@soul griever

du traust den menschen viel verstand und objektivität zu, wie es scheint.
ich finde das gut, solange es eine abstrakte vorstellung bleibt.
ich hoffe nur, in der realität wirst du nicht enttäuscht.


aber ich habe noch eine frage dazu:
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So etwas betrifft den Wähler meist nicht persönlich weswegen er oberflächlich abstimmt.
findest du es okay, wenn jemand, den es persönlich nicht betrifft, oberflächlich für IRGENDETWAS abstimmt, das ANDERE MENSCHEN persönlich betrifft?

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Außerdem betrifft das nur die die schon vorher keine Meinung zu dem zur Abstimmung befindlichen Thema hatten also nur auf einen kleineren Teil.
klar, vorgefasste meinungen sind auch besser als jene, die man später anhand von verschiedenen informationen bildet....



ich wollte noch etwas hinzufügen, zu der tatsache, dass ich meinen nachbarn weniger vertraue als den werten politikern:

herr und frau gutmensch würden sofort wieder hexen, juden, schwule, schwarze, ausländer oder was-weiß-ich-wen denunzieren, wenn ihnen dafür jemand z.B. einen besseren arbeitsplatz verspräche.

was ist gefährlicher als eine menschenmasse, die "JA!" brüllt, wenn ihnen irgendein hansl die frage "wollt ihr den totalen krieg?" entgegenschreit?
lieber eine handvoll mehr oder minder gefährlicher idioten an der demokratischen macht, als millionen gefährlicher idioten.

als ich unlängst einen artikel über denunzierung von mitbürgern im dritten reich las, hätte ich kotzen können, so schlecht ist mir dabei geworden.

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Oder werden die Bürger zu sehr von den Medien, Parteien, etc. beeinflusst, um sich eine eigene Meinung bilden zu können?
"beinflussung" ist nicht gleich beinflussung.
wenn du dir immer nur die gleichen medien reinziehst, wirst du vermutlich irgendwann deren feindbilder annehmen, deren meinungen in dich aufnehmen.
wenn du aber ein breiteres spektrum an medien nutzt, also auch ein weiteres spektrum an meinungen hörst, kannst du deine eigene meinung bilden, weil du eben nicht einseitig beinflusst wirst.

von parteien selbst kann man nicht beinflusst werden, denn die sind selbst von den medien abhängig. wird eine partei z.B. von einer bekannten zeitung ständig nur ignoriert, dringt deren forderungen nie an die ohren der bevölkerung, folglich werden ihre chancen gehört und gewählt zu werden stetig geringer.

wer sich beeinflussen lässt, ist meistens selber schuld, weil schlicht zu faul sich zu informieren. Peter Bamm sagte:
In der Demokratie darf jeder sagen, was er denkt - auch wenn er gar nicht denken kann. (etwas hart ausgedrückt)
und das trifft auf einen weiten teil der bevölkerung zu.

aber: demokratie bedeutet auch, sich mit dieser tatsache auseinander zu setzen und es selbst richtig zu machen/ richtig machen zu wollen. wir tragen schließlich und endlich alle selbst die folgen unserer entscheidungen -und in der demokratie eben auch die der entscheidungen anderer.
wir können uns vor dieser verantwortung weder drücken, noch können wir sagen "ICH wollte das ja nicht" (nun, wir können es sagen, aber es würde nichts bringen).

man kann es auch sagen,wie es heinrich mann ausdrückte:
Demokratie ist die Anerkennung, daß wir, sozial genommen, alle füreinander verantwortlich sind.
oder:
In der Diktatur sind wenige schuld. In der Demokratie alle.(Werner Mitsch)


zum schluss aber das beste und passenste zitat über die gute, schlechte, junge und alte demokratie:



Demokratie ist wie Sex. Ist sie gut, ist sie sehr gut. Ist sie nicht so gut, ist sie immer noch ganz gut.
(John Kenneth Galbraith)