Meiner Meinung nach hat FFX zu wenig neues gebracht, wenn man bedenkt, was ursprünglich alles dafür geplant war. Sprachausgabe möchte ich dem Spiel nicht übermäßig hoch anrechnen, da Square das eigentlich schon in den PlayStation-Teilen bzw. in FFIX einführen wollte. Auf der anderen Seite haben sie es mal wieder nicht geschafft, die Random Encounter zu beseitigen, obwohl das ein erklärtes Ziel der Reihe schon eine ganze Weile vor FFX war. Der Schritt ging ihnen da wohl noch zu weit, naja. Und die technischen Neuerungen ... da wechselt man schon auf eine komplette 3D-Umgebung, aber die Kamera läuft trotzdem ganz automatisch ab. So hübsch waren viele der Orte aus FFX nun auch nicht, und wenn ich schon nicht selbst gucken darf, hätten sie fast ebensogut wieder vorgerenderte Hintergründe einbauen können. Okay, ich übertreibe. Aber FFX war mir in vielen Dingen zu halbherzig. Zwar machen sie endlich den Wechsel in die dritte Dimension, aber nutzen die Möglichkeiten, die das mit sich bringt, überhaupt nicht aus. Anstatt große, abwechslungsreiche Areale gibt es fast nur enge, vorgegebene Wege von A nach B (und mit der Story hat das nichts zu tun, auch mit einer Pilgerreise wären einige Abstecher in die Wildnis vereinbar gewesen).
Besonders schlimm war imho die Abschaffung der Weltkarte. Die hat dem Spiel so oder so nicht gut getan. Bei echtem Fortschritt lasse ich gerne mit mir reden, aber einfach etwas gutes wegzunehmen und es durch nichts zu ersetzen kann nicht positiv sein.
Was ich hingegen wirklich positiv fand, war das Sphere-Grid. Vor FFX waren alle Abilitysysteme der Serie textfensterbasiert und entsprechend langweilig gestaltet. Das hat sich inzwischen geändert und wird hoffentlich auch in FFXIII interessant visualisiert werden, sodass man den Fortschritt der Party besser nachvollziehen und beobachten kann.
Dennoch ... so seltsam es klingen mag, finde ich, dass erst Final Fantasy XI wirklich einen großen Fortschritt für die Serie bedeutet hat, der noch heute nachhaltig zu spüren ist. Zwar mag ein MMORPG nicht jedermanns Sache sein, aber diesem radikalen Bruch mit vielen alten Konventionen haben wir zum Beispiel die Abschaffung der Zufallskämpfe und die Vereinigung von Erkundungs- und Kampfmodus zu verdanken. Oder verschiedene Wetterbedingungen (schade, dass der Tag/Nacht-Wechsel in FFXII nicht beibehalten wurde), oder auch bei der Erkundung sichtbare Ausrüstung.
Viele dieser Errungenschaften wurden in FFXII herübergerettet, man erkennt, dass die Entwickler des zwölften Teils diesen Weg auch offline weitergegangen sind, obwohl ein ganz anderes Team daran gearbeitet hat. Deshalb ists für mich ein wenig besorgniserregend, dass ich manchmal bei den Infos zu XIII das Gefühl habe, dass sie diese Entwicklung nicht mit allem Drum und Dran mitgemacht haben und ein wenig bei FFX und X-2 steckengeblieben sind. Klar, Zufallskämpfe sind endgültig weg, aber sonst ... hoffentlich werfen sie die Serie gameplaytechnisch damit nicht um Jahre zurück, nur weil sie der Meinung sind, auf diese Weise eine Story besser herüberbringen zu können.
Ich nicht. Das wenige, was da war, ging ja in Ordnung, doch wie soll ich mit diesem kleinen Schnipsel einer Stadt zufrieden sein (es war wirklich kaum mehr als eine Straße mit dem Vorplatz von nem Stadion und zwei Abzweigungen), wenn mir davor in einer FMV-Sequenz etwas sehr viel tolleres und größeres präsentiert wurde, ich diese Teile von Luca aber in-game nie zu Gesicht bekomme?Zitat
Ich mag Puzzle in RPGs, wenn sie nicht übertrieben schwer sind. So ein Lufia II hatte schon einiges zu bieten. Ein paar mehr Rätsel fände ich in FF super, vor allem solche, die mit der Umgebung zu tun haben. Also so etwas wie eine Bombe vor einer Wand mit Rissen platzieren, um einen Gang dahinter freizulegen und solche Sachen ^^ Da wird dann nämlich die Aufmerksamkeit der Spieler belohnt, und ich bin in RPGs grundsätzlich aufmerksam -_^Zitat
Wie meinst du das mit den Designs? Also FFX, XI und XII unterscheiden sich eigentlich schon alle relativ stark, vom Konzept her wie die Spiele aufgebaut sind sogar um einiges stärker als die drei PlayStation-FFs. Auch thematisch war ich damit zufrieden: Von einem tropischen Okinawa-Setting mit Meer und Palmen in Spira aus FFX über eine klassische Fantasywelt mit Rittern, Burgen und Drachen in Vana'diel aus FFXI bis hin zu Ivalice aus FFXII mit seinem vom Mittelmeerraum und Kleinasien inspirierten, trockenen Setting voller Luftschiffe. Oder sprichst du eher vom Charakterdesign? Imho gibt es schon gewaltige Unterschiede zwischen Nomura und Yoshida, aber ich muss auch sagen, dass mir die Figuren der Serie teilweise ein wenig zu realistisch geworden sind. In FFVII wars animeartig und comichaft, in VIII eher realistisch und in IX im starken Kontrast sehr ausgefallen phantastisch mit einem Super-Deformed-Stil, Tiermenschen und allerlei Fabelwesen. Vielleicht war es eher Zufall, dass die Figuren in diesen drei Spielen so krass unterschiedlich geworden sind, aber im Nachhinein hat mir das extrem gut gefallen. Und nachdem jetzt FFX, XI, XII und demnächst auch XIII ganz stark in Richtung VIII gehen mit ihren realistischen Proportionen und überwiegend menschlichen Parties, vermisse ich die alten Zeiten doch sehr. Gerade jetzt wo die Technik so viel weiter ist, fände ich es unheimlich interessant, phantastische Kreaturen in der Spielwelt und auch in der Party zu haben. Hm, damit könnte es aber wohl frühestens in Final Fantasy XIV was werden, denn in XIII haben wir schon einen Großtel der Party zusammen - alles Menschen - und VersusXIII ist ja sowieso "Fantasy based on reality", davon erwarte ich dahingehend gar nichts mehr.