Komme frisch aus dem Kino, in dem ich eben ,,Der Vorleser'' gesehen habe.
Tja, was soll ich sagen? Der Film hat bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Positiv finde ich einerseits die Nähe zum Buch (auch wenn hier und da was fehlt, was zu erwarten war) und die wirklich tolle schauspielerische Leistung. Es ist ein recht stiller, melancholischer Film. Dennoch fehlt ihm was. Leider Gottes kann er nicht dieses Gefühl auslösen, das man beim Lesen des Buches hat. Der Film selbst geht einem nicht so nahe.
Dennoch eine recht gelungene Buchadaption, die wohl vor allem denen zu empfehlen ist, die das Buch nicht kennen.
habe den film noch nicht gesehen, aber freue mich darauf...war das erste buch bei dem ich am tränen vergossen habe, weil ...ja ging nicht anders.
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Studienstand: Abgeschlossen! Yeah!
momentane Lieblingsmusik: Burberry acoustic
Manchmal muss man Menschen, die man liebt, loslassen, auch wenn es schmerzt.
Now Reading: Simon Beckett - Leichenblässe
Now Playing: FF5 (AP sammeln), FF12 (eigentlich nur noch gegenstände für waffen sammeln...irgendwie ein ödes spiel...), und FF3 (nahezu fertig, noch knapp ne stunde...), FF12 Revenant Wings
Ja, als ich festgestellt habe, dass es nur wieder ein blöder Nazischinken war, sind mir auch beinahe die Tränen gekommen...
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okay, du magst es als blöden nazischinken sehen, deswegen hast du es wahrscheinlich nicht zu ende gelesen. und nazischinken (wie du sie so schön bezeichnest) gehören einerseits aufgrund usnerer geschichte zu uns und es gibt wirklich gute zu diesem thema. natürlich muss ich eingestehen, dass dieses thema ausgelatscht ist und es unmengen an schlechter belletristik in diesem bereich gibt, aber der vorleser gehört nun wirklich nicht dazu, weil das nur der background in dem plot ist....wie du vielleicht festgestellt haben solltest...
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Ich vermute mal stark, das die Sexszenen geschnitten werden.
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Nope, wurden sie nicht, sind dafür ja auch viel zu wichtig für die Geschichte. Wirklich viel sehen tut man aber so oder so nicht, alles ganz dezent -_^
ja, ziemlich sicher - okay, ungefähr 90% hab ich wieder verdrängt (ebenso wie von der scheiß-blechtrommel). aber mir gefiel das buch halt nicht, weil ich es für gescheiterten porno und von schicksalsschlägen geschwängerte schnulze halte. klar, dass die frau kz-aufseherin war und der gerichtsprozess und was halt alles danach kommt ist nicht lustig und es ist auch wichtig, darüber bücher zu schreiben und zu lesen. aber ich fand das buch halt aus gründen der moral (und weil es langweilig geschrieben war) doppelplusungeil. ich meine: ER IST 15?! sie ist fast 40! nichts gegen beziehungen zwischen jünger und älter aber das ist irgendwie ne ecke zu krass für meinen geschmack.
hm schauspielerisch top notch.. wenn jemand filme schaut um gute schauspieler zu sehen, der wird nicht enttäuscht, wenn jemand filme schaut um explosionen und new-age-shit zu sehen, der wird enttäuscht.
dies ist bei weitem kein ausgezeichnetter film, und ich hättem ir auch sehr gewünscht wenn reader mit wrestler plätze getauscht hätten in der best-movie-oscar kategorie, aber schauspielerisch ist an diesem film absolut nix falsch. es ist ähnlich wie doubt. acting yay, story nay. das vermischt sich dann in etwas das man eigendlich gut schauen kann, depending on viewing commodities.
ich meine nichtmal nur kate winslet die obviosly top war, für ralph fiennes war es auch ein erfolgreiches jahr, nach seiner astreinen rolle in in bruges, jetzt mit dem genauen gegenteil in reader aufzufallen. der mann kann schauspielern!
anschauen kann man sich den jedenfalls definitiv, sehe nix was dagegen spricht, außer man ist jemand der bei allen kontroversen themen wegschaut, und tut nicht so als seit ihr teil dieser konservativen bewegung, ihr seids nicht.
aber ich fand das buch halt aus gründen der moral (und weil es langweilig geschrieben war) doppelplusungeil. ich meine: ER IST 15?! sie ist fast 40! nichts gegen beziehungen zwischen jünger und älter aber das ist irgendwie ne ecke zu krass für meinen geschmack.
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Mh, mag sein, dass so ein Unterschied für deinen Geschmack zu krass ist. Aber in dieser Geschichte ist es so, und es ist eben einfach nur eine Geschichte. Warum kann man das nicht so akzeptieren, als erfundene Geschichte, wenn es doch absolut nix mit dir zu tun hat?
Und was hat das mit Moral zu tun? K, will eigtl keine Diskussion über Moral anstoßen. Aber würd mich echt interessieren, was diesen Altersunterschied so abartig und unmoralisch macht. Es sind 2 Menschen im geschlechtsreifen Alter, zugegebenermaßen ist der Unterschied aber so groß, dass er nicht unbedingt salonfähig ist. Aber deswegen die ganze Geschichte verurteilen..
Afaik gibts btw viele Kerle, die in dem Alter gerne mal ihre Lehrerin in der Kiste haben wollen. Junge steht auf reife Frau, so ungewöhnlich ist das nicht, nur dass es halt normal bei ner Schwärmerei bleibt.
Naja, will dich nicht anmachen. Finde das Buch einfach insgesamt gut, einerseits wegen dem wirklich ungewöhnlichen Altersunterschied und den Problemen, die daraus resultieren, außerdem
Ich seh also in dem Buch sehr viel mehr als einen "gescheiterten Porno" und eine Schnulze, einfach weil das nur eine perspektive des Gesamten ist.
Und ich finds weiter wegen der Schuldfrage (KZ und so) interessant, und das ist imo wirklich eine moralische Frage, wo man länger drüber diskutieren kann,
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Tun die meisten nur leider nicht. Die allermeisten Leute, die ich kenne, würden genauso reagieren wie der eine Kerl aus der Jura-Vorlesung(?). Wütend werden, weil das doch alles scheiße ist, und man die gefälligst alle hinrichten soll, egal was der Prozess ergibt. Waren ja böse Nazi-Mörder-Verbrecher-Schweine, die kein Recht zu leben haben
Zitat
im Gegensatz zum Altersunterschied, wo es einfach nur eine Sache des eigenen Geschmacks ist.
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Ist doch ein alter Hut, und sollte 2009 eigentlich niemanden mehr Schocken
Spätestens seid Harold & Maude.
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cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise
Naja, die Ablehnung ist einfach irgendwo Instinkt + gesellschaftliche Moralvorstellungen, die man halt so das Leben über in den Kopf gehämmert bekommt. Ich würd mir auch nur sehr ungern einen Film über Schwule oder einen Nazipropagandafilm angucken, da sträubt sich einfach alles in mir gegen, ohne dass es rationale Gründe dafür gäbe.
Das gilt übrigens nicht nur bei (pseudo)tabu-Themen, ich kann mir auch kaum Screwball-Komödien angucken, wenn der Protagonist ständig nur idiotische Scheiße baut und dafür auf die Fresse kriegt, tut mir das genau so sehr weh.
Muss mir dann immer konstant sagen "es sind andere Leute", um nicht rauszurennen.
Den Film werd ich mir aber nicht angucken, weil meiner Mutter das Buch gefallen hat, und das ist fast immer ein schlechtes Omen. Außerdem interessiert mich weder das Thema "besondere Beziehung", noch das Thema "Nazischuld" besonders auffällig.
Zitat
ICH lese viel und da ist mir wirklich schon ganz anderes untergekommen. Besonders in historischen Romanen erlebt man sehr detailliert lockere Vergewaltigungen oder manchmal sogar auch freiwilligen Sex. Und es handelt sich um Bücher, die man ausserhalb der Erotikecke im Buchladen findet. Sex gehört zum Mensch, warum also aus der Literatur ausschliessen als abartig oder sowas?
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Ich finde, es ist immer eine Frage der Darstellung und vor allem des Kontexts. Man kann äußerst ansprechende Sexszenen machen, und auch die dreckigste Sexszene findet irgendwo eine Geschichte, in die sie reinpasst. Aber in der Lesepraxis sind meiner Erfahrung nach Sexszenen meistens nur drin, weil es Sexszenen sind, und weil der Autor Sexszenen haben wollte. Denn wichtig für das Erzählte (oder für die Atmosphäre) ist so eine explizite Beschreibung nur äußerst selten. Hab schon mehr Bücher gelesen, deren Atmosphäre dadurch komplett den Bach runtergegangen ist, als welche, denen es was gebracht hätte.
Also nicht aus der Literatur ausschließen, aber sehr kritisch in Frage stellen. So wie es etwa bei Kloszenen schon länger gang und gebe ist, die kann man an zwei Händen abzählen. Ist halt was Intimes, und das sollte nur verwendet werden, wenn es passt, sonst wird es trivial und verliert seine Wirkung.
So wie es etwa bei Kloszenen schon länger gang und gebe ist, die kann man an zwei Händen abzählen. Ist halt was Intimes, und das sollte nur verwendet werden, wenn es passt, sonst wird es trivial und verliert seine Wirkung.
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oder sie werden als beschissenes buch zum größten hype des jahres 2008 - feuchtgebiete...
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Manchmal muss man Menschen, die man liebt, loslassen, auch wenn es schmerzt.
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Now Playing: FF5 (AP sammeln), FF12 (eigentlich nur noch gegenstände für waffen sammeln...irgendwie ein ödes spiel...), und FF3 (nahezu fertig, noch knapp ne stunde...), FF12 Revenant Wings
Aber in der Lesepraxis sind meiner Erfahrung nach Sexszenen meistens nur drin, weil es Sexszenen sind, und weil der Autor Sexszenen haben wollte. Denn wichtig für das Erzählte (oder für die Atmosphäre) ist so eine explizite Beschreibung nur äußerst selten. Hab schon mehr Bücher gelesen, deren Atmosphäre dadurch komplett den Bach runtergegangen ist, als welche, denen es was gebracht hätte.
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In Der Vorleser hat es aber gepasst und war wie schon gesagt wichtig für die Geschichte. Der Leser bzw. Zuschauer könnte sonst nicht die Bedeutung nachvollziehen, die Hanna in Michaels Leben gehabt hat. Wenn man das in zwei Sätzen nebenbei erwähnt, ist es schon etwas völlig anderes, als wenn man in gewisser Weise "dabei gewesen" ist. Ohne die Sexszene würde die ganze Handlung imho nicht mehr richtig funktionieren oder zumindest sehr viel schwerer nachvollziehbar sein.
Und ich finde es auch irgendwie bescheuert, Der Vorleser einen Softporno oder ähnliches zu nennen, bloß weil eine einzige Szene explizit geschildert wird. Wie hier bereits erwähnt wurde, da gibt es noch ganz andere Literatur.
Hmmm, habe das Buch nicht gelesen, hatte es auch nicht in der Schule, aber am Dienstag hat es sich ergeben, dass ein paar Freunde und ich uns den Film angeschaut haben.
Keine Ahnung, wie das Buch war, aber der Film war ok, nicht mehr und nicht weniger. Kate Winslet war sehr gut in ihrer Rolle und ich fand sie abstoßend, sie hat also einen guten Job gemacht. David Kross fand ich auch sehr gut, hat mir wirklich gefallen, wie er diesen Jungen gespielt hat. Ralph Fiennes mag ich seit Schindlers Liste sehr gerne und hier hat er auch eine gute Arbeit geleistet.
Die Schauspieler waren also ganz gut insgesamt.
Der Film an sich war eben aber irgendwie doch nur ganz ok, irgendetwas hat gefehlt und ja, es war wieder eine Nazigeschichte...
Ich denke, wenn man das Buch gelesen hat, muss man sich den Film nicht noch geben, Bücher finde ich meistens sowieso besser als die Filme und bei diesem Film verpasst man bis auf eine nackte Kate Winslet nichts besonderes, wenn man ihn nicht sieht.