Naja, die Ablehnung ist einfach irgendwo Instinkt + gesellschaftliche Moralvorstellungen, die man halt so das Leben über in den Kopf gehämmert bekommt. Ich würd mir auch nur sehr ungern einen Film über Schwule oder einen Nazipropagandafilm angucken, da sträubt sich einfach alles in mir gegen, ohne dass es rationale Gründe dafür gäbe.
Das gilt übrigens nicht nur bei (pseudo)tabu-Themen, ich kann mir auch kaum Screwball-Komödien angucken, wenn der Protagonist ständig nur idiotische Scheiße baut und dafür auf die Fresse kriegt, tut mir das genau so sehr weh.
Muss mir dann immer konstant sagen "es sind andere Leute", um nicht rauszurennen.
Den Film werd ich mir aber nicht angucken, weil meiner Mutter das Buch gefallen hat, und das ist fast immer ein schlechtes Omen. Außerdem interessiert mich weder das Thema "besondere Beziehung", noch das Thema "Nazischuld" besonders auffällig.
Ich finde, es ist immer eine Frage der Darstellung und vor allem des Kontexts. Man kann äußerst ansprechende Sexszenen machen, und auch die dreckigste Sexszene findet irgendwo eine Geschichte, in die sie reinpasst.Zitat
Aber in der Lesepraxis sind meiner Erfahrung nach Sexszenen meistens nur drin, weil es Sexszenen sind, und weil der Autor Sexszenen haben wollte. Denn wichtig für das Erzählte (oder für die Atmosphäre) ist so eine explizite Beschreibung nur äußerst selten. Hab schon mehr Bücher gelesen, deren Atmosphäre dadurch komplett den Bach runtergegangen ist, als welche, denen es was gebracht hätte.
Also nicht aus der Literatur ausschließen, aber sehr kritisch in Frage stellen. So wie es etwa bei Kloszenen schon länger gang und gebe ist, die kann man an zwei Händen abzählen.Ist halt was Intimes, und das sollte nur verwendet werden, wenn es passt, sonst wird es trivial und verliert seine Wirkung.






Ist halt was Intimes, und das sollte nur verwendet werden, wenn es passt, sonst wird es trivial und verliert seine Wirkung.
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