Zitat
Wir haben eine Reihe von Problemen:
-Loser Hintergrund
-Zwei Personen im Zentrum, deren Beziehung nicht plastisch wirkt
-Der Vorfall mit dem Wolf, der anscheinend sehr entscheidend für die Wahrnehmung der beiden Figuren durch den Spieler ist, aber im Moment lose im Raum hängt
-Die Zukunft und schlussendlich die Kulumination des ganzen.
Dann mal ein Versuch...greifen wir auf Motivistik und die 36 Dramatic Situations zurück.
Welches Motiv ist wohl angebracht, wenn wir zwei Personen unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Standes im Krieg haben? Don Quxiotte? Etwas aus Herr der Ringe? Sherlock Holmes? Scheinen alles sehr zu holpern, aber wie wäre es mit David und Goliath?
Damit hätten wir zwei klar trennbare und sehr extreme Typen - einerseits den RIESIGEN Goliath/Leutnant und andererseits das kleine David/Kind. Es wurde im OP erwähnt, dass das Kind viel Zeit für sich hatte, aber nicht gerade in einer Kindgerechten Umgebung aufwuchs - perfekt für jemanden, der den ganzen Tag mit einer Schleuder spielt, oder? Und Schleudern sind mehr als gut genug, um einen Wolf mit einem sehr glücklichen Treffer zu vertreiben. Weiters lässt sich das Goliath-Motiv auch spieltechnisch ausbeuten - kennt ihr etwa nicht diese riesigen, langsamen Charaktere, die massiven Schaden verursachen, aber viel zu langsam sind und viel zu oft nicht treffen? Das ist unser Leutnant. Das Gegenteil ist unser David.
Ein Anfang wäre damit gemacht, also dazu noch ein Vorschlag aus der Motivistik zum Ende:
Wir bleiben natürlich nicht zu 100% bei David vs Goliath, das wäre langweilig. Für das Ende schwebt mir etwas internationaleres vor: Der Held bekämpft seinen Sohn in einem unausweichlichen und ultimativ tragischen Duell.
Alle Varianten, sei es die iranische, die irische oder die russische, beinhalten, dass Vater und Kind sich sehr lange nicht mehr gesehen haben, einer oder beide geschlossene Helme tragen und/oder oder durch Schwur gebunden sind, niemand ihren Namen zu nennen. Manchmal arbeiten sie auch aus verschiedenen Gründen unter anderen Namen, aber auf jeden Fall erkennen sie sich in der durch mindestens drei dem Endkampf vorausgehende Zusammenstöße antizipierten Schlacht nicht. Dem Spieler/Leser kann man schon Hinweise geben, das macht Spannung.
Damit hätten wir ein Bild von einer Rahmenhandlung, die sich IMO gut in ein Spiel übersetzt und die ganzen blöden Fragen nach dem Hintergrund mal nicht so wichtig macht. Zudem bannt sie das Gespenst der Romanhaftigkeit, dass im Text über mir doch greulich heult und mit den Ketten rasselt.
Nachdem diese Motive festgelegt sind, kennen wir diese und jene Seite und erkennen wohl den Abgrund dazwischen. Man kann nun die 36 dramatic situations aufschlagen und mal nachsehen, wie man diesen zu überbrücken gedenkt. Prinzipiell müssen es Situationen sein, welche in die motivistischen Bedienungen des letzten großen Auftrittes einfließen und dadurch ist unsere Auswahl schon im positiven Sinne eingeschränkt.
Ist ein schneller Vorschlag.
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