Hab' jetzt mal den I. Teil auseinander gepflückt. Ich muss dazu sagen, dass ich den Text sehr gut fand', meine Kritik ist also meckern auf recht hohem Niveau.
Das "Kleine" würde ich weglassen, das klingt zu klischeehaft.
"Ihre großen, unschuldigen Kinderaugen wandten sich von der liebevoll umklammerten Puppe ab. Sie drückte die Puppe fester an sich.
Der große Mann ging in die Hocke. Das Mädchen wiegte seine Puppe still hin und her." Durch das "Ihre" und "Sie" find' ich entsteht schneller ein Bild von der Szene, als wenn vorher von einem Es gesprochen wird, was ja grammatikalisch richtig ist, sich mMn aber merkwürdig anhört.
Ich würde nicht nochmal "wiegte" benutzen, mir fällt aber kein Wort ein, dass sich gut anhört und den Sinn nicht verändert. "Schwenkte" vielleicht. "Parallel" hört sich ein bisschen zu förmlich für die Geschichte an.
Nicht nochmal groß und unschuldig, es hat einen besseren Effekt, wenn du es einmal am Anfang und dann noch am Ende so beschreibst.
Die letzten beiden Sätze gefallen mir nicht besonders, so würde kein Erwachsener mit einem Kind reden. Eher so: "Deswegen spielst du so lieb mit deiner Puppe. Du wünscht dir jemanden, der mit dir spielt wie du mit deiner Puppe, hab' ich recht?" Das hört sich sogar imo noch ein bisschen fieser an, wenn man bedenkt, was der Mann vorhat.
"Getraute" ist zu hochgestochen, "traute" reicht.
"Er setzte sie auf seine Schultern." reicht.
Wieder "meine Kleine" weglassen, das hat noch mehr Wirkung.
"Friedlich und mit ruhigen Schritten..." würde eher das beschreiben, wie ich es mir vorstelle, gemächlich hört sich eher müde und erschöpft an.
Da läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken.![]()