Glaub' mir: Mit dem Bachelor wird überhaupt nichts einfacher! Ich spreche da aus eigener Erfahrung.Zwar werden einem die Stundempläne im Prinzip schon vorgegeben, wobei man natürlich immer noch die Wahlpflicht zwischen zwei Kursen hat, und man gehört einer Fakultät an, dafür wirst du aber als Gymnasiallehrer mit den Fachwissenschaftlern in einen Kurs gepackt. Die Fachdidaktitk geht bei so einer Einstellung dabei natürlich unter, da die Professoren auch "nur" Fachwissenschaftler sind. Von der komplizierten Wechselphase vom Bachelor in den Master of Education will ich gar nicht mal anfangen. Ich kenne mehr als einen Fall, wo es dabei zum Verlust eines Semesters kam.
Beamter ist nicht gleichzusetzen mit "unkünbar". In schweren Fällen (z. B. Amtsmissbrauch) können selbst Beamte gekündigt werden. In solchen Fällen kannst du eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Außerdem, so bescheuert es jetzt klingen mag, kommt den Staat sogar ein verbeamteter Lehrer günstiger zu stehen, als ein Nichtverbeamteter. Verbeamtete Lehrer werden nämlich nur für 41 Stunden die Woche bezahlt (NRW-Beamtentarif), während bei Nichtverbeamteten Überstunden bezahlt werdenmüssensollten (Praxis sieht da ein wenig anders aus). Und die 41 Stunden sind schnell voll, das kannst du mir glauben.
Was das Motivationsproblem einiger Lehrer angeht: Leider gibt es diese Ausnahmen. Das habe ich selbst auch als Schüler alles erlebt. Wechselt man allerdings einmal die Perspektive, dann sieht man auch, wie viele Lehrer sich tagtäglich den Ar*** aufreißen, um etwas für die Schüler zu tun. Das geht teilweise sogar so weit, dass sie den Eltern noch um drei Uhr nachts wegen des Schichtbetriebs zur Verfügung stehen.
Die "Türklinkenpädagogen", wie du sie beschrieben hast, sind allerdings die Ausnahme.