Moin Taverne
Nach anfänglicher Informationsflaute, zeichnet sich ein Sieg Obamas nun immer deutlicher ab. Selbst Florida scheint heuer demokratisch zu wählen.
Ich gebe dir recht in der Hinsicht, dass Bush keiner dummer Mensch ist. Er ist durchschnittlich, das ist das Problem. Er war dem Amt nicht gewachsen, genau das ist der Punkt. Ob er symphatisch ist oder nicht, lasse ich aussen vor. Zum einen könnte ich das zuwenig beurteilen, ich kann nur beurteilen wie er gegen Aussen wirkt, in erster Linie als Politiker und nicht als Mensch. Zum anderen ist so eine Einschätzung immer relativ und subjektiv. Wie er (bzw. sein Team) McCain 2000 diffamiert hat, lässt nicht gerade auf einen fairen Menschen schliessen. Mag sein, dass er schon damals ein Instrument war, wie wahrscheinlich auch als Präsident. Dazu kam dann noch sein Unvermögen.
Und soweit ich btw. informiert bin, kann man nur Präsident werden, wenn man auf amerikanischen Boden geboren ist. Schwarzenegger könnte für dieses Amt nicht kandidieren.
Den Fehler würde ich in erster Linie nicht beim Volk suchen. Erstens ist es ein wenig vermessen zu sagen, dass das Volk Schuld an dem letzten Präsidenten hat (schliesslich hatte Gore rund eine halbe Million Stimmen mehr als Bush), ihr eigenes System hat ihnen das eingebrockt. Die Elektoren sind wichtiger, als der eigentliche Proporz. Der normale Bürger wird sich nicht so sehr mit Politik ausseinandersetzen, und der finale Kandidat für den Endkampf wird sowieso durch die Delegierten erkoren. Also haben die Bürger nur die "entweder-oder" Wahl. Zwei Kandidaten, von denen sie sich vielleicht keinen davon gewünscht hätten. Nun wählt man entweder nach Ideologie, Person oder Sachpolitik. Danach gibts die übliche Wahlpropaganda, die sowieso weit ab ab von irgendwelcher Objektivität ist, sowie die (leeren) Versprechungen. Vielleicht findet sich bei den Stimmzetteln noch eine kurze, objektive Information über beide Kandidaten (keine Ahnung wies in Amerika ist) und das ist alles. Dank dem Internet (das zudem auch erheblich zu der Popularität des aktuellen Wahklampfes beitrug) ist es schon sehr viel einfacher, sich schnell einen Überblick über den Lebenslauf und Karriere eines Politiker einzuholen, aber auch da muss man wieder filtern können. Und ob ein Präsident gut oder schlecht ist, merkt man meistens erst in der Amtsperiode. Es kann ja auch sein, dass der Präsident ein guter Senator war, aber nicht fähig für das Amt des Präsidenten ist. Ausserdem gab es viele Präsidenten, die noch keine grosse Erfahrung aufwiesen, bei den Amis zählen halt andere Werte. Und teilweise werden dann auch Amtsperioden im Nachhinein ziemlich beschönigt, oder anders wiedergegeben. Scheint allgemein ein geschichtliches Problem zu sein.
Er wusste, was er tat, indem er sie zu seinen Ministern machte. Diese Leute waren zweifelsfrei erfahren und kompetent. Dennoch haben sie versagt.Zitat von Olman
So, geh wieder weiter schauen. Habe zwar irgendwie so das dumpfe Gefühl, dass ich in ein paar Stunden schon wieder geweckt werde, aber was solls. Müde bin ich im Moment noch nicht.