also....
in österreich gibt es auch ein paar mittel, das volk in die politik einzubeziehen (abgesehen von den wahlen).
1. volksbefragung: das volk wird zu einem bestimmten thema befragt, das ergebnis ist für die politiker allerdings nicht zwingend.
2. volksbegehren: eine (politische) gruppe bringt ein thema zu papier bzw. wirbt für etwas (anti-atom, frauenrechte, etc.) und das volk kann unterschreiben. ab einer bestimmten anzahl von stimmen muss das thema dann im parlament behandelt werden.
3. volksabstimmung: das wort des volkes ist in diesem fall gesetz.
prinzipiell braucht ein land 100 % demokratie, sonst geht gar nichts. zumindest ist das meine meinung.
es kommt aber darauf an, was du darunter verstehen willst. in den stadtstaaten griechenlands und roms hatte jeder bürger eine stimme, weil schließlich nicht so viele bürger da waren.
aber wie soll das heute gehen?
also wählen wir volksvertreter. und ganz ehrlich: jedes land hat die vertreter, die es verdient (jedenfalls in westlich-demokratisierten staaten).
so, wie viele rechte soll der bürger also bekommen?
er hat das recht, seine volksvertreter zu wählen. wird er dabei überstimmt, heißt das nicht, dass er kein recht bekommen hätte, sondern bloß, dass auch andere ihres in anspruch genommen haben (in diesem fall zu seinen ungunsten).
soll der bürger aber das recht haben, über wichtige themen wie einbürgerung abzustimmen?
NEIN!
dafür haben wir schließlich unsere volksvertreter, bzw. unsere gesetze und unsere verfassung.
und JA, die menschen sind viel zusehr von vorurteilen geleitet, um objektiv in solchen fällen zu sein.
ich möchte nicht sagen, was ich von der schweitzer politik halte, weil ich damit vielleicht jemandem zu nahe treten würde.
prinzipiell halte ich eine ausgebautere demokratie wie in der schweitz zwar für sinnvoll, aber nicht, solange sich menschen mehr von medien-propaganda als von ihrem klaren verstand leiten lassen.
zur einwanderungsproblematik habe ich kürzlich einen artikel gelesen, der sich aber leider nur auf deutschland bezieht (obwohl es in österreich auch ähnlich ist). ein kleiner auszug:
"Die wachsende Emigrationsschar führt im Saldo zu einer immer schwächeren Zuwanderung, 2002 waren es nur noch 235.000 Menschen. Zu wenig, meint der Freiburger Migrationsforscher Dieter Oberndörfer: 'Die Zahl der Zuwanderer liegt seit Jahren weit unter unserem demographischen Bedarf'.
Immigration täte dringend Not. Ein moderneres Zuwanderungsrecht aber wird von der ..... blockiert. Bislang suchte Deutschland seine Flüchtlinge und Asylbewerber möglichst zügig wieder loszuwerden. Von den etwa 345.000 Bosniern etwa, die Mitte der neunziger Jahre kamen, blieben nur wenige.
Absurd: Über 50.000 von ihnen suchten anderswo ihr Glück, wo sie willkommener sind und zum Wachstum beitragen dürfen, zumeist in den USA. 'Dieses System,' meint Harald Lederer vom Europäischen Forum für Migrationsstudien in Bamberg, 'können wir uns nicht länger leisten.'"
so die ungefähre realität.
aber jetzt mal ehrlich: wie viele von uns wissen das schon? und wie viele von uns hätten bei "JA" zu einer stärkeren (aber gleichzeitig gewissenhafteren) zuwanderung gesagt, wo sich schon unsere Politiker so furchtbar schwer tun?
das ist ja noch so ein grund:
die leute sind ja so furchtbar informationsfaul.
und du kannst niemanden zwingend über etwas befragen, von dem er keine ahnung hat.
bzw. es ist ja nicht so, als würden die leute vor sich selbst zugeben würden, dass sie keine ahnung haben.
lieber stimmen sie halt für irgendetwas ab.
und das fände ich schon etwas pervers, ehrlich.