Das Intro beschert einen zähen Einstieg. Es ist lang und nicht sehr effizient geschnitten. Meist betrachtet man zwei sich gegenüberstehende Männchen, die miteinander reden. Das ist nicht gänzlich uninteressant, aber in der Menge überflüssig. Spielwichtige Informationen könnten auch später nachgereicht werden, nicht alles muss in den Einstieg gepresst werden. Mir kommen die Spielanteile viel zu spät, darunter litten auch die originellen Szenen des Intros – die gab es fraglos auch. Wer nur mal schnell ins Spiel schnuppern will, um zu sehen, inwieweit es etwas für ihn sein könnte, müsste ohne Einleitung, die ihn atmosphärisch einzufangen versucht, auskommen, dazu träte dann noch die Eigenart der langen Ladezeit beim Intro-Abbruch. Mir gefällt keine der beiden vorgesehenen Möglichkeiten und ich führe das vor allem deshalb aus, weil die ersten Minuten für dich als Entwickler eben die entscheidenden sind, willst du auch andere Spieler halten als die, die nicht ohnehin bedingungslos zum Spiel entschlossen sind.
Anfangs tat ich mich mit der Steuerung schwer, vielleicht erklärst du die Symbole für Einstecken und dergleichen noch, sie sehen nicht selbsterklärend aus. Auch das Kombinieren von Gegenständen geht nicht flüssig von der Hand, aber das mag am Grundprogramm liegen. Naja, irgendwann war das Intro um, die Fackel angezündet und das Spiel konnte beginnen.
Es dauerte allerdings nicht allzu lange an. Im sehr kleinen Fackellichtkreis erkennt man nur wenig, Bezüge zwischen entfernteren Objekten oder räumlichen Gegebenheiten lassen sich so nur durch Latscherei herstellen. Das streckt die Spielzeit. Die anfänglichen Räume werden vermutlich erst später spielsinnig betätigt werden dürfen, also sind sie zu Beginn auch nur da, um durchquert zu werden. Die Eigenart, sporadisches Probieren mit Punktabzug zu bestrafen, drängt mich dazu, lieber nochmal überall zu gucken, bevor ich vorwitzig an Hebeln ziehe. Das addiert weitere Laufwege zur eh schon hohen Summe.
Nach vielen Schritten erreichte ich das Holzpflockrätsel. Logisch, nachvollziehbar und gleich an Ort und Stelle ohne Laufwege zu erledigen, hob es meine Laune. So etwas hätte ich gern schon etwas früher vor die Nase gesetzt bekommen. Ich kam dann aber nur zu weiteren Kisten, für die ich vermutlich irgendwas benötige, das mir in der schummrigen Finsternis außerhalb des Fackelscheins wegrutschte und jetzt wieder zurück und jeden Raum aufs Neue abklappern, ist eine Vorstellung, die mich nicht motivieren mag.
Die Grafik ist hübsch, die bisher angedeuteten Rätselideen treffen meinen Geschmack, die nur sporadisch agierenden Sprecher irritieren mich auch nicht mehr, vor dem Genre selbst laufe ich auch nicht gerade schreiend weg – eigentlich könnte mir das Spiel gefallen. Bedauerlicherweise gefällt mir die Umsetzung in zwei Punkten zuwenig, als dass ich gerade den Ehrgeiz aufbringe, es nochmal zu versuchen. Wären die Spielinhalte kompakter arrangiert und fabrizierte die Spielmechanik weniger Redundanzen, wäre es eher etwas für mich.
Auf jeden Fall weiß ich nun aber um einen weiteren Baukasten für Spiele und allein dafür ein Danke.