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