Hier kommt jetzt mein versprochener Thread:

In den meisten demokratischen Ländern können die Bürger nach Ablauf der Amtsperioden neue Parlamentarier wählen (oder sich wählen lassen). Dann war's dies für eine bestimmte Zeit und die Regierung entscheidet alles andere.
Einzige Möglichkeit, etwas in der Politik ändern zu wollen ist, dass man dann bei den nächsten Wahlen jemand anderen zu wählen. Ansonsten können höchstens nur sehr wichtige Personen (z.B. aus der Wirtschaft) in der Regierung Einfluss bekommen.

Wie viele wissen, werden die Schweizer mehrmals im Jahr zu den Urnen gerufen. Nicht nur, um ihre Volksvertreter zu wählen, sondern auch um für oder gegen bestimmte Vorlagen (z.B. UNO- oder EU-Betritt) abzustimmen.
Die Rechte sind hauptsächlich:
1. Volkinitiative: Ein Bürger schlägt etwas vor (z.B. EU-Betritt), welches dann das Volk entscheidet. (Eine Anzahl Unterschriften muss gesammelt werden, um zu beweisen, dass der Vorschlag eine Chance hat)
2. Referendum: Das Parlament hat etwas entschieden z.B. Gesundheitsreform), aber dass Volk entscheidet schlussendlich an der Urne
3. Alle internationalen Verträge (Handelsverträge, UNO-Beitritt, etc.)

Auf Gemeinde-Ebene wird zudem noch folgendes agestimt:
1. Budget (wird eine Steuererhöhung vorgeschlagen, wird natürlich abgelehnt)
2. Einbürgerungen (in eher konservativen Gemeinden)

Und hier sieht man bereits die Problematik:

1. Ich war sehr erfreut (ist kein Geheimnis!), dass das Bundesgericht endlich entschieden hat, dass das Volk zukünftig NICHT mehr über Einbürgerungen abstimmen darf.
Den Eingürgerungen wurde meist wegen der Nationalität zugestimmt bzw. abgelehnt und nicht aufgrund der Person selbst (kann noch auf Wunsch mit Beispielen kommen, aber hier wäre sonst der Beitrag zu lang)

2. Wie ihr vermuten könnt (oder bereits wisst), kommt laufend Stimm-Material in den Briefkasten. Gestern wurde wieder eine Studie veröffentlicht (Beispiel folgt auf Wunsch), dass das Volk eigentlich mehrheitlich das Gegenteil will als es bei der Urne entschieden hat.

Und hier die langersehnten Fragen:

Wie viele politsche Rechte sollte der Bürger bekommen?
Sind Initiativ- und Referendums-Rechte sinnvoll?
Oder werden die Bürger zu sehr von den Medien, Parteien, etc. beeinflusst, um sich eine eigene Meinung bilden zu können?
Wird an der Urne mehr nach Vorurteilen (Einbürgerungen) abgestimmt oder nach gesundem Menschenverstand?
Oder sollte man es in der Schweiz ganz lassen und die Bürger wählen dann nur noch die Abgeordneten wie in anderen Ländern?

btw. Wenn im Thread wegen der Einbürgerungsfrage irgendwelche fremdenfeindliche oder andere niveau- und gehaltlose Ausseinandersetzungen gepostet werden, zögere ich nicht, den Thread zu schliessen. Also bleibt sachlich!