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Kapelle Petra - Stadtranderholung

Kapelle Petra - Stadtranderholung
Jahr: 2008
Genre: Indie
Heute hatte ich um fünf Uhr Schulschluss und war um halb sechs am Hamburger Hauptbahnhof. Bis mein Zug nach Hause fuhr war es noch eine Dreiviertelstunde. Das Wetter war scheiße und Geld, um mir irgendwo etwas zu essen zu kaufen hatte ich auch keins mehr. Ich entschied mich, zum Zeitvertrieb zu Saturn zu gehen. Oberstes Stockwerk, wo die CDs sind, mal sehen, was man so Probe hören kann.
Ich war sehr überrascht, in den Regalen dort tatsächlich auf eine CD von Kapelle Petra zu stoßen. Diese großartige Band ist nämlich leider viel zu unbekannt. Dabei haben sie mit Ohrwürmern wie „Bademodenmann“, „Wo ich gern mal wär“ und „Geburtstag“ schon Ohrwürmer geschaffen, die jeder Mensch kennen sollte (wer Interesse an selbigen hat, sehe sich mal die MySpace Seite der Jungs an) und liefern eine Live Show, die nicht umsonst bei jenen, die diesen Geheimtipp kennen absoluten Kultstatus genießt.
Das aktuelle Album, mir bisher völlig unbekannt, stand da also herum. Nichts wie reingehört. Und, meine Güte, ich kann kaum beschreiben, wie sehr mich allein die hörbaren Ausschnitte umgehauen haben. Ich habe meine komplette restliche Zeit damit verbracht, da herum zu stehen und immer und immer wieder dieselben Refrains zu hören. Die Augen zu und in diesen Melodien versunken, über diese Textfetzen gelacht, einfach nur begeistert gewesen. Nichts wie gekauft die Scheibe und ab zum Zug. Nie habe ich mich mehr geärgert, keinen Discman mehr zu besitzen.
Zu Hause dann mit aufgeregt zitternden Händen den Silberling in die Anlage, aufgedreht, aufs Bett gelegt und los!
„Curly-Sue ist doch kein Name für ein Kind aus Gelsenkirchen“ heißt der Ohrwurm von einem Opener. Welch ein Text! Welch eine Melodie! Welch ein Lied! Es folgen mit „Uganda“ und „Alles anders“ zwei ähnlich starke Stücke. Mit „Gewitter“ wird eines der witzigsten Stücke des Albums geliefert (Ihr kennt doch sicher alle noch diese schwerhörige Oma, die den armen Polizisten fragt, wo denn das Gewitter letzte Nacht war …), „Esoterikmädchen“ rauscht eher so ein wenig an mir vorbei, für mich eines der schwächeren Lieder des Albums, und selbst das ist im Grunde noch ziemlich gut. „Was besseres“ ist dann wieder sehr witzig, ebenso „Gazelle trainiert für Olympia“ und „So nicht gewollt“, das irgendwie gleichzeitig ziemlich schön ist. Mit „Amerika“ ist auch ein politischer Song vertreten, der sich wohltuend vom Politstumpfsinn anderer deutscher Bands abhebt. „Kalli Fornien“, die Funny van Dannen Coverversion „Alles verkauft“ und ihrer Version des bekannten „Mein Freund der Baum“ sprechen mich irgendwie nicht so wirklich an, aber na gut, nicht alles auf diesem Album kann übergeil sein, das wäre irgendwie beängstigend.
Zwischen Spaß und Melancholie, Quatsch und Intelligenz, Poesie und Comedy, voller verträumtem Humor, belebt mit ein paar der schönsten Popmusikmelodien, seit es Punk gibt ist dieses Album einfach wunderbar, in höchstem Maße liebenswert und absolut zu empfehlen. Hört’s euch an!
Ich vergebe volle Punktzahl.
Trackliste:
1. Curly Sue ist doch kein Name für ein Kind aus Gelsenkirchen
2. Uganda
3. Alles anders
4. Gewitter
5. Esoterikmädchen
6. Was besseres
7. Kalli Fornien
8. So nicht gewollt
9. Gazelle trainiert für Olympia
10. Amerika
11. Frauenmagazin
12. Alles verkauft
13. Mein Freund der Baum
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Puppet Vampire
Eine recht durchwachsene Rezension, wie ich finde; durchwachsen deshalb, weil für mich im Endeffekt nicht komplett deutlich wird, mit was für Musik ich es zu tun haben würde, würde ich mir das Album anhören. Denn - so mein Eindruckt - der Großteil deiner Rezension scheint sich eher damit zu befassen, wie du dieses Album gekauft hast, während am Ende eine ellenlange Aufzählung von Songtiteln kommt.
Jeder hat natürlich seinen eigenen Stil und wenn dies dein Stil ist, so ist das auch in Ordnung, aber mir fehlt - wie gesagt - der direkte Bezug zum Album als solches, also auch der Bezug zur Musik. Da wären ein paar Anhaltspunkte mehr für mein Dafürhalten sehr hilfreich gewesen 
Aber ansonsten dickes Lob, dass du eine Rezension geschrieben hast
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