Ich hab Fable 2 seit dem Releasetag und kann dazu, denke ich was sagen. Schließlich empfand ich Fable 1 ebenfalls extrem öde und langweilig. Und das, obwohl der Hype darum damals total an mir vorbei gegangen war und ich nicht mal große Erwartungen hatte.
Bei "Fable 2" HAB ich den Hype miterlebt und muss sagen dass ich bisher sogar mehr als positiv überrascht bin, obwohl ich bereits mit sehr hohen Erwartungen an das Spiel herangegangen bin.
Im Vergleich zu Fable 1 hat sich scheinbar die MainStory deutlich verbessert. Zwar besteht sie bis jetzt (hab erst ein paar Stunden in die HauptStory investiert) immer noch aus Versatzstücken der Klischees, welche bereits im ersten Teil und so gut wie jedem zweiten West-RPG auftauchen (Familie getötet-> Held macht sich auf um sie zu rächen -> Bösewicht will die ganze Welt zerstören, etc), aber das Storytelling ist dermaßen verbessert worden, dass ein Vergleich schon fast lächerlich wirkt. Es ist nahezu perfekt!
Dazu kommt, dass die Simulation um Albion um einfach funktioniert. Es ist z.T. nicht besonders komplex (z.B das Wirtschaftssystem), aber es schafft Atmossphäre.
Was mir persönlich besonders gefällt ist, dass bei Fable 2 scheinbar versucht wurde alles herauszuschneiden, was bei anderen, früheren RPGs immer auf Frustration oder Langeweile hinauslief. Man muss keine Quests wiederholen oder sich zig Mal diesselbe Cutscene anschauen, man muss nicht umständlich nach Questgebern Ausschau halten, sondern kann die gerade absolvierbaren Quests einfach im Hauptmenü aussuchen und sich per Goldpfad den Weg weisen lassen; es gibt ein praktisches und sofort verwendbares Schnellreise-Feature, und und und...
Kleinere Märkel sind mir natürlich auch aufgefallen. Aber die fallen kaum ins Gewicht. Desweiteren frage ich mich mittlerweile ob das Familienfeature wirklich so gut umgesetzt wurde, wie ich es mir erhoffte (wird sich noch zeigen).
Fable 2 als "Ein uninspiriertes Hack'nSlay" zu bezeichnen finde ich, trotz der sicher etwas kürzeren Spielzeit ziemlich ungerechtfertigt. Es ist doch nur natürlich, dass die Handlung eines Spiels, welches größeren Einfluss auf jene Handlung und Spielgestaltung zulässt, nicht so groß sein kann, wie bei einem typischen JRPG, welches keinen Einfluss zulässt und die Story einfach abspielt.
Außerdem hat Molyneux doch das Prinzip des Spiels ziemlich klar definiert. Es soll zwar eine gute Story bieten, aber Hauptaugenmerk ist nunmal das "Geliebt werden" des Helden, bzw. des Spielers. Wie auch in Fable 1 kämpft man um das Ansehen als Helden. Mit Hack'&Slay hat Fable2 also herzlich wenig zu tun. (Dafür sind die Kämpfe auch viel zu leicht

)
...