Hab' jetzt mal den I. Teil auseinander gepflückt. Ich muss dazu sagen, dass ich den Text sehr gut fand', meine Kritik ist also meckern auf recht hohem Niveau.

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„Was machst du da Kleine?“
Das "Kleine" würde ich weglassen, das klingt zu klischeehaft.

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Die großen, unschuldigen Kinderaugen wandten sich von der liebevoll umklammerten Puppe ab. Es drückte die Puppe fester an sich.
Der große Mann ging in die Hocke. Das Mädchen wiegte still ihre Puppe hin und her.
"Ihre großen, unschuldigen Kinderaugen wandten sich von der liebevoll umklammerten Puppe ab. Sie drückte die Puppe fester an sich.
Der große Mann ging in die Hocke. Das Mädchen wiegte seine Puppe still hin und her." Durch das "Ihre" und "Sie" find' ich entsteht schneller ein Bild von der Szene, als wenn vorher von einem Es gesprochen wird, was ja grammatikalisch richtig ist, sich mMn aber merkwürdig anhört.

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Sie wiegte die Puppe parallel zum Schütteln ihres Kopfes hin und her.
Ich würde nicht nochmal "wiegte" benutzen, mir fällt aber kein Wort ein, dass sich gut anhört und den Sinn nicht verändert. "Schwenkte" vielleicht. "Parallel" hört sich ein bisschen zu förmlich für die Geschichte an.

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Die großen unschuldigen Augen wurden traurig.
Nicht nochmal groß und unschuldig, es hat einen besseren Effekt, wenn du es einmal am Anfang und dann noch am Ende so beschreibst.

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„Keiner ist da, um für dich da zu sein, sich um dich zu kümmern, nicht wahr?
Darum kümmerst du dich so rührend um deine kleine Puppe. Du behandelst sie so, wie du dir selbst wünschst, behandelt zu werden, ist es nicht so?“
Die letzten beiden Sätze gefallen mir nicht besonders, so würde kein Erwachsener mit einem Kind reden. Eher so: "Deswegen spielst du so lieb mit deiner Puppe. Du wünscht dir jemanden, der mit dir spielt wie du mit deiner Puppe, hab' ich recht?" Das hört sich sogar imo noch ein bisschen fieser an, wenn man bedenkt, was der Mann vorhat.

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Das Mädchen getraute sich näher an ihn heranzukommen.
"Getraute" ist zu hochgestochen, "traute" reicht.

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Er hob sie hoch und setzte sie sich auf seine Schultern.
"Er setzte sie auf seine Schultern." reicht.

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„Ich habe Zeit für dich. Ich werde dich so behandeln wie du deine Puppe. Wie du es verdient hast. Wir werden schön spielen, meine Kleine.“
Wieder "meine Kleine" weglassen, das hat noch mehr Wirkung.

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Gemächlich und friedlich verließen sie den Ort.
"Friedlich und mit ruhigen Schritten..." würde eher das beschreiben, wie ich es mir vorstelle, gemächlich hört sich eher müde und erschöpft an.

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Auch seine Augen blickten erwartungsvoll voraus.
Da läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken.