So, als ich in dem Apple-Einzelhandel in der Rosenstraße in München war, bekam ich einen Schreck. Ungefähr zwei Drittel der Menschen dort waren Schüler, und zwar keine Gymnasiasten kurz vorm Studium oder ähnliches, sondern etwa zwölf- bis vierzehnjährige Kinder, die sich an den dutzenden ausgestellten MacBooks mit youtube und facebook beschäftigten.
Diese Geräte haben bzw. hatten einen Wert von weit über tausend Euro. Wenn ich etwas in dem Wert kaufen möchte, erwarte ich doch individuellen Service, stattdessen wuselten ein bis zwei dutzend Mitarbeiter rum und fertigten alles im Schnelldurchlauf ab.

In einem Juweliergeschäft erwarte ich doch auch nicht, dass Uhren oder Ringe zwar gesichert, aber frei beweglich und ungeschützt herumliegen. Wenn etwas von dem Wert irgendwo rumliegt, Kinder mit Fettfingern die Geräte zweckentfremden und zwischen den teuren Flachbildschirmen fangen gespielt wird, ohne dass der Geschäftsführer da mal eingreift, würde ich meine Kaufabsicht sofort überdenken. Schließlich ist das Ambiente und der Eindruck des Ladens und der Mitarbeiter bei solch teuren Anschaffungen sehr wichtig.
Ich kann nicht verstehen, wie der Manager diese Kinder, die wohl kaum einen Computer, geschweige denn einen Apple brauchen, da rumwuseln lassen kann. Ich hätte sie hochkant rausgeschmissen.
Apple steht für mich für Zuverlässigkeit, Service und intelligente Lösungen. Das hat, das wird kaum jemand bestreiten, auch seinen Preis. Das sind Kriterien, nach denen wissenschaftliche Infrastruktur sucht, aber kein vierzehnjähriger, der sowieso nur einen Browser und ein primitives Computerspiel benötigt, für das Windows oder Linux genauso gut geeignet sind. Die Kinder sahen größtenteils aus, als könnten die Eltern sich auch kein MacBook leisten, und wenn die, ich kann es nicht anders ausdrücken, Unterschicht in einem Laden herumlungert, indem Sachen für tausende Euro verkauft werden sollen, dann mache ich auf der Stelle kehrt und überlege, ob ich an so einem Treffpunkt des Pöbels wirklich ein hochklassiges Gerät kaufen will, das mich als teure, aber gute Investition ein Jahrzehnt begleitet und von dem mein halbes Leben abhängen wird.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie sich der Laden dort halten kann. Allein die Mitarbeiter kosten sicherlich 4.000€ pro Werktag, und in der Viertelstunde (gutes Wetter, Nachmittag), in der ich da war, gingen nur ein paar iPods über den Ladentisch, zu den gleichen Preisen wie im Internet (zumindest kam es mir so vor; es war sicherlich nicht merklich billiger als in der Online-Präsenz von Apple).

Das lässt mich meine Meinung über Apple stark überdenken, und es ist offenbar keine Marke für Leute, die es wirklich nötig haben und tagein, tagaus mit ihrem Computer herumfuchteln, sondern die erste Wahl, wenn jeder primitive Hauptschüler-Hinz und Kunz alternativ sein will, was wieder ein Widerspruch in sich ist. Es sind offenbar die gleichen Leute, die einen dicken BMW fahren aber nicht vernünftig deutsch sprechen können und im Sozialbau wohnen, ohne generalisieren zu wollen. Wenn ein Obdachloser in der Maserati-Niederlassung um den Quattroporte herumstreift, wird der auch sofort herausgeworfen, warum macht Apple das nicht?