Das soll dir nur sagen, dass deine Aussage, man habe FFVIII hier nie komplett haben können, unzutreffend war. Persönliche Vorlieben, auf welcher Plattform man spielt, sind da eine ganz andere Geschichte. Finde es aber nicht besonders nett von dir, den Leuten, die es aufm PC gezockt haben, das Minigame nicht zu gönnen. Ist ja nicht so, dass die PC-Spieler einen Vorteil hatten, sondern die Konsolenspieler einen Nachteil. Wenn die Verantwortlichen es in die PC-Version offensichtlich problemlos einbauen konnten, warum auch nicht? Sich extra ne Pocketstation zu importieren dürfte noch um einiges mehr gekostet haben als die PC-Fassung des ganzen Spiels.
Gute Grafik allein hat noch nie ein gutes Spiel gemacht. Paradebeispiel ist da für mich persönlich vor allem Golden Sun, als es damals erschienen ist. Aber ich glaube, dass viele, die immer übertrieben viel Wert auf alle möglichen anderen Aspekte legen und die Grafik geradezu für vernachlässigbar halten, oft vergessen, dass diese eigentlich ein sehr wichtiges Element eines RPGs sind. Daran hängt nämlich auch das Design des Spiels. Gute Grafik definiert sich nicht nur darüber, wie viel sie aus dem technischen Potential der jeweiligen Konsole herausgeholt haben, sondern auch, wie viel künstlerisches Talent man in dem Spiel wiederfinden kann. Die ganze Spielwelt wird erst dadurch richtig lebendig. Das ist z.B. etwas, das mich an vielen Teilen der Suikoden-Reihe nervt: Es fehlt überall an Details, oft sieht man nur leere, eintönige Räume oder Ebenen. Legend of Mana wäre so ein RPG, das man in dem Zusammenhang positiv anführen kann. Ohne exzessiv irgendwelche state-of-the-art 3D-Grafik zu bieten, wie es etwa Vagrant Story auf der PlayStation getan hat, verwendet LoM einfach nur normale 2D-Hintergründe und altmodische Charaktersprites. Doch da vieles davon handgezeichnet, wunderbar bunt und phantasievoll ist, fühlt man sich regelrecht in ein Bilderbuch versetzt und kann sich von dieser anderen Welt aufsaugen lassen. Legend of Mana könnte man als ein sehr visuell geprägtes Spiel bezeichnen, denn was wäre es ohne diese geniale Optik? Für viele Spiele ist gute Grafik also imho schon sehr wesentlich. Auch, um die Geschichte zu erzählen. Würden alle drei Teile der Xenosaga auf die bombastischen Cutscenes verzichten, hätte das doch niemand kaufen und spielen wollen, da kann man auch gleich einen Roman mit der Story lesen. Das Charakterdesign sagt in RPGs viel über die Party aus, zählt sozusagen mit zur Persönlichkeit der Figuren, der Detailgrad der Spielwelt kann mit über die Glaubwürdigkeit der Handlung entscheiden und sorgt für Atmosphäre, Kampfeffekte und Kamerafahrten machen die Battles oft erst so motivierend usw.
Ich liebe selbst Retro-Kram und spiele oft noch alte NES, SNES oder PlayStation Spiele. Trotzdem hätte ich ein großes Problem damit, wenn FFXIII plötzlich im Stil von Rockman 9 als 8-Bit-RPG daherkommt. Mit den neuen Spielen ist einfach auch eine gewisse Erwartungshaltung verbunden. Deshalb bin ich eben sehr enttäuscht, wenn ein Blue Dragon eine extrem karge, weit weniger detaillierte Spielwelt hat als die meisten RPGs der Vorgänger-Generation.
Und insbesondere Final Fantasy steht spätestens seit FFVII (eigentlich schon viel eher) für top Designqualitäten. Übertreiben müssen sie es sicher nicht, sonst verschiebt sich das Veröffentlichungsdatum nochmal um Jahre, aber ich bin doch sehr froh, wenn es wieder hervorragend aussieht und davon darf man bei FFXIII ja auch ausgehen.
Dabei lege ich ziemlich viel Wert auf Story, Gameplay und Soundtrack. Nur muss man begreifen, dass alle Teile eines Spiels wie Zahnräder ineinandergreifen, und dazu gehört eben auch die Grafik, die man nicht einfach ausklammern kann.
Also was ist dagegen einzuwenden, dass FFXIII schick wird und sie es damit zunächst bewerben, wenn das doch noch rein gar nichts über die übrigen Bereiche des Spiels aussagt?
Och, wenn du wüsstest, wie viele andere Themen wir schon in diesen Threads besprochen haben ... So lange es sowieso keine neuen Infos zum Spiel gibt, ists doch egal.Zitat
Jo, denke ich auch. Nur immer wenn ich das sage werde ich dafür in den Arsch getreten. Die Sache mit der Grafik und damit in Verbindung eben auch die klar sichtbare Production Value, wenn ich das mal so nennen darf, ist mit einer der Hauptgründe dafür, warum FF bis heute nach wie vor meine Lieblingsserie ist, Mainstream hin oder her. Ich kenne zumindest keine RPG-Reihen, die in einem bestimmten Aspekt meiner Meinung nach grundsätzlich besser wären als Final Fantasy. Klar, mal hier mal da gibt es immer Spiele, die etwas besonders toll hinbekommen, sowohl FF als auch alle anderen, doch das hält selten lange an (es gab Zeiten, da war der Multiplayermodus eines Seiken Densetsu 2 die Krone der Schöpfung ... und jetzt sieh dir an, was aus der Serie geworden ist >_>). Nur kann man sich schon seit geraumer Zeit darauf verlassen, dass das Design und die Präsentation und Aufmachung eines FFs immer ganz oben mitspielt oder gar die Messlatte für alle Genrekollegen wieder ein paar Meter weiter nach oben setzt, und das ist imho eine durchweg positive Sache, weil man sich daran erfreuen kann und nur deshalb wie du schon sagtest ja nicht irgendetwas vernachlässigt wird.